Eine neue Studie legt nahe, dass Intervallfasten unser Erinnerungsvermögen verbessert. Also für's Super-Gedächtnis demnächst auf's Frühstück verzichten?
Intervallfasten soll gesundheitliche Vorteile mit sich bringen
Wer auch nur ein bisschen in der Health- und Lifestyle-Szene unterwegs ist, an der oder dem dürfte Intervallfasten wohl kaum vorbeigegangen sein. Kurz gefasst geht es bei dem Ernährungsmodell darum, nur in einem bestimmten Zeitfenster zu essen und dann für mehrere Stunden zu fasten. Wie lang die Essenspause dabei ist, variiert – das einfachste Modell ist wohl die 12/12-Variante, in der innerhab von 12 Stunden gegessen und dann eine 12-stündige Pause eingehalten wird .
Die Liste an positiven Effekten, die Intervallfasten hervorrufen soll, ist lang: Gewichtsabnahme, ein verbessertes Hautbild, bessere Verdauung, positive Effekte auf das Immunsystem und den Alterungsprozess. Dass sich Intervallfasten auch auf das Gedächtnis auswirken kann, war bislang unbekannt – eine neue Studie will aber genau das herausgefunden haben.
Intervallfasten: Gedächtnis-Studie an Mäusen durchgeführt
Diese wurde am King's College London zunächst an Mäusen durchgeführt. Forscher:innen unterteilten dafür 75 weibliche Mäuse in drei verschiedene Gruppen:
- Die Mäuse wurden regulär gefüttert
- Die Mäuse erhielten kalorienreduziertes Futter
- Die Mäuse wurden nur jeden zweiten Tag gefüttert
Den beiden Versuchsgruppen 2 und 3 wurden insgesamt zehn Prozent weniger Kalorien zugeführt als üblich. Nach einem Zeitraum von drei Monaten wurden die Auswirkungen der Ernährungsumstellung dann auswertet.
Erinnerungsvermögen verbessert sich durch Intervallfasten
Und die Ergebnisse sind erstaunlich: Die Mäuse, die einer Intervallfasten-Diät unterlaufen sind, wiesen eine deutlich verbesserte Gehirnleistung auf. Die Wissenschaftler:innen stellten fest, dass in dieser Versuchsgruppe vor allem das sogenannte "Klotho-Gen" aktiver war. Dieses trägt vor allem zur Bildung von neuen Neuronen im Hippocampus – dem Arbeitsspeicher des Gehirns – bei. Das heißt: Intervallfasten wirkt sich bei Mäusen positiv auf das Erinnerungsvermögen aus.
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Erkenntnisse womöglich auch auf Menschen übertragbar
Was bedeutet das also für den Menschen? Kann Intervallfasten unser Erinnerungsvermögen ebenfalls verbessern? Die Studienleiterin Dr. Sandrine Thuret hält das für sehr wahrscheinlich:
"Wir haben jetzt ein deutlich besseres Verständnis darüber, warum Intervallfasten eine effektive Methode zur Steigerung der Nervenzellenbildung bei Erwachsenen ist". Die Ergebnisse würden zeigen, dass das Klotho-Gen eine zentrale Rolle dabei spiele und legten zudem nahe, dass Intervallfasten ein wirksames Mittel zur Verbesserung der Langzeitgedächtniserhaltung beim Menschen sei.
Vielleicht ist Intervallfasten ja also mal einen Versuch wert, um unser vergessliches und träges Corona-Brain wieder etwas in Schwung zu bringen...
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