Viele Unternehmen versprechen Purpose, sinnhaftes Arbeiten also. Stimmt leider nicht immer, sagt Unternehmer Nikolas Jaeger.
Der "Purpose" eines Unternehmens sind seine Mission, seine Werte, die soziale Verantwortung, die es übernimmt. Ähnlich wie beim "Green Washing" gibt es leider aber auch das "Purpose Washing", also die Praxis, soziale und gesellschaftliche Verantwortung als Marketinginstrument zu nutzen, ohne tatsächlich substanzielle Schritte zu unternehmen.
Fast alle Unternehmen und Organisationen haben mittlerweile erkannt, dass die junge Generation von Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen ein stärkeres Bewusstsein für gesellschaftliche und ökologische Themen hat und darauf achtet, wie Arbeitgebende diese Themen angehen. Um talentierte Mitarbeiter:innen anzulocken, versuchen folglich einige, sich als nachhaltig, sozial verantwortlich oder ethisch korrekt darzustellen, ohne konkrete Maßnahmen zu ergreifen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Dies führt dann wiederum zu Frustration und Enttäuschung bei den Arbeitnehmer:innen, die sich von einem Unternehmen angezogen fühlen, das vorgibt, einen höheren Zweck zu verfolgen, dann aber feststellen müssen, dass in Wirklichkeit gar nicht so sozial oder ethisch gehandelt wird.
In Zeiten von Klimawandel, politischer Instabilität und sozialer Ungleichheit wäre es schön, wenn Unternehmen weltweit tatsächlich ihren Teil zur Lösung dieser Herausforderungen beitragen könnten. Da es aber oft mehr Schein als Sein ist, sollten Arbeitnehmer:innen ihr Unternehmen immer kritisch hinterfragen.
Dieser Artikel erschien zuerst in EMOTION 5/23.
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