Alle Zeichen stehen auf Sommerurlaub. Denn trotz Corona-Pandemie ist das Einreisen in viele Länder mittlerweile wieder möglich. Ein Überblick, was diesen Sommer wo zu beachten ist.
Sommerurlaub 2021: Trotz Corona sind Reisen möglich
"Boah, ich brauch Urlaub!" – dieser Satz fällt in letzter Zeit häufig. Nachdem im letzten Corona-Jahr schon viele auf ihren Sommerurlaub verzichten mussten, so wächst der Wunsch nach einer Reise ins Ausland jetzt umso mehr. Mittlerweile steht dem sogar kaum noch etwas im Weg: die Impfungen nehmen zu, die Infektionszahlen sinken, die Nachbarländer locken mit touristischen Angeboten und die Auswahlmöglichkeiten steigen. Trotzdem sind je nach Region und Urlaubsland bestimmte Regeln zu beachten. Wir geben euch den Überblick.
Urlaub in Deutschland: Muss ich irgendetwas beachten?
Werfen wir zunächst einmal einen Blick auf die Urlaubsregionen im eigenen Land – denn auch ein Urlaub an der deutschen Nordsee, Ostsee oder in den bayrischen Bergen kann erholsam sein. Lange galt in vielen Bundesländern Beherbergungsverbot, doch mittlerweile ist Urlaub unter Einhaltung von Testpflichten wieder möglich. Hier der aktuelle Stand der beliebtesten Urlaubs-Bundesländer:
Bayern: In Hotels oder anderen Ferienunterkünften muss jede:r bei der Ankunft einen negativen Corona-Test nachweisen können. In Orten mit einer 7-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 brauchen Gäste und Gästinnen zusätzlich alle weiteren 48 Stunden einen neuen negativen Test – das gilt nicht für Geimpfte und Genesene.
Mecklenburg-Vorpommern: Wer in diesem Bundesland Urlaub machen will, muss bei der Anreise einen negativen Corona-Test vorweisen.
Schleswig-Holstein: Seit dem 17. Mai haben die Beherbergungsangebote im Bundesland wieder geöffnet. Ein Urlaub ist nach aktuellen Regeln nur für negativ Getestete (Test muss alle 72 Stunden wiederholt werden), Geimpfte und Genesene möglich.
Niedersachsen: Bei Anreise muss ein negatives Testergebnis vorgelegt werden (darf max. 48 Stunden alt sein). Alle drei Tage muss erneut ein Test gemacht werden.
Baden-Württemberg: Wer Urlaub machen möchte, muss einen negativen Schnelltest vorweisen, der nach drei Tagen Aufenthalt erneuert werden muss. Natürlich gilt das für Geimpfte und Genesene – wie auch in allen anderen Bundesländern – nicht.
Berlin: Seit dem 11. Juni sind in der Hauptstadt wieder Übernachtungen in Hotels und Pensionen möglich – unter Vorlage eines negativen Corona-Tests (alle drei Tage). Auch Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge finden wieder statt.
Sachsen: Campingplätze und Ferienwohnungen dürfen wieder Besucher beherbergen. Hotels und Pensionen dürfen bei Inzidenzen zwischen 35 und 50 ebenfalls wieder Gäste willkommen heißen. Bei Anreise ist ein negativer Test vorzuweisen.
Sommerurlaub trotz Corona im EU-Ausland
Auch wenn Deutschland wunderschöne Urlaubsziele zu bieten hat, so sehnen sich doch viele nach einem Sommerurlaub ins Ausland. Reisen in ausländische Urlaubsregionen sind zwar größtenteils möglich, teilweise gelten aber strenge Auflagen wie Test- und Quarantänepflichten. Viele Länder bemühen sich aber, die Reisebeschränkungen für Tourist:innen zu lockern, um den Urlaub einfacher zu machen. Insbesondere Geimpften und Genesenen soll der Urlaub erleichtert werden, unter anderem mit der Einführung des digitalen Impfpasses.
