Tatjana Maria ist 34 Jahre alt, hat zwei Kinder und feiert in Wimbledon gerade die größten Erfolge ihrer Tennis-Karriere. Doch Maria kämpft nicht nur auf dem Centre Court – sie setzt sich dafür ein, dass für Mütter endlich bessere Bedingungen im Tenniszirkus geschaffen werden.
Tatjana Maria ist in der Tennisweltrangliste nur auf Platz 103 gelistet, sie ist 34 Jahre alt und Mutter zweier Kinder, Tochter Cecilia kam erst vor 15 Monaten auf die Welt – und feiert in Wimbledon gerade die größten Erfolge ihrer Karriere: Sie hat es bis ins Halbfinale gebracht, wo sie gegen die an Nummer drei gesetzte Spielerin Ons Jabeur antreten wird.
Es bleibt also spannend, wie weit die Deutsche es in Wimbledon noch bringen wird. Begeisterung löst sie mit ihrer Siegessträhne aber nicht nur bei Hardcore-Tennisfans aus; Tatjana Marias spätes Karriere-High ist ein schönes Zeichen an andere Spielerinnen, dass der Wunsch, eine Familie zu gründen, nicht das Ende der Karriere bedeuten muss.
Tatjana Maria setzt sich in diesem Zusammenhang nämlich auch abseits des Courts dafür ein, dass sich die Spielbedingungen für Mütter verbessern. So forderte sie schon mehrfach öffentlich, dass vernünftige Ranglisten-Regelungen für Babypausen gefunden müssen – dass Mütter sich also nicht nach einer Geburt wieder mühsam hunderte von Ranglistenplätze nach oben kämpfen müssen, sondern ihr Standing behalten können. Das ist wichtig für die Teilnahme an Turnieren und natürlich auch für die Zusammenarbeit mit Sponsoren.
Außerdem setzt sich Tatjana Maria dafür ein, dass es auch bei kleineren Turnieren Möglichkeiten für Kinderbetreuung geben muss. Sie könne Familienleben und Karriere zwar gut organisieren, immerhin ist ihr Mann Charles Edouard Maria auch ihr Trainer; aber, so fügte sie in einer Pressekonferenz in Wimbledon an: "Es wäre gerade am Anfang schön, wenn es allgemein mehr Hilfe von allen Seiten gibt – damit es einfach mehr Mütter auf der Tour gibt. Familie zu haben ist etwas Schönes."
Vereinbarkeit, Wiedereinstieg in den Profisport, Wahrnehmung und Wertschätzung für Familienthemen: All das spielt bei den männlichen Kollegen, von denen viele selbstverständlich Familie haben und bei denen es als ganz entzückend gilt, wenn die Kinder nach einem gewonnenen Match auf den Platz klettern, natürlich nur eine untergeordnete Rolle. Insofern umso wichtiger, dass durch Tatjana Marias Viertelfinaleinzug ein Licht darauf geworfen wird!
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