Beauty- und Mode-Chefin Bettina Brenn, 50, gewann dank einer ganzheitlichen Stoffwechselkur ein neues Körpergefühl: Hier teilt sie ihre Erfahrungen und verrät leckere gesunde Rezepte.
Mein Ziel: ausgewogene Ernährung statt radikalem Detox
Dass ich kein Diättyp bin und leidenschaftlich gern koche (und damit auch esse) habe ich hier schon mal 2019 im Rahmen meiner Mayr-Kur am Wörthersee geschrieben, dass ich mich nun nochmal drauf eingelassen habe hängt mit Daniela Laubinger zusammen. Sie ist Heilpraktikerin und ebenfalls leidenschaftliche Köchin, die mit dem von ihr entwickelten „Natural-Weight-Loss-Prinzip“ nicht nur überflüssige Kilos verschwinden lassen möchte, sondern eine dauerhaft ausgewogene Ernährung nahelegt, bei der auch kleine Sünden (Schoko, Alkohol …) erlaubt sind. Während der Kur unterstützte sie meinen Stoffwechsel nicht nur regelmäßig mit einem Cocktail aus Mineralien und Mikronährstoffen, der zusammen mit Apotheker*innen entwickelt wurde, sondern begleitete mich auch bei allgemeinen Fragen durch den Kur-Alltag
Der Start meiner Stoffwechselkur
Als ich im November startete, plante ich zunächst mit zwei Wochen Abnehm- und (viel wichtiger!) zwei Aufbauphasen. Geschlossene Restaurants und Kontaktbeschränkungen spielten mir hier sehr in die Hände, denn die vorweihnachtlichen Geschäftsessen fielen flach und so musste nicht kompliziert erklären, warum gerade jetzt das Fondant au Chocolat nicht auf meinem Teller landen darf. Am Ende hielt ich ganze vier Wochen durch, weil ich gerade gut im Flow war und musste dann schauen, dass die Aufbauphase (sonst Achtung Jojo-Effekt!!) nicht in den Weihnachtstagen landete.
Das landete auf meinem Teller
Nach einem ausführlichen Gespräch, einer Zielsetzung (- 4/5 kg) bekam ich ein ebenso ausführliches Booklet mit erlaubten Lebensmitteln, Getränken (viel trinken!), was tun bei Heißhunger und und und … Ich fand die Liste ziemlich lang und vor allem unkompliziert und hatte dadurch ein sehr gutes Gefühl. Auf der Verbotsliste stehen logischerweise Dinge wie Alkohol, Zucker, Kohlenhydrate (Nudeln, Kartoffeln, Reis …) und tierische Fette. Dafür gibt's viel frisches Gemüse, ein wenig Obst, für mich als Allesesser viel Fisch, mageres Fleisch und Skyr (der ist sehr eiweißreich, fettarm und macht dabei satt!). Mengenmäßig hatte ich sogar das Gefühl nicht alles zu schaffen. In den Aufbauwochen sind Kartoffeln und kohlenhydratreiches Gemüse (z.B. Kürbis) wieder in Maßen erlaubt.
Herrlich unkompliziert
Da ich täglich selbst koche, fiel mir die Umstellung sehr leicht, denn ich konnte abends bereits das Essen für den nächsten Mittag vorbereiten, indem ich einfach etwas mehr machte. Fertiggerichte mag ich sowieso nicht und bereite sie nie zu, deshalb verlief auch der Wochenmarkt-Einkauf nicht anders als sonst. Lediglich meinen Milchkaffee am Morgen musste ich mit Hafermilch ersetzen, aber da habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt, nachdem ich eine entdeckt habe, die ich mochte. Für meine Familie war es auch nicht wild, abgesehen von dem ein oder anderen Glas Wein, das mein Mann nun alleine trinken musste.
Mein Detox-Diary + Rezept-Inspirationen
Mein klassischer (Food-)Tagesablauf sah nun wie folgt aus:
Frühstück
Morgens nach dem Aufwachen gab's zunächst eine heiße Tasse Kräutertee, später dann einen Espresso mit Hafermilch und ein Frühstück, das ich wechselweise „süß“ oder „salzig“ gestaltete:
1. Zwei Esslöffel Haferkleie mit warmer Hafermilch quellen lassen, zwei Esslöffel Skyr dazu und mit Beeren und etwas Apfel garnieren. Macht pappsatt und ist sehr lecker!
2. Zwei Scheiben Knäckebrot mit Skyr bestreichen, Gurken und Tomaten drauf, salzen und pfeffern und mit dünnen Putenbrustscheiben belegen.
