Die Homeoffice-Pflicht ist vorbei und für viele beginnt jetzt wieder der Alltag im Büro. Das geht euch alles zu schnell? Mit diesen Tipps wird die Rückkehr weniger schlimm als befürchtet.
Back to Büro – zurück in Großraum und Konferenzräume?!?
Die Vorstellung, nach Monaten Homeoffice wieder ins Büro zurückkehren zu müssen, kommt vielen wie ein Wagnis vor, auch aufgrund der steigenden Infektionszahlen. Den trauten Schreibtisch in den eigenen vier Wänden jetzt wieder gegen ein Großraumbüro eintauschen zu müssen, kann gleichzeitig ein Verlassen der neu gewonnen Komfortzone bedeuten. Nicht allen muss dieser Wechsel schwer fallen, viele haben in den vergangenen Monaten aber sicherlich die Vorzüge des Homeoffices zu schätzen gelernt und sich an ganz neue Routinen gewöhnt. Und viele wissen wahrscheinlich schon gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, morgens für die Arbeit das Haus zu verlassen, die Mittagspause gemeinsam mit Kolleg:innen zu verbringen oder Meetings nicht über Zoom, sondern in einem echten Konferenzraum abzuhalten. Das plötzliche "Back to normal" ist an so viele Umstellungen gekoppelt, dass man sich schnell mal überwältigt fühlen kann. Hinzu kommt noch die Unsicherheit, wie sich die pandemische Lage in den nächsten Wochen entwickeln wird. Du findest dich darin wieder? Dann sei schonmal beruhigt: Angst ist eine ganz natürliche und menschliche Reaktion in dieser Situation. Wir haben 5 Tipps für dich zusammengestellt, mit denen dir die Rückkehr ins Büro trotzdem leichter fallen kann.
1. Homeoffice-Routinen mit ins Büro nehmen
Du hast im Homeoffice nach dem Mittagessen immer eine Runde im Park gedreht? Du hast morgens vor der Arbeit meditiert? Bequeme Kleidung getragen und kein Make-up aufgetragen? Bist zwischendurch mal aufgestanden, um dich zu stretchen? Wir alle haben in den letzten Monaten unsere ganz eigenen Routinen gefunden, mit denen wir gut durch das Homeoffice gekommen sind. Nur weil wir jetzt zurück ins Büro kehren, muss das ja nicht heißen, dass wir diese direkt wieder über Bord werfen müssen. Vielleicht gibt es einige Gewohnheiten, die du auch im Büro beibehalten kannst, damit dir der Übergang leichter fällt? Wichtig ist, dass du deine ganz eigene Strategie findest, mit der du dir die Zeit im Büro so gestaltest, dass du dich wohl fühlst. Wenn du zum Beispiel im Homeoffice gemerkt hast, dass du vielleicht lieber mehrere kleine Pausen anstatt einer langen Mittagspause brauchst, dann kläre zum Beispiel ab, ob sich das auch im Büro umsetzen lässt. Damit sind wir auch schon direkt beim nächsten Tipp:
2. Flexibilitäten abfragen
Im Homeoffice konnten viele selbst entscheiden, wann sie morgens ihren Laptop aufklappen und wann sie ihn wieder schließen, wann sie zwischendurch die Ladung Wäsche anschmeißen oder wann sie Mittagspause machen. In vielen Büros fallen solche Flexibilitäten aufgrund geregelter Abläufe weg. Trotzdem kann es sich lohnen, mit Kolleg:innen und Vorgesetzten das Gespräch zu suchen und vorsichtig abzuklopfen, welche Handlungsspielräume bestehen. Wenn es euch zum Beispiel überfordert, wieder mit 50 weiteren Menschen zeitgleich in einem Büro zu sitzen und ihr es gar nicht mehr gewohnt seid, zwischen so viel Trubel zu arbeiten, dann könntet ihr etwa nachfragen, ob ihr euren Arbeitsbeginn drei Stunden vorziehen könnt. So könntet ihr in den Morgenstunden ganz ungestört arbeiten. Das ist natürlich nur ein Beispiel – überleg mal, ob es für dich Änderungen im Büroalltag geben könnte, die dir das Arbeiten erleichtern können. Viele Arbeitgeber sind vermutlich gerade selbst mit dem Wechsel von Homeoffice auf Normalbetrieb überfordert und wollen ihren Mitarbeiter:innen den Wiedereinstieg erleichtern. Scheu dich nicht, zu fragen! Gerade jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um Gespräche über flexibleres Arbeiten in Gang zu setzen.
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3. Austausch mit Kolleg:innen
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bist du mit deinen Ängsten, die angesichts der Rückkehr ins Büro aufkommen, gar nicht allein. Die meisten Menschen haben sich in den letzten acht Monaten so sehr an ihre persönliche Homeoffice-"Höhle" gewöhnt, dass es total natürlich ist, jetzt wieder vor neuen Strukturen, vor Menschen und vor Nähe zurückzuschrecken – ähnlich wie bei der Rückkehr in den Alltag. Deinen Kolleg:innen geht es sicherlich ähnlich. Was immer hilft: Sich auszutauschen und das Wissen, nicht allein zu sein. Eine simple Frage wie "Wie geht's euch eigentlich mit der Situation?" in der gemeinsamen Mittagspause kann wertvolle Gespräche in Gang setzen, die euch zeigen: den anderen geht's ja auch so.
4. Richte deinen Arbeitsplatz heimisch ein
Unser Zuhause hat in den letzten Monaten ganz schön viel an Bedeutung gewonnen. Der Arbeitsplatz im Homeoffice ist irgendwie sogar ein Teil vom eigenen Zuhause geworden. Wer von heute auf morgen wieder im Büro arbeitet, der muss unter Umständen erst einmal wieder seine Komfortzone aka Homeoffice verlassen und sich an die neue Umgebung gewöhnen. Damit der Umbruch nicht ganz so abrupt wird, kann es helfen, den Arbeitsplatz ein bisschen heimischer einzurichten. Falls erlaubt, sorgt eine kleine Büropflanze, die Lieblingskaffeetasse von Zuhause oder ein persönliches Foto für ein vertrautes Umfeld.
5. Definiere deine persönlichen Grenzen
Angesichts der Tatsache, dass das Infektionsrisiko trotz fortschreitender Impfungen im Büro immer noch besteht, ist es total verständlich, wenn du Angst davor hast, Menschen wieder so nahe zu kommen. Wichtig ist, dass du deine ganz persönlichen Grenzen kennst und auch kommunizierst. Wenn dir Kolleg:innen ohne Mund-Nasen-Schutz zu nahe kommen, weise sie freundlich darauf hin. Wenn du dich nicht wohl damit fühlst, zwei Stunden mit 20 Personen in einem unbelüfteten Meetingraum zu sitzen, sprich dein Bedenken an. Vielleicht überfordert dich auch die Interaktion mit Menschen generell noch und du fühlst dich noch gar nicht wieder bereit, mit so vielen Kolleg:innen auf dem Flur, in der Kaffeeküche oder in der Mittagspause zu reden. Auch das ist in Ordnung, in den letzten Monaten sind wir alle ein bisschen zu Sozial-Nerds geworden. Lass dich zu nichts hinreißen, was du noch nicht willst.
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