Möchtest du dir gerne mal die Zeit nehmen, in Ruhe über größere Themen und Fragen nachzudenken, aber schaffst es im Alltag kaum? Dann ist ein Reflektions-Retreat vielleicht genau das Richtige: Mit genügend Zeit und dem richtigen Ort verbindest du dich wieder mit deiner Kreativität und Entscheidungskraft.
"Darüber muss ich mal in Ruhe nachdenken" ist ein Satz, den sicher viele ab und an sagen oder denken. Gerade wenn große Entscheidungen im Leben anstehen, sehnen wir uns nach genügend Raum und Zeit, um zu reflektieren und abzuwägen. Doch auch im ganz normalen Alltag spüren wir manchmal, dass wir vor lauter Pflichterfüllung schlichtweg nicht zum Nachdenken kommen. Die mögliche Folge: Wir fühlen uns orientierungslos und ausgelaugt.
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Wenn wir zu beschäftigt sind, fällt es schwer, kreativ zu sein. Dabei steckt Kreativität in jeder und jedem, man muss ihr nur den Raum geben, sich zu entfalten. Am besten geht das, wenn man sich gezielt auf ein Reflektions-Retreat begibt, so schreibt der Journalist Mark Mann beim Online-Magazin Beside. Ob für ein paar Stunden, einen Tag oder eine ganze Woche ist gar nicht so ausschlaggebend, wichtig ist, dass du dir ganz bewusst Zeit zum Reflektieren nimmst. Mann hat Tipps zusammengestellt, wie es gelingt, sich eine kleine Nachdenk-Auszeit zu nehmen – auch ohne direkt einen Aufenthalt im Schweigekloster zu buchen:
Suche dir einen besonderen Ort
Um auf neue Gedanken zu kommen, ist es förderlich, ein Setting zu schaffen, das nicht dem normalen Alltagsmodus entspricht. Die einsame Hütte im Wald ist zwar super geeignet, da die Natur sehr stimulierend auf unsere Kreativität wirkt, doch das ist aus verschiedenen Gründen nicht allen möglich. Alternativ kannst du dir einen Extra-Platz zu Hause einrichten, ein Airbnb buchen, in einen Coworking-Space gehen… Die Hauptsache ist, dass du deinen mentalen Rückzug zu etwas Besonderem machst.
Benenne ein klares Vorhaben
Es ist enorm hilfreich, dir genau aufzuschreiben, worüber du nachdenken willst. Geht es um deine berufliche Zukunft, um ein Ziel, das du erreichen möchtest, um die Art, wie du leben willst? Je konkreter du dein Vorhaben benennen kannst, desto besser. Am besten ist es laut Mann, wenn du dir für dein Retreat ein einziges, realistisches Ziel aussuchst.
Weg mit dem Handy (wirklich!)
Man muss es eigentlich nicht mehr sagen, aber: Dein Smartphone und kreatives, freies Denken passen extrem schlecht zusammen. Es lenkt dich einfach immer wieder ab und behindert dadurch den Gedankenfluss. Überlege dir darum, wie du dich so einrichtest, dass du möglichst wenig von digitalen Geräten gestört wirst. Falls du dich ohne Handy zu einsam fühlst, ist es laut Mann auch keine schlechte Idee, eine Freundin oder einen Freund dabeizuhaben. Ihr solltet euch dann nur gegenseitig genügend Raum und Ruhe geben, sodass ihr auch wirklich zum Nachdenken kommt.
Halte deine Gedanken fest
Wenn du nun in den Prozess der Reflektion einsteigst, solltest du dir unbedingt Notizen machen. So wirst du deiner flüchtigen Gedanken habhaft, kannst dein Denken strukturieren und vermeidest, dass du dich gedanklich im Kreis drehst. Mit der Hand mitzuschreiben empfinden manche als Kreativitäts-Booster, doch es geht natürlich auch digital, wenn das mehr dein Ding ist. (Dann aber nicht vom Device zum Surfen verführen lassen!) Wer mag, kauft sich schöne Stifte und passendes Papier, je nachdem, was du vorhast. Im Nachgang auch Handschriftliches zu digitalisieren ist empfehlenswert.
Denke mit dem ganzen Körper
Dass du dir bewusst Zeit zum Nachdenken nimmst, bedeutet nicht, dass du stundenlang auf einem Stuhl sitzen und auf ein weißes Blatt starren solltest. Vielleicht hast du selbst schon die Erfahrung gemacht, dass bei einem Spaziergang oft die besten Ideen kommen. Für deine Denk-Auszeit heißt das: tu, was dir gefällt, um die Gedanken zum Sprudeln zu bringen. Lege aktive Pausen ein, geh raus, lauf eine Runde, ändere zwischendurch deinen Blickwinkel. "Nähere dich dem kreativen Prozess mit deinem ganzen Körper" rät Mann.
Integriere Reflektionszeit in deinen Alltag
Das Beste, was dir durch dein Reflektions-Retreat passieren könnte, wäre, dass du ein neues Verhältnis zu deiner Kreativität entwickelst. Vielleicht bist du danach total motiviert, auch im Alltag mehr Raum zum kreativen Nachdenken zu schaffen. Das kann beim Kochen sein, beim Spazieren durch einen neuen Stadtteil, beim Sport oder ganz woanders. Herauszufinden, was du brauchst um kreativ zu sein, ist ein Teil deines eigenen kreativen Prozesses.
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