Manchmal ruft das Leben nach einem Makeover. Das Problem: Irgendwo müssen wir anfangen, wenn sich Dinge verändern sollen. Und das ist manchmal leichter gesagt als getan. So überwindest du die Starthürde!
Veränderungen im Leben sind etwas ganz Natürliches. Manchmal sind sie äußeren Umständen geschuldet und wir haben wenig Einfluss auf sie, aber viel häufiger haben wir die Dinge selbst in der Hand. Meist verspüren wir ein Bedürfnis nach Veränderung, wenn sich Dinge in unserem Leben nicht ganz rund und richtig anfühlen. Trotzdem kommen wir diesem Bedürfnis ganz schön selten nach – obwohl wir doch eigentlich wissen, dass uns Stillstand nicht glücklich macht.
Warum ist das so? Warum scheuen wir uns vor dem, was uns eigentlich gut tun würde? Eine einfache Antwort gibt es darauf nicht. Aber es gibt typische Muster und Ausreden, zu denen wir neigen, um uns vor Veränderung zu "drücken" und gar nicht erst beginnen. Wir zeigen dir, was das für Muster sind und wie du sie überwinden kannst. Also los: Kremple schonmal die Ärmel hoch für dein neues Leben!
Problem: Du weißt gar nicht genau, was du in deinem Leben ändern möchtest
Vielleicht kennst du diese diffuse Unzufriedenheit: Irgendwie bist du nicht ganz glücklich mit deinem jetzigen Leben, aber du kannst auch gar nicht genau sagen, was die konkrete Ursache dafür ist. Vielleicht gibt es für dich auch gar nicht "das eine" große, offensichtliche Problem, sondern viele kleine Baustellen, die darauf warten, von dir angegangen zu werden. Klar ist vor allem: solange du nicht weißt, was du in deinem Leben verändert möchtest, kannst du auch gar nicht damit anfangen.
Lösung: Am besten entwirrst du deine Unzufriedenheit erst einmal und zerlegst sie in Kategorien. Eine tolle Methode dafür ist das "Rad des Lebens", das seine Ursprünge im Buddhismus hat. Es besteht aus den zehn wichtigsten Lebensbereichen und hilft dir dabei, zunächst einmal eine Art Bestandsaufnahme deines Lebens zu machen. Dafür zeichnest du einen Kreis auf ein Blatt Papier und unterteilst es in zehn "Tortenstücke". In jedes Tortenstück schreibst du je eine der folgenden Kategorien:
- Finanzen
- Liebe, Beziehung und Sexualität
- Freizeit
- Beruf
- Freundschaften und Familie
- Gesundheit und Fitness
- Sinn und Spiritualität
- Wohnort
- Kreativität
- Gesellschaftliches Engagement
Im nächsten Schritt bewertest du jede der zehn Kategorien auf einer Skala von 1 – 10, wie wichtig sie dir ist und schreibst diese Zahl in das jeweilige Tortenstück. Dann füllst du jede Kategorie auf einer Skala von 1 – 100% aus: Wie zufrieden bist du in diesem Lebensbereich schon? Betrachte dein ausgefülltes Rad dann und schau einmal, welche Bereiche mit die wenigsten Prozentzahlen erhalten haben. Jetzt notierst du für die am niedrigsten bewerteten Lebensbereiche einmal, was dir hier noch fehlt und was du verändern müsstest, damit die Prozentzahl steigen könnte. Dann legst du konkrete Schritte fest, die du angehen kannst, um in diesem Lebensbereich glücklicher zu werden. Die Anfangshürde wird plötzlich viel geringer sein, weil du genau weißt, was dir fehlt und was zu tun ist!
Problem: Die Veränderung überfordert dich
Vielleicht weißt du auch schon längst, was du in deinem Leben verändern müsstest. Aber die Veränderung ist so groß und scheinbar kaum realisierbar, dass du stattdessen resignierst und gar nicht erst anfängst. Ein Beispiel: Du weißt, dass du umziehen solltest, weil du unglücklich in deinem jetzigen Wohnort bist. Ein Umzug ist ein ganz schön großer Step, das stimmt: Du musst auf Wohnungssuche gehen, Verträge ab- und ummelden, vielleicht einen Nachmieter finden, Möbel packen, den Transport organisieren etc.. Ein großer Berg an unangenehmen Aufgaben, der sich vor dir auftürmt. Und du weißt gar nicht, wo du überhaupt anfangen sollst.
Lösung: Du kennst deine angestrebte Veränderung, das ist schonmal gut! Wenn du dich überfordert fühlst, kann es dir helfen, den Weg bis zu deinem Ziel in viele kleine Steps und To-Dos aufteilen. Du kannst dir auch eine Timeline vom aktuellen Moment bis zu deinem Ziel aufzeichnen und ganz viele kleine Einzelschritte darauf chronologisch markieren. Dann sieht plötzlich alles gar nicht mehr so groß und unüberwindbar aus, sondern du hast einen konkreten Fahrplan mit kleinen "Häppchen" und kannst direkt loslegen.
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Problem: Deine Ansprüche sind nicht groß genug
Häufig drücken wir uns auch davor, Veränderung in Gang zu setzen, weil wir zu bequem sind. Eigentlich wissen wir, dass wir Dinge verändern sollten, geben uns dann aber mit einem unbefriedigenden Mittelmaß zufrieden – irgendwie ist ja doch alles "ganz okay". An der ein oder anderen Stelle drückt's zwar im Leben, aber das nehmen wir ganz nach dem Motto "passt schon" hin. Das Problem dabei ist, dass wir uns selbst gar nicht erlauben, größer zu denken und zu träumen und dadurch ganz schön viel im Leben verpassen.
Lösung: Denk mal 40 Jahre weiter und stell dir vor, alles bleibt genauso, wie es gerade ist: Wie willst du dann auf dein Leben zurückblicken? Willst du sagen können, dass es halt "ganz okay" war? Und vielleicht insgeheim bereuen, dass du manche Schritte nie gewagt hast? Falls nein: Nimm dir ganz bewusst die Zeit dafür, um dir deine tiefsten Träume und Wünsche bewusst zu machen und versetze dich gedanklich mal so richtig in die Vorstellung, wie sich dieses Leben in Veränderung anfühlen würde. Vielleicht gibt es auch einen bestimmten Ort für dich, an dem du in dich hineingehen und Abstand zu deinem Alltagstrott gewinnen kannst? Einen Power-Ort, der dich dazu inspiriert, mehr aus deinem Leben herauszuholen?
Problem: Du hast Angst vor der Veränderung
Ängste sind etwas Fieses, weil sie uns ganz oft daran hindern, ins Handeln zu kommen. Auch die Angst vor Veränderung kann uns davon abhalten, überhaupt erst den Anfang zu finden. Denn klar: Nicht immer sind Veränderungen im Leben angenehm, häufig tun sie sogar richtig weh (Trennungen zum Beispiel) – und erst danach wird es Schritt für Schritt besser und am Ende richtig gut. Solche Ängste können vor allem aus vergangenen Situationen im Leben wachsen, in denen wir negative Erfahrungen mit Veränderungen gemacht haben. Zusätzlich malen wir uns dann negative Szenarien aus und denken: Was, wenn es nach der Veränderung sogar alles noch schlimmer wird? Lohnt es sich dann überhaupt? So verfallen wir in eine Art Angststarre und legen gar nicht erst los.
Lösung: Ängste sind menschlich, aber sie versuchen uns ganz oft auszubremsen und uns zurück in unsere Komfortzone zu zerren, wo uns vermeintlich nichts passiert. Du darfst deine Angst vor Veränderung auch ganz schonungslos hinterfragen und darüber nachdenken, wie angebracht sie wirklich ist. Erinnere dich auch bewusst an schöne Momente der Veränderung in deinem Leben. Vielleicht wirken auch ermutigende Gespräche mit Freund:innen und Familie wie ein kleiner Antriebsmotor. Andere Personen können uns eine ganz andere Perspektive auf unsere Ängste geben, die wir uns selbst manchmal gar nicht erlauben einzunehmen. Vielleicht hast du aber auch gerade einfach nicht die emotionale Kraft und Kapazität, Veränderungen in deinem Leben in Gang zu setzen und dich daran anzupassen – auch das ist in Ordnung. Dann kann es helfen, einfach ein paar Monate später nochmal eine Bestandsaufnahme zu machen – und dann anzugehen, was dich in den letzten Wochen gestört und gebremst hat.
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