Der klassische gemeinsame Drink als erstes Date wurde von anderen Aktivitäten abgelöst: Der Jahresrückblick der Dating-App Tinder verrät, wie die Singles 2021 tickten.
Tinder-Jahresrückblick verrät die Dating-Trends von 2021
Die Online-Datingwelt ist eine Wissenschaft für sich – das haben uns Phänomene wie Ghosting, Orbiting oder Breadcrumbing längst bewiesen. Wer heutzutage auf einer Dating-App unterwegs ist, muss sich darauf einstellen, dass ganz andere Regeln gelten als in der realen Datingwelt. Der erste optische Eindruck zählt mehr als alles andere und ein einziger Swipe entscheidet darüber, ob es überhaupt zu einem realen Date kommt. Längst heißt es dann aber nicht mehr "Hey, möchtest du mal mit mir einen Kaffee trinken gehen?", verrät jetzt der Tinder-Jahresrückblick. Stattdessen bevorzugten Singles der Generation Z im Jahr 2021 ganz andere Unternehmungen als erstes Date.
"Was trinken gehen"? Eher nicht so
Es überrascht nicht wahnsinnig, dass in 2021 das Interesse an Video-Calls als Option für das erste Date deutlich anstieg. Durch die Pandemie wuchs der in den Profilen angegebene Wunsch nach einem virtuellen ersten Treffen um ganze 52 Prozent. Trotzdem wollten aber viele auch nicht auf echte persönliche Treffen verzichten: Die Häufigkeit der Erwähnung von "IRL" (In Real Life) blieb in den Profilen der Tinder-User:innen auf gleichem Niveau.
Doch statt sich klassischerweise im Café oder in der Bar auf einen Drink zu treffen, sehnten sich viele Singles lieber nach aktiveren ersten Dates. So haben sich die Erwähnungen von "Rollschuhfahren" in diesem Jahr verdoppelt, aber auch sportliche Unternehmungen wie Bootfahren oder Bouldern standen hoch im Kurs. Andere wollten es lieber gemütlich angehen lassen und konnten sich Pastamachen oder Tarotkarten-Legen gut als erstes Date vorstellen.
Lies auch:
- Ewige Liebe: Gibt's die überhaupt?
- Dating und Corona: Single in der Pandemie
- Virtuelle Liebe: 8 Fakten über's Online-Dating
Zwischen Optimismus und Skepsis: Beliebtester Emoji
Weil beim Schreiben per App keine Möglichkeiten bestehen, seine Gefühle oder Gedanken mit Gesichtsausdrücken rüberzubringen, müssen andere Wege her, damit man sich interessant machen kann. Und die lauten: Emojis! Laut Tinder-Pressemitteilung sagt die Nutzung der kleinen Bildsymbole im Chatverlauf und im eigenen Profil so einiges über das Stimmungsbild der jungen Nutzer:innen aus. Im Jahr 2019 war es der "Facepalm"-Emoji (eine Person, die sich genervt die Hand aufs Gesicht klatscht), der weltweit am häufigsten in den Bios auf der Dating-App auftauchte. 2020 lag der schulterzuckende-Emoji ganz vorne an der Spitze und 2021 war es das große, zur Seite blickende Augenpaar, das um ganze 40 Prozent häufiger verwendet wurde. Das spreche laut Tinder für die Mischung aus Optimismus und Skepsis, welche die junge Generation das ganze Jahr über begleitete.
Mit kleinen Gesten für große Gefühle sorgen
Jetzt wird's fast ein bisschen romantisch: Singles drückten in 2021 außerdem in ihren Bios aus, was sie beim Dating und in der Liebe wirklich wertschätzen – und das waren die kleinen Gesten. Der Begriff "die kleinen Dinge" wurde von den User:innen in diesem Jahr um 30 Prozent häufiger in den Profilen verwendet. Ob ein kleines Kompliment, das Zahlen der Rechnung oder ein süßes Mitbringsel beim Date: es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die die Singles der Generation Z scheinbar schwach werden lassen.
"Bist du geimpft?" – Corona und Safer Dating
Es war vor allem ein Thema, das in 2021 die Nachrichten dominierte: die Corona-Impfungen. Und die gingen natürlich auch nicht spurlos an der Dating-App Tinder vorbei: Singles legten großen Wert darauf, ihren potenziellen Matches in der Bio mitzuteilen, wenn sie bereits geimpft waren. Dafür führte Tinder sogar ein neues Feature ein, mit dem man seinen Impfstatus in der Bio sichtbar machen konnte. "Bist du geimpft?" schien 2021 also die alles entscheidende Frage auf Tinder gewesen zu sein.
Mehr Themen: