Schon mal veganen Joghurt, Tiramisu oder Ofenkäse selbst gemacht? Hier kommen 3 gesündere und nachhaltige Alternativen für klassische Fertigprodukte, bei denen du genau weißt, was drin steckt.
Rezept 1: Veganer Ofenkäse
Diese Variante eines Ofenkäses, der besonders gut als Dip schmeckt, kommt mit regionalen Zutaten aus und ist in relativ kurzer Zeit verzehrfertig. Es empfiehlt sich jedoch, die verwendeten Sonnenblumenkerne vor der Verarbeitung etwa acht Stunden oder über Nacht in kaltem Wasser einzuweichen.
Für zwei Portionen Ofenkäse werden benötigt:
- 100 g Sonnenblumenkerne, eingeweicht 250 ml Wasser
- 1–2 Knoblauchzehen
- 1 EL Hefeflocken
- 1 TL Apfelessig
- 2 EL Speisestärke
- Salz, Pfeffer
- 1 Rosmarinzweig
- 1 Spritzer Pflanzenöl als Topping, z. B. Olivenöl
Für eine besonders cremige Variante, die noch ein wenig "käsiger" schmeckt, lassen sich Sonnenblumenkerne und Speisestärke auch durch Cashewkerne und Tapiokastärke ersetzen.
Zubereitung:
- Alle Zutaten außer dem Topping in einen starken Mixer geben und auf höchster Stufe zu einer glatten, recht flüssigen Masse verarbeiten.
- Das Gemisch in einen kleinen Kochtopf geben und bei mittlerer Hitze drei bis vier Minuten lang köcheln lassen, bis die Masse eindickt. Dabei ständig rühren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in eine ofenfeste Form umfüllen, zum Beispiel eine Springform mit 15 Zentimetern Durchmesser.
- Mit Rosmarinnadeln, einem Spritzer Pflanzenöl und etwas schwarzem Pfeffer garnieren.
- Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze 20 bis 25 Minuten lang backen. Der Ofenkäse ist fertig, wenn er eine leicht goldene Haut bekommt. Jetzt lässt sich der fertige Ofenkäse servieren – am besten, solange er noch heiß ist. Zum Dippen eignen sich nicht nur Brot und Baguette, sondern auch rohes Gemüse wie Paprika, Möhre, Zucchini oder Stangensellerie.
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Rezept 2: Veganes Tiramisu
Das Tiramisu aus diesem Rezept besteht aus einer Creme aus Cashewkernen und Kokosmilch sowie selbst gebackenem Biskuit.
Für einen Biskuitteig, der für eine große oder bis zu drei kleine Formen Tiramisu reicht, werden benötigt:
- 200 g helles Mehl, z. B. Dinkel oder Weizen
- 50 g Mandelmehl bzw. fein gemahlene Mandeln
- 100 g Zucker oder eine vergleichbare Zuckeralternative, z. B. Kokosblütenzucker oder Xylitol (Birkenzucker)
- 150 ml Pflanzenmilch (siehe S. 39), z. B. Haferdrink 2
- Leinsameneier (bestehend aus 2 EL geschroteten Leinsamen und 6 EL Wasser) oder ein vergleichbarer Ei-Ersatz
- 2 TL Backpulver
- 50 ml zum Backen geeignetes Pflanzenöl
Zum Backen des Teigs eignet sich neben einer Kastenform jede beliebige, nicht allzu große Backform, da der Teig nach dem Abkühlen ohnehin geschnitten wird. Bei mehreren kleinen Backformen oder einer flachen Form verringert sich die Backzeit
So wird der Biskuitteig gemacht:
- Zwei Esslöffel geschrotete Leinsamen und sechs Esslöffel Wasser mischen und mindestens 15 Minuten lang quellen lassen.
- Mehl, Mandelmehl, Zucker und Backpulver mischen und anschließend mit Leinsamenmasse, Pflanzenmilch und Öl zu einem gleichmäßigen Teig verrühren.
- Den Teig in eine gefettete und mit Mehl bestäubte Backform gießen und im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze etwa 20 bis 25 Minuten lang backen. Die Biskuitmasse ist fertig, wenn an einem eingestochenen Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt (Stäbchenprobe).
