Das Gefühl von Unsicherheit und Selbstzweifel kennen wir sicher alle. Vielen Menschen fällt es so besonders schwer, auf andere zuzugehen und neue Kontakte zu knüpfen. Diese fünf Tipps helfen dir, deine Unsicherheit zu überwinden und zu lernen, ohne Angst auf andere Menschen zuzugehen.
Unsicher sind wir alle mal
Unsicherheit kennen wir alle. Besonders wenn es darum geht, auf Menschen zuzugehen und neue Kontakte zu knüpfen kriegen wir es häufig mit Angst und Selbstzweifel zu tun. Was, wenn die oder der andere uns nicht mag? Wenn wir etwas Blödes sagen oder uns blamieren? Selbst Menschen, die eigentlich ein starkes Selbstwertgefühl haben kennen diese Unsicherheit – häufig ohne zu wissen, woher sie eigentlich kommt. Die Ursachen sind laut der Psychologin Berit Brockhausen aber auch gar nicht immer wichtig. Sie geht davon aus, dass es wirklich gute Gründe für die Unsicherheit vieler Menschen gibt – und ist überzeugt, dass Unsicherheit uns sogar beim Kontakte knüpfen helfen kann: "Tatsächlich ist Unsicherheit in unbekannten Situationen eine angemessene Reaktion", sagt sie. "Sich zu fragen, was andere von uns denken, hilft uns normalerweise dabei, sozialverträglich aufzutreten und zu wirklich angenehmen Gesprächspartnern zu werden, weil wir uns bemühen, Themen anzusprechen, die unser Gegenüber ebenfalls interessieren."
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Mach den ersten Schritt
Die Herausforderung sieht die Psychologin darin, sich trotz Unsicherheit zu überwinden und den Schritt auf andere zuzumachen. Das bedeute nämlich, die eigene Hemmschwelle und vielleicht sogar die eigene Angst wahrzunehmen – und diese dann ganz bewusst zu überschreiten: "Das kann ganz schön unangenehm sein, denn natürlich kann das kann schiefgehen. Vielleicht wirst du rot oder beginnst zu stottern oder dir fällt nichts Witziges ein. Vielleicht schießt du auch über das Ziel hinaus und erntest irritierte Blicke. Oder der andere entpuppt sich als zäher Gesprächspartner, ist unfreundlich, uninteressiert. Warum ich das alles aufzähle? Nun, weil das eigentlich auch schon das Schlimmste ist, was passieren kann! Und dann kannst du diese Erfahrung gleich für den nächsten Versuch nutzen."
Wie so häufig im Leben gilt also auch hier: Übung macht die Meisterin. Diese fünf Tipps helfen dir, deine Unsicherheit und Selbstzweifel zu überwinden und auf andere Menschen zuzugehen.
Tipp 1: Was könnte schlimmstenfalls passieren?
Frage dich, was das Schlimmste wäre, was passieren kann. Berit Brockhausen hat eigentlich schon alle Worst Case Szenarien aufgezählt – und sind wir mal ehrlich: Die sollten uns doch nicht allzu große Angst machen, oder? Also, weg mit den Zweifeln und einfach mal probieren. Und wenn’s nicht klappt ist das auch kein Weltuntergang.
Tipp 2: Lege dir eine Exit-Strategie zurecht
Am besten einen unverfänglichen Satz oder eine Entschuldigung, mit der du die Situation unaufgeregt verlassen kannst. Je nach Anlass könntest du dir zum Beispiel einen neuen Drink holen, dich mit einem höflichen "ich bin gleich wieder da" kurz auf die Toilette zurückziehen oder "eine Freundin suchen gehen" (ob diese wirklich da ist, ist dabei erst einmal zweitrangig). Ein solcher Satz gibt dir das sichere Gefühl, die Situation jederzeit verlassen zu können – und sobald du diese Sicherheit hast, ist das häufig gar nicht mehr nötig.
Tipp 3: Sprich’s aus
Peinliche Gesprächspause oder ein Spruch, der nicht ganz so gut ankam wie erwartet? Kein Grund unsicher zu werden – solange du selbst darüber lachen kannst. Sprich die Situation einfach direkt an und nimm ihr damit den Wind aus den Segeln. Ein ironisches “das ist wirklich eine sehr angenehme Gesprächspause” wird alle erleichtern und die Situation auflockern. Und dann geht es entweder von selbst weiter, oder du stellst eine deiner Fragen aus dem nächsten Tipp…
Tipp 4: Überlege dir zwei bis drei Smalltalk-Fragen als Backup
Je nach Anlass gibt es sicher Gemeinsamkeiten, auf die du dein Gegenüber ansprechen kannst. Auf Business-Veranstaltungen könntest du zum Beispiel fragen, wie lange die Personen denn schon in ihrem Unternehmen arbeiten und was genau ihr Bereich ist. Sprichst du jemanden beim Sport an könntest du zum Beispiel fragen, ob die Person diesen Kurs schon mal besucht hat oder auch, ob sie schon länger in der Stadt wohnt oder neu ist. Deine Backup-Fragen müssen nicht super ausgefallen sein und, Hand aufs Herz, du musst sie auch nicht aus tiefstem Interesse stellen. Aber sie helfen dir, die Hürde des Ansprechens zu überwinden und bieten etwas Füllmaterial, aus dem sich, wenn es passt, weitere spannende Gespräche entwickeln können.
Tipp 5: Akzeptiere dich
Du bist nicht die großes Socializerin oder Rampensau? Du wirst immer rot, wenn du andere ansprichst? Das ist okay. Und muss dich nicht daran hindern, großartige Gespräche zu führen. Wenn dir jemand sympathisch ist, kannst du das auch einfach thematisieren. Das macht dich nahbar und schafft Vertrauen. Vielleicht fällt das erste Gespräch der anderen Person auch genauso schwer und sie ist dankbar, in dir eine Verbündete zu finden.
Und immer daran denken: Außerhalb der Komfortzone passieren richtig gute Dinge.
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