Kopf aus und los: Sport ist ein wahrer Stimmungsbooster und kommt unserer mentalen Gesundheit enorm zugute. Warum es sich so lohnt, den eigenen Schweinehund öfter mal zu überwinden.
An manchen Tagen hat die Couch eine viel größere Anziehungskraft auf uns als die Laufschuhe, die uns vorwurfsvoll aus der Ecke heraus anstarren. Wenn der Arbeitstag lang und stressig war und der Rücken vom stundenlangen Sitzen schmerzt, ist die Überwindung groß, sich noch zum Sport aufzuraffen. Dabei ist den meisten eigentlich insgeheim klar: Unser Körper wäre gerade jetzt über ein bisschen Bewegung ziemlich dankbar. Was vielen aber gar nicht so bewusst ist: Auch auf unsere Psyche hat Bewegung eine signifikante Auswirkung. Wer auf regelmäßigen Sport verzichtet, verschenkt unter Umständen auch viele positive Effekte für sein mentales Wohlbefinden. 5 Gründe, warum wir Bewegung im Alltag nicht länger vernachlässigen sollten, um langfristig glücklicher zu werden.
Sport als Stresskiller
Der gemütliche Netflixabend auf dem Sofa baut doch aber auch Stress ab, oder?! In gewisser Weise schon, ja: Wenn wir uns mit unserer Lieblingsserie berieseln lassen, dann schalten wir durch die Ablenkung unseren Kopf ab und denken nicht mehr so viel über die Probleme des Tages nach – unsere Atmung vertieft sich unser Herzschlag verlangsamt sich und wir entspannen. Das Problem: Die Stresshormone kreisen dann trotzdem weiter durch unseren Körper. Und da kommt der Sport ins Spiel: Erst durch Bewegung produzieren wir Glückshormone wie Endorphine und Serotonine – und die gleichen die Stresshormone dann wieder aus. Durch regelmäßigen Sport können wir uns sogar unsere Stressresistenz stärken, weil unser Körper lernt, die Ausschüttung von Stresshormonen zu regulieren.
Sport für's Selbstbewusstsein
Sport tut unheimlich viel für unsere Selbstwahrnehmung. Bereits kleinere Fortschritte können uns das positive Gefühl vermitteln, etwas erreichen zu können – und das schmeichelt unserem Selbstvertrauen. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS bestätigt das: Von rund 10.000 Frauen aus neun Ländern gaben 77 Prozent gaben an, dass Sport ihr Selbstvertrauen fördere. Nicht nur das: Durch den Sport fühlten sie sich außerdem erfolgreich und hatten ein positiveres Selbstbild. Ein weiterer toller Effekt war, dass das Sozialleben der Probandinnen gestärkt wurde, weil sie durch den Sport neue Bekanntschaften schlossen. Ein aktiver und fitter Lebensstil kann also erheblich zu unserem Selbstwertgefühl beitragen.
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Sport fördert guten Schlaf
Guter und fester Schlaf ist ein wichtiger Hebel für unser psychisches Wohlbefinden. Wer nicht regelmäßig auf sein benötigtes Schlafpensum kommt, wird schneller reizbar, unkonzentriert und neigt zu depressiven Verstimmungen. Die gute Nachricht: Mit regelmäßigem Sport lassen sich Schlafprobleme vermeiden. Eine Studie der Oregon State University und der Bellarmine University mit 2.600 Proband:innen zwischen 18 und 85 Jahren ergab, dass sich die Schlafqualität von Menschen, die wöchentlich für mindestens 2 1/2 Stunden Sport trieben, im Vergleich zur Kontrollgruppe um bis zu 65 Prozent verbesserte. Den hartnäckigen Mythos, dass Sport am Abend für Schlafprobleme sorgt, konnten Wissenschaftler:innen durch Studienauswertungen widerlegen. Tatsächlich wiesen sie sogar nach, dass sich Bewegung am Abend positiv auf die Länge der Tiefschlafphase auswirkt.
Sport für bessere Stimmung
Sport gilt als Stimmungsbooster schlechthin. Jede:r kennt wohl das positive und befreiende Gefühl, wenn nach dem Joggen alle schlechte Laune verflogen ist und man sich im wahrsten Sinne des Wortes die Sorgen und Probleme von der Seele läuft. Der positive Effekt, den Bewegung auf unsere Stimmung hat, hängt mit der vermehrten Ausschüttung von Glückshormonen zusammen. Um langfristig Freude und Spaß am Sport zu finden, ist es aber auch wichtig, seine intrinsische Motivation zu kennen: Mache ich Sport nur aus Leistungsdruck, etwa um äußere Erwartungen zu erfüllen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man schnell die Begeisterung daran verliert. Wer aber zum Beispiel Sport aus Freude an der Bewegung oder für das tolle "Danach-Gefühl" macht, wird auf lange Sicht von mehr Spaß profitieren. Was hilft: Eine Sportart zu finden, die einem guttut und die man genießt. Niemand sollte sich dazu zwingen müssen, einen Sport zu machen, der einem eigentlich keinen Spaß macht.
Sport für mehr Produktivität
Wer sich den ganzen Tag lang nicht bewegt, fühlt sich einerseits unausgelastet, andererseits aber auch antriebslos. Es entsteht ein kleiner Teufelskreis: Faulsein macht uns im Endeffekt nur noch unproduktiver. Durch regelmäßigen Sport tanken wir aber neue Energie und Motivation, die wir dann auch noch für andere Dinge nutzen können. So schaffen wir im Alltag mehr, fühlen uns produktiver und dadurch auch zufriedener. Eine Studie der Bellarmine University und der Oregon University konnte zeigen, dass sich Menschen über den Tag hinweg deutlich besser konzentrieren konnten, wenn sie sich in der Woche für mindestens 150 Minuten sportlich betätigten. Außerdem kann eine Runde Sport uns dabei helfen, Denkblockaden aufzulösen: Wenn wir an einer bestimmten Aufgabe festsitzen, nur noch grübeln und nicht weiter kommen, kann eine kleine Laufrunde wahre Wunder bewirken. Unser Kopf wird ordentlich frei gepustet und danach ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass wir schneller auf eine Lösung oder neue Denkansätze kommen.
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