Für Singles hat die "Cuffing Season" begonnen: Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, sehnen sich plötzlich viele nach Zweisamkeit. Woher kommt das erhöhte Kuschelbedürfnis im Herbst?
Wenn man in diesen Tagen vor die Tür geht, haucht einem der Herbst entgegen. Die klare und kalte Luft strömt einem ins Gesicht, es wird früher dunkel und überall riecht es nach Laub. Gemütlichkeit pur! Da wollen es sich viele drinnen heimelig machen, auf der Couch. So weit, so schön – für Pärchen zumindest. Und Singles? Bei denen kommen eher fröstelnde Gefühle auf, wenn sie an einsame Serien-Abende daheim denken. Wussten sie im Sommer noch ihre Freiheit und Ungebundenheit zu schätzen, sehnen sie sich in den Herbst- und Wintermonaten plötzlich nach wärmender Zweisamkeit. Ein Phänomen, das jedes Jahr wieder neu zu beobachten ist: Die "Cuffing Season" ist da.
Cuffing Season: Im Herbst und Winter sind wir im Kuschelmodus
Die große Partner:innensuche hat also begonnen – schnell muss jemand her, der oder die kuschligen Trost spendet, wenn die Welt da draußen kalt und ungemütlich ist. Zur Not senkt man da auch schon mal seine Ansprüche, heißt es im Urban Dictionary. Darin wird die "Cuffing Season" beschrieben als "die kalte Jahreszeit, in der sich alle zusammentun und mit einem Partner oder einer Partnerin zufrieden geben, die auch unter den eigenen Standards liegt". Ein Kuschelbuddy als Mittel zum Zweck – wahnsinnig romantisch klingt das nicht unbedingt. Das suggeriert ja auch schon der Name, den man im Deutschen mit "Handschellen-Jahreszeit" übersetzen würde – weil man sich eben gerade jetzt an jemanden kettet, um nicht alleine zu sein.
Immerhin: Das Phänomen ist biologisch erklärbar und es sind vielmehr die Hormone, die uns fremdsteuern. Verantwortlich für unser erhöhtes Schmusebedürfnis ist zum einen die gesteigerte Testosteron-Produktion im Winter (bedeutet: wir haben mehr Lust auf Sex) und zum anderen die gleichzeitig sinkenden Serotonin-Werte (heißt: wir sind auf der Suche nach Stimmungsaufhellern). Sich einen Kuschelbuddy für die kalten Monate zu wünschen ist nicht nur biologisch nachvollziehbar, sondern auch völlig in Ordnung – solange beide Seiten wissen, woran sie sind. Und für alle, die als Single durch diese Cuffing Season gehen: Die Herbst- und Wintermonate verlieren ganz sicher nicht an Charme, wenn man sie alleine erlebt. Dann bleibt nämlich mehr Zeit für gemütliche Stunden mit Freund:innen, Familie oder mit sich selbst – und die kann ganz genauso wertvoll sein.
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