Quarantäne- und Testpflicht bei Rückkehr aus Risikogebiet
Das Robert-Koch-Institut führt auf seiner Website eine Liste mit Ländern, die als Risikogebiete eingestuft werden. Lange Zeit galt für diese Risikogebiete auch eine Reisewarnung, diese wird aber ab dem 1. Juli aufgehoben. Für Länder in Europa, die nicht mehr als Risikogebiete gelten, bittet das Auswärtige Amt in Zukunft nur noch "um besondere Vorsicht". Ausnahme: Regionen mit einer Inzidenz ab 200 (Hochinzidenz-Gebiete) sowie Gebiete, die besonders stark von Virusvarianten betroffen sind (Virusvarianten-Gebiete), wie etwa Großbritannien.
Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist und ein negatives Testergebnis (negativer Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist oder negativer PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist) vorweisen kann, muss sich laut neuer Coronavirus-Einreiseverordnung der Bundesregierung nicht mehr in zehntägige Quarantäne begeben. Bislang galt in den meisten Bundesländern eine Frist von 5 Tagen, bevor man sich mit negativem Test daraus befreien konnte. Grundsätzlich besteht aber für alle Reiserückkehrer:innen aus Risikogebieten weiterhin die Quarantänepflicht. Die vorzeitige Beendung dieser ist mit einem Impf- oder Genesenennachweis oder einem negativen Testnachweis möglich (Übermittlung erfolgt über das Einreiseportal der Bundesrepublik).
Rückkehr nach Deutschland aus Hochinzidenz- und Virusvarianten-Gebieten
Für Hochinzidenz-Gebiete und Virusvariantengebiete gelten noch einmal gesonderte Rückkehrbestimmungen. Wer aus einem Hochinzidenz-Gebiet zurück nach Deutschland kehrt, muss bei der Einreise ein negatives Testergebnis vorlegen (Antigen-Test nicht älter als 48 Stunden, PCR-Test nicht älter als 72 Stunden). Außerdem ist eine häusliche Quarantäne von 10 Tagen verpflichtend, die aber ab dem 5. Tag durch einen weiteren negativen Test beendet werden kann.
Wer aus einem Virusvariantengebiet zurückkehrt, muss bei der Einreise ebenfalls einen negativen Test vorweisen (Antigen-Test nicht älter als 24 Stunden, PCR-Test nicht älter als 72 Stunden). Außerdem wird eine Quarantäne von 14 Tagen angeordnet, die nicht vorzeitig beendet werden darf.
Muss ich geimpft sein, um Urlaub machen zu können?
Impfungen sind für einen Sommerurlaub im EU-Ausland nicht zwangsläufig nötig, erleichtern das Reisen aber um einiges, weil dann zum Beispiel Quarantäne- und Testpflichten entfallen. Der neue digitale Impfpass soll Geimpften europaweit unbeschwertes Reisen ermöglichen. Wer nicht geimpft ist, kann in den meisten Ländern aber trotzdem unter Vorlage eines negativen Tests Urlaub machen. Für Kinder haben viele Länder eine Altersgrenze bei der Testpflicht festgelegt, die aber von Land zu Land stark variieren kann. Daher am besten vor dem Abflug noch einmal informieren, ob das eigene Kind auch getestet werden muss.
In welche Länder kann man reisen?
Wie sieht es denn nun aus in beliebten Urlaubsdestinationen wie Spanien oder Portugal: Ist ein Urlaub im Sommer 2021 realistisch? Besonders hilfreich bei der Planung kann die Website Der-Reisemanager.com sein. Hier könnt einfach euren angedachten Reisezeitraum sowie Destination eingeben und euch werden die jeweiligen Reisebestimmungen und alle wichtigen Reiseinformationen angezeigt. Wirklich praktisch!
Spanien: In Spanien gelten nur bestimmte Teile des Landes als Risikogebiet: Andalusien, Aragon, Baskenland, Kastilien-Leon, Madrid, Navarra, La Rioja, Ceuta, Melilla und Katalonien. Urlauber müssen sich vor ihrer Reise über ein Einreiseformular anmelden. Vor jeder Einreise in Spanien muss ein negatives Corona-Testergebnis (PCR) vorgelegt werden, welches nicht älter als 72 Stunden ist. Eine Quarantänepflicht vor Ort besteht nicht. Für Geimpfte und Genesene entfallen diese Regeln.
Portugal: Für die meisten Teile Portugals (Ausnahme: Azoren) besteht aktuell keine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Für die Einreise ins Festland reicht ein negativer Antigen-Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden). Eine Ankündigung der Einreise nach Portugal muss über ein Einreiseformular erfolgen. Lissabon gilt mittlerweile wieder als Risikogebiet, Madeira wurde hingegen wieder von der Risikogebiets-Liste gestrichen.
Griechenland: Auch Griechenland gilt noch als Corona-Risikogebiet. Wer Urlaub im Land machen möchte, kann dies nur mit einem negativen Corona-Test (PCR, nicht älter als 72 Stunden) oder ein Impfnachweis tun. Die Quarantänepflicht nach Einreise im Land wurde aufgehoben.
Italien: Obwohl das Land besonders stark von der Pandemie betroffen war, hat sich die Lage dort wieder beruhigt. Urlauber:innen und andere Einreisende müssen einen negativen PCR- oder Schnelltest (nicht älter als 72 Stunden) vorweisen und ein Einreiseformular ausfüllen.
Frankreich: Für Frankreich gilt momentan noch eine Reisewarnung. Neben einem ausgefüllten Einreiseformular müssen Urlauber:innen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist (PCR oder Antigen). Deutsche dürfen zwischen 6 und 23 Uhr ohne triftigen Grund nach Frankreich einreisen. Außerhalb dieses Zeitfensters muss ein triftiger Grund angegeben werden.
Dänemark: Nachdem die Einreise in Dänemark lange Zeit nur unter Angabe eine triftigen Grunds (z.B. Besuch von Partner:in) erlaubt war, begrüßt das Land Tourist:innen inzwischen wieder ohne diese Regel. Einreisende müssen aber einen negativen Test (PCR- oder Antigen, nicht älter als 48 Stunden) vorweisen. Spätestens 24 Stunden nach der Einreise muss erneut ein Corona-Test gemacht werden. Zusätzlich müssen sich Einreisende (unabhängig von den beiden Testergebnissen) auch noch für zehn Tage in Quarantäne begeben – diese kann ab dem vierten Tag durch einen negativen Testnachweis beendet werden. Für geimpfte Personen und Genesene gelten diese Regeln nicht. Eine weitere Ausnahme gilt für Einreisende aus Schleswig-Holstein: Wer dort wohnt und ein negatives Testergebnis vorweist (nicht älter als 72 Stunden), muss sich ebenfalls nicht in Quarantäne begeben. Ab dem 26. Juni Urlaub in Dänemark für ausländische Touristen dann wieder vereinfacht möglich sein.
Malta: Auf der Insel ist die Corona-Lage mittlerweile entspannt: Malta ist kein Risikogebiet mehr. Wer aus Deutschland einreisen will, muss einen negativen Test (maximal 72 Stunden alt) vorweisen. Ein Test kann auch direkt am Flughafen nach der Einreise erfolgen. Quarantäne wird nur bei Krankheitssymptomen verordnet. Zusätzlich gilt: Es darf nur einreisen, wer aus einem sogenannten "Korridorland" kommt (Deutschland zählt dazu). Tourist:innen müssen bestätigen, dass sie sich innerhalb der letzten 14 Tage vor Einreise innerhalb dieses Korridors aufgehalten haben. Außerdem ist eine ausgefüllte Gesundheitserklärung und ein Passenger Locator Form.
Österreich: Hier ist Urlaub ohne Quarantäne seit dem 19. Mai wieder möglich. Einreisende benötigen einen negativen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder einen Antigentest (nicht älter als 48 Stunden).
Mehr lesen: