Allein mit ein paar Umstellungen in unserem Lebensstil können wir uns angeblich in nur 8 Wochen um 3 Jahre jünger machen. Eine Studie enthüllt, wie das geht. (Spoiler: Es braucht kein Wunder-Pülverchen, keinen Zaubertrick und kein Verjüngungsserum!)
Zugegeben: Es klingt nach einem verheißungsvollen Versprechen der Werbeindustrie und könnte auch ein Slogan für eine Anti-Aging-Creme sein. Tatsächlich stammt die Erkenntnis aber direkt aus der Wissenschaft und wir müssen nicht einmal tonnenweise Geld zum Fenster hinauswerfen, um uns um ein paar Jahre jünger zu machen. Klingt verlockend – oder?
Was ist das biologische Alter?
Bei der Studie geht's um das biologische Alter: Denn wie alt wir sind, bestimmt gar nicht unbedingt das Datum auf unserer Geburtsurkunde, sprich unser chronologisches Alter. Das weicht in den meisten Fällen sogar vom biologischen Alter ab. Das biologische Alter beschreibt, in welchem Zustand sich unser Körper befindet – und den können wir über Faktoren wie Ernährung, Bewegung und Lebensstil selbst beeinflussen. Wir können theoretisch auf dem Papier 30 Jahre alt sein und dabei trotzdem ein biologisches Alter von 45 haben – oder eben auch in die andere Richtung.
Ein Forschungsteam vom Institute for Functional Medicine in Washington hat jetzt in besagter Studie herausgefunden, was genau passieren muss, damit wir unser biologisches Alter innerhalb von acht Wochen um drei Jahre zurückstellen können. Das biologische Alter haben die Forscher:innen dabei anhand epigenetischer Anlagerungen an der DNA, sogenannter „Methyl-Gruppen" abgelesen. Die Verteilung dieser Methyl-Gruppen verändert sich mit Alter und Lebensstil – und ist ein Indikator für die biologische Uhr des Menschen.
Studie: Bestimmte Ernährung und Lebensweise kann uns jünger machen
So lief das Experiment im Detail ab: Untersucht wurden 43 Probanden (ja, leider wurde die Studie mal wieder – wie so oft – nur an Männern durchgeführt) im Alter von 50 bis 72 Jahren. Zwanzig davon mussten sich über einen Zeitraum von acht Wochen an bestimmte Regeln halten: Sie sollten jeden Tag mindestens 30 Minuten lang Sport machen und mit bestimmten Atemübungen ihren Stress regulieren. Hinzu kamen gewisse Ernährungsvorschriften: Gewünscht waren so wenig Kohlenhydrate und dafür so viel Gemüse wie möglich. Außerdem durften sie, ähnlich wie beim Intervallfasten, zwischen 19 Uhr und 7 Uhr morgens keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Ihre gemüsehaltige Ernährungsweise wurde noch um ein Nahrungsergänzungsmittel und ein probiobiotisches Präparat ergänzt. Zu guter Letzt schrieb das Forschungsteam den Probanden noch eine Mindestschlafzeit von sieben Stunden pro Nacht vor.
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DNA-Proben weisen auf Verjüngungseffekt hin
Anhand von DNA-Proben aus dem Speichel der Männer konnten die Forscher:innen schließlich das Muster der Methyl-Gruppen ablesen und damit das biologische Alter der Probanden identifizieren. Wie eingangs schon erwähnt, ließ sich dabei ein spannender Verjüngungseffekt feststellen: Die biologische Uhr der Probanden hatte sich im kurzen Zeitraum von nur acht Wochen um 1,96 Jahre zurückgestellt. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe alterten hingegen im selben Zeitraum epigenetisch um 1,27 Jahre. Heißt: Insgesamt hatten die beiden Gruppen damit einen Altersunterschied von mehr als drei Jahren.
Auch wenn es sich um eine vergleichsweise kleine Studie handelt, sei dies ist der "erste Nachweis einer Umkehrung des epigenetischen Alterungsprozesses in einer randomisierten kontrollierten klinischen Studie", erklärte Kara Fitzgerald vom Institute for Functional Medicine in Washington. Bereits andere Studien, zum Beispiel zur Mittelmeer-Diät, hätten solche Effekte angedeutet. Es sei aus Sicht der Forscher:innen aber extrem spannend, dass eine Änderung des Lebensstils und der Ernährung schon nach einem so knappen Zeitraum so ausführliche Auswirkung auf die Methyl-Gruppen auf der DNA hätten. Die Forscher:innen führten Effekt vor allem auf die gesunde und nährstoffreiche Ernährung der Teilnehmer (viel grünes Gemüse, Samen, Nüsse etc.) zurück.
Wie aussagekräftig die Beobachtungen tatsächlich sind, muss noch in größeren Studien erforscht werden – bislang klingt das alles aber sehr vielversprechend. Uns interessiert natürlich auch, ob das ganze auch für Frauen gilt. Vielleicht probieren wir es einfach mal selbst mal aus...
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