- Den Biskuitteig aus dem Ofen nehmen, vollständig abkühlen lassen und aus der Form stürzen. Zusätzlich am besten über Nacht ruhen lassen, denn erst dann bröselt der Kuchen beim Schneiden nicht mehr. Mit einem scharfen Brotmesser in eineinhalb bis zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
Der fertige Biskuitteig (im Ganzen oder bereits in Scheiben geschnitten) kann entweder sofort zu veganem Tiramisu weiterverarbeitet oder auch noch ein paar Tage luftdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Für die Creme werden benötigt:
- 1 Dose oder 400 ml selbst gemachte Kokosmilch
- 150 g Cashewkerne 80 g Ahornsirup oder z.B. Apfeldicksaft
- 2–3 TL Guarkernmehl oder ein anderes kalt zu verwendendes Bindemittel
- 1 Prise Salz 150 ml starker Kaffee oder Espresso 4 cl Likör, z. B. Amaretto (optional) etwas gemahlene Vanille oder Vanilleextrakt (optional)
- Kakaopulver zum Bestäuben Für ein kindgerechtes Tiramisu kann der Likör einfach weggelassen und statt Kaffee heiße Schokolade, Kakao oder ein würziger Früchtetee verwendet werden.
So wird das Tiramisu zubereitet:
- Cashewkerne mindestens vier Stunden, besser über Nacht, in Wasser einweichen
- Über den gleichen Zeitraum Kokosmilch im Kühlschrank kalt stellen. Kaffee vorkochen und abkühlen lassen.
- Den festen Teil der Kokosmilch abschöpfen und in einer Rührschüssel mit einem elektrischen Handrührgerät auf höchster Stufe zu veganer Schlagsahne aufschlagen. Weiterschlagen und dabei das Guarkernmehl und eine Prise Salz einrieseln lassen.
- Die eingeweichten Cashewkerne abtropfen lassen und mit etwa 100 Millilitern frischem Wasser zu einer Creme mixen. Ahornsirup ebenfalls untermixen und die Mischung vorsichtig unter die Kokossahne heben. Die entstandene Mascarpone-Alternative kalt stellen.
- Eine rechteckige Form mit Biskuitscheiben auslegen. Kaffee, Likör und Vanille mischen und so viel der Kaffeemischung über die Biskuitscheiben gießen, dass diese geradeso gleichmäßig getränkt sind.
- Eine Portion der gekühlten Creme auf die getränkten Biskuitscheiben geben und glatt streichen, sodass eine ein bis eineinhalb Zentimeter dicke Schicht entsteht. Im Wechsel Biskuitscheiben schichten, mit der Kaffeemischung übergießen und mehr Kokos-Cashew-Creme darauf glatt streichen, bis alles aufgebraucht ist. Mit einer Schicht Creme abschließen und mit Kakao bestäuben. Im Kühlschrank hält sich das Schichtdessert mehrere Tage und schmeckt am dritten oder vierten Tag sogar noch besser als am ersten, weil es dann vollständig durchgezogen ist.
Im Kühlschrank hält sich das Schichtdessert mehrere Tage und schmeckt am dritten oder vierten Tag sogar noch besser als am ersten, weil es dann vollständig durchgezogen ist.
Rezept 3: Sojajoghurt
Um veganen Joghurt herzustellen, brauchst du nur Sojamilch und lebende Joghurtkulturen. Auch gekaufter Sojajoghurt kann zum "Impfen" verwendet werden, wenn er lebende probiotische Bakterienstämme enthält (Bifidobacterium und Lactobacillus). Mische den Joghurt dann im Verhältnis 1:5 mit der Milch.
Für etwa 500 bis 600 Gramm veganen Joghurt werden benötigt:
- 500 ml ungesüßte Sojamilch (je mehr Fett sie enthält, desto cremiger wird der Joghurt)
- lebende Joghurtkulturen, z. B. aus 3 Probiotika-Kapseln, alternativ 1⁄3 bis 1 Tüte Joghurtfermentpulver (die Menge hängt vom jeweiligen Produkt ab) oder 100 g fertiger Joghurt mit lebenden Bakterien
Und so gehst du vor:
- Die Sojamilch auf etwa 40 °C erwärmen, das heißt, auf etwas wärmer als handwarm. Am besten lässt sich die Temperatur mit einem Küchenthermometer überprüfen.
- Die Joghurtkulturen untermischen und die Mischung auf Gläser verteilen, verschließen und bei 40 °C für 12 bis 14 Stunden in den Backofen stellen. Bei den meisten Backöfen reicht es dafür aus, das Ofenlicht einzuschalten (am besten schon eine halbe Stunde vorher, die Temperatur besser noch mal überprüfen).
- Nach Ablauf der Fermentationszeit ist der Joghurt stichfest. Die Gläser zur Aufbewahrung in den Kühlschrank stellen und innerhalb einer Woche aufbrauchen. Nach spätestens einem Tag hat der Joghurt seine maximale Festigkeit und Cremigkeit erreicht.
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