Weniger aber besser shoppen – mit diesen Tipps entkommst du dem kurzfristigen Kick und kaufst endlich klug ein!
Weniger kaufen – so klappt's
Dass Konsum glücklich macht, ist wissenschaftlich erwiesen. Aber die Glücksgefühle, die es freisetzt, sind kurzlebig – deshalb konsumieren wir schließlich wieder und immer mehr, auch wenn wir eigentlich nichts brauchen. Wir kaufen um des Kaufens willen. Dass das nicht nur für unseren Geldbeutel schädlich ist, sondern auch einen enorm negativen Einfluss auf die Umwelt hat, wissen wir längst. Von inhumanen Arbeitsbedingungen und Kapitalismus mal ganz zu schweigen. Und dennoch: Wir kaufen und kaufen und kaufen weiter ein. Denn leider lassen wir uns oft von Impulsen leiten und verspüren einen gewissen Druck, Trends mitzumachen – zudem lernen wir ungern hinzu, auch wenn wir es eigentlich besser wissen müssten.
Diese 10 Tipps können helfen
1. Brauche ich das wirklich?
Das ist definitiv die erste Frage, die du dir stellen solltest. Im Bestfall sollten wir nur einkaufen, wenn wir wirklich etwas brauchen. Das hilft gegen ziellosen Konsum.
Leichter gesagt als getan, oder? Schreib dir deshalb am besten eine Liste mit den Dingen, die du wirklich dringend brauchst – die dicke Jacke für den Winter, das neue Paar Socken – und versuche, beim Einkaufen nicht von deiner Liste abzuweichen. So vermeidest du Impuls- und Fehlkäufe und sparst eine Menge Geld.
Und wenn du dann doch etwas siehst, das von deiner Einkaufsliste abweicht, du aber wahnsinnig gern hättest...
2. ... erstelle einen Wunschzettel
Wenn du etwas siehst, das dir gefällt und das du gerne haben würdest, greif nicht sofort zu, sondern lass dir Zeit. Auch so vermeidest du unnötige Käufe. Leg dir stattdessen vielleicht einen Wunschzettel an, auf dem du alles notierst, was du interessant findest. Die Liste kannst du dann regelmäßig ergänzen und bearbeiten. Da wird es dann oft Dinge geben, die du nach ein paar Tagen wieder von der Liste streichst. Dann ist der erste Kaufimpuls überwunden und du entscheidest etwas rationaler. Und vielleicht eignet sich ein Teil vom Wunschzettel dann mal als nettes Geburtstagsgeschenk.
3. Du musst nicht alle Trends mitmachen
Bei den gängigen Fast-Fashion-Ketten gibt es heute keine zwei bis vier Saisons mehr, es gibt 52 – jede Woche finden sich Neuheiten in den Läden und Onlinestores, Woche um Woche wird uns suggeriert, dass wir wieder etwas brauchen oder aber nicht mithalten können. Es ist also fast unmöglich, bei den Trends hinterherzukommen.
Das zeigt in aller Deutlichkeit, worauf die herkömmliche Mode- und Beauty-Industrie ausgelegt ist: Flüchtigkeit. Fast Fashion ist nicht gekommen um zu bleiben, sondern um weggeworfen zu werden. Je mehr Trends, desto höher der Druck und desto größer der FOMO. Aber bitte verinnerlichen: Du musst nicht alles mitmachen. Hab keine Angst, etwas zu verpassen!
4. Beachte die 3-Tage-Regel...
Wenn du ein Teil siehst, das dir gefällt und das du brauchst, leg es nicht sofort in den (virtuellen oder analogen) Warenkorb. Nimm dir drei Tage und frage dich dann, ob du es immer noch haben möchtest. Denkst du nach einer Weile immer noch daran?
5. ... und die Ganz-oder-gar-nicht-Regel
Bist du wirklich zu 100 Prozent überzeugt? Oft stört uns an einem Kleidungsstück ein kleines Detail – es sitzt nicht ganz richtig oder die Größe ist nicht optimal oder wir haben nichts, wozu wir es kombinieren können. Wenn du dir schon die Frage "take or toss" stellst, dann lautet die Antwort ziemlich sicher: "toss"! Wenn du zweifelst und nicht vollkommen überzeugt bist, gilt: lieber nicht kaufen.
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6. Falle nicht auf Werbung und Schnäppchen rein!
"Nur noch drei Artikel auf Lager", "fast vergriffen" oder "30% reduziert" sind enorme Trigger für uns. Sie flimmern über unsere Bildschirme und flattern regelmäßig in Form von Angeboten und Rabattcodes in unsere Postfächer.
Bei Angeboten wie diesen werden wir häufig schwach und kaufen etwas, das wir eigentlich gar nicht brauchen ("Aber es war doch so günstig..."). Reine Psychologie!
Das Gefühl, eine gute Gelegenheit zu verpassen, empfinden wir als unangenehm und wollen es natürlich vermeiden. Mach dir bei solchen Angeboten bewusst, dass das gerade ein Verkaufstrick ist, und überlege genau, ob du das Produkt wirklich brauchst oder dich eher dazu gedrängt fühlst, es zu kaufen. Und vor allem: Was würde schon passieren, wenn es das Produkt dann wirklich nicht mehr gäbe?
Trick: Newsletter abbestellen, Apps löschen, Push-Nachrichten ausschalten!
7. Stelle dir vor, etwas zu besitzen
Visualisieren hilft nicht nur bei Lebensplänen und in Jobfragen, sondern auch bei materiellen Anschaffungen. Wo siehst du dich mit diesem neuen Kleid? Wo würdest du das Bild hinhängen? Zu welchen Anlässen könntest du die Schuhe tragen und passen sie überhaupt zu deinen Outfits? Würdest du sie überhaupt oft benutzen?
Es kann helfen, sich detailliert vorzustellen, wie es wäre, bestimmte Dinge zu besitzen. So findest du heraus, ob sie wirklich alle Anforderungen erfüllen, die du an sie stellst, oder ob dir nur die Vorstellung davon gefällt.
8. Suche dir Alternativen
Shoppen besitzt ein gewisses Suchtpotenzial. Doch das, was es im Kopf auslöst, können uns auch andere Dinge geben. Deshalb überlege dir bewusst, welche anderen Dinge dich in Situationen, in denen du den Kaufdruck hochkochen spürst, befriedigen würden. Es klingt banal, aber geh zum Beispiel eine Runde laufen, um Endorphine freizusetzen, oder iss ein Stück Schokolade.
Investiere lieber in Erlebnisse, denn die machen längerfristig glücklich. Überlege: Was könnte ich Sinnvolleres mit meinem Geld anfangen? Und wenn du dann doch gern etwas Neues hättest, kannst du zum Beispiel auch ein altes Kleidungsstück aufpeppeln oder ein Do-It-Yourself-Projekt starten.
9. Reduce, reuse, recycle
Die drei Rs – reduzieren, wiederverwenden, recyceln – sind immer ein gutes Mantra für den Hinterkopf. Alle drei tragen dazu bei, unsere Abfallmengen zu reduzieren und die Umwelt zu schonen, ob bei Kleidung, Einrichtung oder Elektrogeräten.
Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr! Denn mit weniger Dingen fühlen wir uns langfristig besser (Minimalismus ist nicht zufällig ein großer Trend). Wenn dir etwas gefällt, überlege, ob du bereits ein ähnliches Teil im Schrank hast, das du wieder herauskramen oder sogar wieder aufpäppeln könntest. Überlege, gebrauchte Dinge oder Second-Hand-Kleidung zu shoppen, anstatt etwas ganz Neues zu kaufen. Der Trend hat sich mittlerweile so etabliert, dass sich für jeden Geschmack tolle Stücke online und in Shops finden lassen.
10. Shoppe lieber ethisch korrekt
Zugegeben: 100% nachhaltiger Konsum funktioniert wahrscheinlich nie, denn die Produktion neuer Produkte bedeutet immer einen Ressourcenverbrauch. Aber wenn du doch shoppst, dann kannst du zumindest ein paar Dinge beachten.
Konsumiere ökologisch und ethisch produzierte Produkte, versuche, dich für umwelt- und sozialverträglich hergestellte Produkte zu entscheiden, auch wenn sie etwas teurer sind als Massenware (das aber aus guten Gründen). Nachhaltig hergestellte Produkte stammen seltener aus Massenproduktion. Es werden faire Löhne gezahlt, es herrschen humane Arbeitsbedingungen und die Lieferketten sind nachvollziehbar. Zudem haben diese Produkte oft eine bessere Qualität, sind hochwertiger und leben länger, was sie nachhaltiger macht.
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