Zwischenmahlzeit
Als kleinen Snack zwischendurch griff ich zu einem Stück Obst (Apfel, Mandarine).
Lunch im Office/Homeoffice
Zum Mittagessen während der Arbeit gab's zum Beispiel:
1. Ofengemüse mit Feta (ich bevorzuge Vollfett und dafür lieber weniger!) mit einem Dressing aus Zitrone, Chili und Koriander – das konnte ich abends gut vorbereiten und musste morgens nur die Lunchbox einstecken und lief so nicht Gefahr um 14:00 mit knurrendem Magen dazusitzen.
2. Einen Blattsalat mit Gurke und 150 g Lachs-Sashimi, dazu eine Vinaigrette aus Skyr, Wasabi und Zitrone. Den Salat habe ich zu Hause vorbereitet und den Lachs samt Wasabi auf dem Weg ins Büro bei meinem Fischladen gekauft und nur noch fix angerichtet.
Abendessen
Hier konnte ich fast alles essen, nur ohne Saucen (die sind eh nicht so meins) und ohne Sättigungsbeilage (konnte ich gut drauf verzichten!).
1. Besonders gerne aß ich gegrilltes Huhn – entweder mit Salat oder Ofengemüse – da konnte ich die Kartoffeln für Mann und Kind gleich mit aufs Backblech legen.
2. Als Fisch-Alternative: In Sojasauce gedünstetes Lachsfilet mit Blattspinat oder Steinbeißerfilet mit Chili-Koriander-Dressing und Fenchelgemüse.
Als Highlight gegen den Sweet-Jieper gab es danach sogar ein kleines Dessert: Dazu einfach Skyr in ein kleines Glas geben, selbstgemachtes (zuckerfreies!) Apfelmus oben drauf und mit einer Beere garnieren.
Denn das Auge ist mit! Essen unbedingt hübsch anrichten und nicht nur auf den Teller knallen, dann sättigt schon der Anblick.
Wie ging es mir in der ersten Woche?
Die ersten Tage fast ohne Kohlenhydrate (bis aufs Frühstück!) waren tougher, als ich dachte. Oder vielleicht war es auch der Zucker-Detox? Denn ich war zwar morgens meist energiegeladen auf meiner Laufrunde, fühlte mich aber abends ganz schön platt und hatte manchmal auch leichte Kopfschmerzen. Da ich permanent mit einer Kanne Ingwertee unterwegs war, lag es sicherlich nicht daran, dass ich dehydriert war. Zum Glück legte sich das nach fünf Tagen und es ging mir prächtig. Die regelmäßigen (alle zwei Tage) Stoffwechselboost-Injektionen in den Bauch spürte ich gar nicht, hatte aber das Gefühl, dass es danach richtig losgeht.
Gab es Aussetzer?
Ich habe an der ein oder anderen Stelle die Stoffwechselkur für mich optimiert, wie gesagt mag ich keinen fettreduzierten Käse und aß deshalb lieber leckerer und dafür weniger. Auch das Gemüse habe ich nicht abgewogen – und Fleisch und Fisch kann man ganz gut einschätzen. Ebenso wie Olivenöl, das lief aus dem Handgelenk drüber. Vielleicht ging es deshalb nicht so fix wie bei anderen, aber ich fühlte mich durchgehend wohl dabei und das finde ich viel wichtiger. Einen Aussetzer gab es auch, an Tag 9. Da bestellten wir nämlich Sushi bei Henssler at Home, ich ganz brav leichtes Sashimi, da wir aber gute Freunde sind, kamen als Goodie ungefragt meine beiden absoluten Lieblingsdesserts mit – die konnte ich doch nicht stehen lassen?! Danach legte ich drei „Light-Tage“ mit Fisch und Gemüse ein und alles war wieder im Flow.
Mein Fazit: mehr Bewusstsein, weniger Kilos und strahlende Haut
Generell ist mein Stoffwechsel noch nie der Schnellste gewesen und jetzt mit 50 sicherlich nicht zackiger. Die Kilos (am Ende fünf) purzelten trotzdem. Das sah ich nicht nur auf der neugekauften Waage, sondern vor allem an den Hosen, die endlich wieder so saßen wie sie mal gedacht waren. Meine Haut ist prall und rosig und dicke Klüsen (hamburgisch für geschwollene Augen) habe ich beim Blick in den Spiegel auch lange nicht mehr gesehen. Damit das so bleibt, halte ich mich von Montag bis Freitag sehr grob an meine verinnerlichte Routine und genieße am Wochenende mit der Familie alles was ich mag.
Alle Infos zur Stoffwechselkur unter nwl-company.com