Es müssen nicht immer erfundene Geschichten sein: Diese Dokumentationen berühren, zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht und Tränen in die Augen.
Das Leben schreibt die spannendsten Geschichten, oft spannender als jeder Hollywood-Blockbuster! Verzichte beim nächsten "Netflix & Chill"-Abend doch mal auf den ollen Actionfilm und schau ne Doku! Die ein oder andere auf unserer Liste könnte dein Leben verändern – oder zumindest deine Sicht auf bestimmte Themen.
Disclaimer: Sorry an die True-Crime-Fans unter euch! Diese unerschöpfliche Sparte an Dokus haben wir (größtenteils) weggelassen, denn die verdient nun wirklich ihren eigenen Artikel.
-
"Absolutes Fiasko: Woodstock '99"
"Peace, love and music" war das Motto des Woodstock Festivals, das 1969 stattfand und zum Meilenstein der Hippie-Kultur wurde. Das Motto des Jubiläumsevents 30 Jahre später lautete hingegen eher: "Gewalt, Randale und Chaos". Ein Molotowcocktail aus Organisations-Albtraum und toxischer Männlichkeit führte dazu, dass das Festival, bei dem Bands wie Limp Bizkit und die Red Hot Chili Peppers auftraten, in gewalttätigen Auseinandersetzungen, Vergewaltigungen und Vandalismus endete. Im Laufe der drei Folgen der dramaturgisch klug aufgebauten Doku-Serie wechseln die Emotionen von Unverständnis zu Schock zu Bestürzung. Wie zur Hölle kann so eine Misskalkulation passieren?
-
"Der 13."
Wer die Kriminalisierung der Schwarzen Bevölkerung in den USA verstehen will, schaut sich am besten diesen Dokumentarfilm von "Selma"-Regisseurin Ava DuVernay an! Wie der Titel erahnen lässt, wurzelt die ungerechte Behandlung der afroamerikanischen Community schon in der Verfassung der Vereinigten Staaten, genauer gesagt im 13. Zusatzartikel. Eigentlich besagt dieser, dass Sklaverei auf dem gesamten Staatsgebiet abgeschafft wurde – außer, jemand hat eine Straftat begangen. Die erschütternde Geschichte des Rassismus in den USA, die durch Zusammenschnitte von historischem Filmmaterial und aktuellen Interviews erzählt wird, lässt einen wütend und traurig zurück.
-
"David Attenborough: Mein Leben auf unserem Planeten"
Er ist nicht nur die (beruhigende) Stimme der Natur-Dokus, sondern auch die Stimme der Vernunft: Tierfilmer David Attenborough liefert mit diesem Film seine, wie er es nennt, Zeugenstellungnahme zum Zustand der Erde ab. Und die fällt – Überraschung! – niederschmetternd aus. Während auf dem Screen atemberaubende Bilder unseres wunderschönen Planeten zu sehen sind, redet uns Vater Natur ins Gewissen. Können wir die Klimakrise überhaupt noch aufhalten? Nun, wenn uns einer Mut machen kann, dann David Attenborough!
-
"Dick Johnson ist tot"
Persönlicher geht’s kaum: Um sich mit der Tatsache abzufinden, dass ihr Vater an Demenz leidet, filmt Regisseurin Kirsten Johnson gemeinsam mit ihm teils lustige Szenarien, in denen er stirbt. Sie stellen sogar seine Beerdigung nach! Klingt makaber? Ist aber, ähm, zum Totlachen – und unglaublich berührend. Denn durch ihren Dokumentarfilm hat Kirsten ihren Dad quasi unsterblich gemacht.
-
"Frischer Wind im Kongress"
Underdog-Erfolgsgeschichten sind so gut wie immer mitreißend. So auch diese Doku über vier Polit-Quereinsteigerinnen, die gegen das alteingesessene Establishment im US-Kongress ankämpfen. Letztendlich setzt sich (leider) nur eine der meinungsstarken und zielstrebigen Demokratinnen durch und gewinnt die Vorwahlen: Alexandria Ocasio-Cortez aka AOC aka der größte Politik-Popstar der letzten Jahre. Ocasio-Cortez steht klar im Mittelpunkt des Films, aber die Storys der anderen drei Frauen beeindrucken mindestens genauso sehr. Am Ende bleibt die Frage: Wie wäre es wohl gewesen, wenn sie alle es in den Kongress geschafft hätten?
-
"Der meistgehasste Mann im Internet"
"Der König des Revenge Porn" – diesen Spitznamen hat sich Hunter Moore selbst verpasst, als er 2010 die Website "Is Anyone Up" ins Leben rief, eine Plattform, auf der jede:r sexuell explizite Bilder hochladen konnte. Viele User (nein, da müssen wir nicht gendern) nutzten sie aber vor allem dazu, Nacktfotos ihrer Exfreundinnen zu veröffentlichen. Zwei Jahre lang machte Hunter Moore mächtig Asche mit der Website – und ließ sich dafür feiern. Unglaublich, oder? Tja, dann schau dir mal die Doku-Serie an...
-
"Disclosure"
Jahrzehntelang fanden trans Personen kaum in Filmen oder im TV statt. Wenn, dann wurden sie überzeichnet, eindimensional dargestellt oder es wurde sich über sie lustig gemacht. Serien wie "Pose" oder "Orange Is the New Black" zeigen, dass wir endlich auf dem Weg der Besserung sind. Dass in Sachen trans Repräsentation aber immer noch eine Menge Arbeit vor uns liegt, beschreibt diese Doku-Serie von Regisseur Sam Feder, der selbst trans ist. Gesprächspartner:innen wie Laverne Cox, MJ Rodriguez oder Lilly Wachowski machen deutlich, wie wichtig es ist, sich selbst in Film und Fernsehen zu sehen – und gesehen zu werden.
-
"Mein Lehrer, der Krake"
Wir hätten niemals geglaubt, dass uns ein Film über einen Oktopus zum Weinen bringen würde, aber: Here we are. Denn "Mein Lehrer, der Krake" ist so viel mehr als nur eine Natur-Doku! Es geht um den Tierfilmer Craig Foster, der ein Burnout erleidet und daraufhin beschließt, nun jeden Tag tauchen zu gehen. Bei einem seiner Unterwasser-Ausflüge vor der Küste Südafrikas trifft er auf ein Kraken-Weibchen, das sein Leben für immer verändert. Durch sie beginnt er, Menschen und seine Umwelt mit anderen Augen zu sehen. Es hört sich seltsam an, aber die Geschichte ist so einfühlsam erzählt, dass man danach glaubt, nun selbst die Welt ein bisschen besser zu verstehen.
Mehr Themen: