Für die Liebe kam Graciela González de la Fuente 1993 aus Mexiko nach Deutschland. Nach einer Brustkrebserkrankung lebt die 65-jährige heute als Regisseurin, Schauspielerin und Model in Berlin. Furchtlos und voller Lebensfreude! Und genau die möchte sie mit ihrem Beitrag in der Empowerment-Kampagne von Tamaris auch in anderen Frauen wecken
Schon als junge Frau ging Graciela konsequent ihren Weg: Sie wollte als Malerin ihr Geld verdienen. „Kunst ist für mich einfach mein Leben, meine Art zu kommunizieren.“ Der Vater jedoch hat Angst, dass sie ihren Lebensunterhalt davon nicht bestreiten kann. Sie zieht die Konsequenzen, beschließt auszuziehen: „Meine Mutter hat das verstanden, aber mein Vater war so tief verletzt, dass er gesagt hat, wenn du dich so entscheidest, dann hast du keine Familie mehr. Dann ist Schluss mit deiner Familie. Wenn du gehst, bist du alleine.“ Sie geht von Hause fort. Zwei Jahre dauert es, bis sie sich wieder mit ihm versöhnt – obwohl sie ihre Familie so sehr liebt.
„Der Tanz hat mich gerettet!“
Danach entdeckt Graciela das Tanzen für sich: „Ich bin an eine Ballettschule gegangen und habe mich in klassischem Ballett ausbilden lassen.“ Mit der Leiterin der Ballettschule und anderen Kolleginnen gründet sie 1982 die Avantgarde Tanzkompanie „Teatro del Cuerpo“, für die bis 1992 als Tänzerin und Choreografin arbeitet. Bei einem ihrer Auftritte in Peru lernt sie ihren Mann kennen, einen Deutschen, der als Schauspieler und Regisseur arbeitet. Kurz darauf ist sie auf ein internationales Tanzfestival nach Deutschland eingeladen. Sie sehen sich wieder. „Es war ein Abenteuer für uns, wir kannten uns gerade mal eineinhalb Wochen, aber die Liebe hat uns Mut gemacht. Und dann haben wir uns gefragt, Mexiko oder Deutschland? Wir haben eine Münze geworfen – und so bin ich nach Deutschland gekommen. Jetzt sind wir schon fast 30 Jahre zusammen. Und ich würde es genauso wieder machen.“
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Ein mutiger Schritt: Von Mexiko-City nach Braunschweig
Von 1993 bis 1999 lehrt Graciela an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Fachbereich Performance. Neben ihrer Tätigkeit als Tanzpädagogin beginnt sie als Regisseurin und Schauspielerin zu arbeiten. Die erste Zeit in Deutschland ist für sie nicht leicht: Sie vermisst ihre Familie, die Offenheit der Menschen in ihrer Heimat. „Ich kam aus einem Land, in dem es viel einfacher ist auf Andere zuzugehen – mit einem Lächeln, einem freundlichen Blick. Von Mexiko-City nach Braunschweig – das war schon sehr hart für mich. Ich bin ich auf die Straße gegangen und habe die Leute angeguckt und gelacht und keiner hat zurück gelächelt.“ Aber sie lernt damit umzugehen und weiß es inzwischen an den Menschen hier sehr zu schätzen, dass man direkt sein darf: „In diesem Punkt wäre ich gerne noch eingedeutschter!“
Diagnose Brustkrebs: „Eine Aufgabe, die mir das Leben stellt!“
Doch dann der Schicksalsschlag: Graciela erkrankt 2004 schwer an Brustkrebs. „Die Ärzte haben meinen Geschwistern gesagt: ‚Wir glauben nicht, dass sie überlebt.‘ Gleichzeitig wurde meine Mutter schwer krank. Ich lag im Bett in Deutschland, meine Mutter im Krankenhaus in Mexiko. Und ich konnte mich von ihr nicht mehr verabschieden.“ Aber Graciela gibt nicht auf. Sie schöpft Kraft aus ihrer positiven Einstellung, dass jede Krise, jede Krankheit, jede Herausforderung im Leben einen Sinn hat: „Das alles sind für mich Aufgaben, die mir das Leben stellt. Das Leben zeigt mir, hier gibt es etwas woran du arbeiten musst. Das Leben gibt mir alles, was ich brauche um weiter zu wachsen.“ Daraus schöpft sie Kraft – sie überlebt. Diese innere Stärke ist es wohl auch, die ihr hilft sich 2015 nach einer Gehirnblutung und auch 2018, als der Krebs auf einmal zurückkommt, wieder ins Leben zurück zu kämpfen.
Das Leben annehmen, glücklich werden!
„Ich glaube bist jetzt habe ich nie vor irgendetwas Angst gehabt, auch nicht vor dem eigenen Tod. Das größte Glück, was ich jetzt habe ist, dass ich noch lebe.“ Und das genießt sie in jedem Moment. Ihre Botschaft in der Tamaris Empowerment-Kampagane ist ihr Optimismus: „Nimm immer an, was das Leben dir gibt, denn was es dir gibt ist genau das Richtige für dich. Du musst es nur akzeptieren.“ Und keine Angst davor haben.
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