Oh yes! Zum Welt-Orgasmus-Tag am 21. Dezember erklären wir, was eigentlich aus gesundheitlicher Sicht dafür spricht, öfter mal zum Orgasmus zu kommen – ganz egal ob allein oder mit Partner:in.
Welt-Orgasmus-Tag: Der 21. Dezember gebührt dem Orgasmus
Für viele ist er wortwörtlich der Höhepunkt beim Sex, für andere hingegen muss er nicht zwingend Teil eines erfüllten Sexuallebens sein: Ganz egal, welchem Stellenwert man dem Orgasmus einräumt, mehr Aufmerksamkeit hat er in jedem Fall verdient – denn der Orgasmus ist ein wahrer Booster für unser körperliches und mentales Wohlbefinden. Umso besser, dass ihm gleich ein ganzer Tag gebührt: Am 21. Dezember ist "Welt-Orgasmus-Tag".
Schade allerdings ist, dass Frauen (und das gilt insbesondere für vaginalen Sex) seltener zum den Orgasmus kommen. Die "Orgasm Gap" macht das deutlich: Frauen erreichen beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr im Durchschnitt seltener den Orgasmus als Männer. Der Grund: Frauen wurde einerseits nie richtig anerlernt, sich Dinge (und so auch den Orgasmus beim Sex) einzufordern, andererseits mangelt es immer noch an ausreichend Aufklärung über den weiblichen Orgasmus. Die gute Nachricht: "Guter" Sex, bei dem auch die Frau zum Höhepunkt kommt, ist Übungssache. Frauen können auch durch Masturbation lernen, wie sie besser zum Orgasmus kommen können. Es lohnt sich allemal, denn der Orgasmus ist ein echter Alleskönner. Welche zehn positiven Effekte der sexuelle Höhepunkt auf Körper und Geist hat, lest ihr im Folgenden.
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Darum sind Orgasmen gesund: 10 Fakten über den sexuellen Höhepunkt
1. Orgasmen sorgen für strahlende Haut
Orgasmen bringen unseren Blutkreislauf in Schwung und kurbeln dadurch die Durchblutung unserer Haut ordentlich an. Das wiederum sorgt für ein richtig frisches und jugendliches Aussehen. Zusätzlich werden durch Orgasmen die Stresshormone im Körper reduziert und dadurch wird das Risiko für Entzündungen gemindert – so lassen sich zum Beispiel Akne und Hautunreinheiten vorbeugen.
2. Orgasmen senken das Risiko für Bluthochdruck
In einer Studie an der Universität Michigan kamen Wissenschaftler:innen zu dem Ergebnis, dass befriedigender Sex bei älteren Frauen (die Teilnehmerinnen waren zwischen 57 und 85 Jahren alt) das Risiko von Bluthochdruck verringert. Sie schlussfolgerten daraus, dass Frauen durch das Erleben von intensiven Orgasmen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.
3. Orgasmus gegen Kopfschmerzen und Migräne
Beim Orgasmus schüttet unser Körper eine große Portion Endorphine aus, diese machen schmerzunempfindlicher. Laut einer Studie der Yale-Universität soll Sex das Schmerzempfinden sogar bis zu 70 Prozent verringern können – Orgasmen gelten daher auch als Kopfschmerz- und Migränekilller.
4. Orgasmen gegen Regelschmerzen
Nein, gegen Sex während der Periode spricht rein gar nichts – aus medizinischer Sicht spricht eher einiges dafür: Orgasmen können nämlich Regelschmerzen lindern. Studien zeigen, dass die Schmerztoleranz während des Geschlechtsverkehrs steigt, weil unsere Gebärmutterschleimhaut sich zusammenzieht und endometriale Zellen ablegt, was zur Linderung von Schmerzen und Krämpfen beitragen kann. Zudem schüttet der Körper beim Orgasmus vermehrt Oxytocin und Dopamin aus – diese Hormone machen uns nicht nur glücklicher, sondern haben auch eine entspannende und schmerzlindernde Wirkung.
5. Besserer Schlaf durch Orgasmen
Orgasmen können uns schneller in das Reich der Träume befördern: das zeigte eine australischen Studie der Central Queensland University, bei welcher zwei Drittel der Proband:innen nach dem sexuellen Höhepunkt besser schlafen konnten. Schließlich werden sowohl bei der Masturbation, als auch beim Sex mit Partner:in sämtliche Muskeln angespannt. Beim Orgasmus selbst erfolgen dann schnelle, unkontrollierbare Kontraktionen und im Anschluss tritt die Entspannungsphase ein, die uns auch müde macht.
6. Orgasmen sind gut für die Psyche
Sex inklusive Orgasmus kann sich außerdem positiv auf unser psychisches Wohlbefinden auswirken. Dank der freigesetzten Endorphine und dem Bindungshormon Oxytocin wird Stress gemindert, ergab eine Studie der University of Paisley in Schottland. Laut einem Report des Sextoy-, Kondom- und Gleitmittelherstellers Durex fühlen sich Menschen, die häufiger einen Orgasmus erleben, im Allgemeinen zufriedener mit sich selbst, ihrem Partner/ihrer Partnerin und ihrem sozialen Umfeld. Sie haben deutlich mehr Freude am Sex und berichten von einem gesteigerten Selbstbewusstsein.
7. Orgasmen verlangsamen den Alterungsprozess
Bei Frauen verbessern die weiblichen Sexualhormone, die so genannten Östrogene, die Regenerationsfähigkeit der Hautzellen und fördern die Bildung von Kollagen. Zudem können Falten, Krampfadern sowie Cellulite gemindert werden, da durch die vermehrte Östrogenproduktion beim Sex das Bindegewebe gestärkt wird.
8. Orgasmen helfen gegen Erkältungen und Grippe
Orgasmen stärken das Immunsystem: Denn es werden mehr Antikörper vom Typ Immunglobulin A produziert, was die Schleimhäute widerstandsfähiger gegen Infektionen macht, wie unter anderem Untersuchungen der ETH Zürich zeigen. Schon bei zweimal Sex pro Woche inklusive Höhepunkt steigert sich die Abwehrkraft bereits um 60 Prozent, wie Wissenschafter:innen der Wilkes University im US-Bundesstaat Pennsylvania herausgefunden haben.
9. Orgasmen machen fit
Sex und Orgasmen sind eine tolle Möglichkeit, um sich ein bisschen fit zu halten. "Sex geht mit körperlicher Aktivität einher und wenn man dabei ein bisschen ins Schwitzen und aus der Puste kommt, ist das schon einmal gut für die Gesundheit", erklärt der Gynäkologe Professor Bernd Kleine-Gunk im Gespräch mit ntv.de. Einer kanadischen Studie zufolge sind 25 Minuten sexuelle Aktivität vergleichbar mit einem leichten Cardio-Training. Die teilnehmenden Paare trugen spezielle Armbänder, die anzeigten, dass sie beim Geschlechtsverkehr durchschnittlich 85 kcal verbrannten. Damit kann Sex zwar nicht mit Joggen oder einem HIIT-Workout mithalten – er ist aber eine gute Ergänzung zum regelmäßigen Sport. Bei Frauen tragen regelmäßige Orgasmen zu einer starken Beckenbodenmuskulatur bei.
10. Orgasmen erhöhen die Lebenserwartung
Sex verlängert das Leben: zu diesem Ergebnis kam eine US-amerikanische Studie (Caerphilly Cohort Study). Demnach haben Männer, die öfter als zweimal pro Woche zum Orgasmus kommen, eine höhere Lebenserwartung als solche, bei denen dies weniger als einmal pro Monat der Fall ist. Leider hat die Studie nicht untersucht, wie sich die Lebenserwartung von Frauen durch häufigen Sex verändert – die Forscher:innen gehen aber von demselben positiven Effekt aus.
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