Mit "korrekten Konfekten" ermöglicht Mona Taghavi Fallahpours Start-up kulturchoc geflüchteten Frauen den Einstieg in den Job. Im Podcast erzählt sie von den Herausforderungen eines Sozialunternehmens, bewegenden Lebensgeschichten und den Folgen von Corona.
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Mona (li.) ist Gründerin des Hamburger Food-Start-ups kulturchoc, einem Empowerment-Programm, das Frauen nach Flucht oder Migration einen beruflichen Neuanfang ermöglicht. Für ihre Initiative war sie bereits für den deutschen Integrationspreis nominiert. Doch bis dahin war es ein weiter Weg, der begann, als sie als Baby mit ihren Eltern aus dem Iran nach Niedersachsen kam. Die eigene Migrationsgeschichte regte in ihr bald den Wunsch an, für ein Bildungsprogrammen zu arbeiten, immer mit dem Ziel, Menschen mit schwierigen Startbedingungen die Möglichkeit zu geben, das zu tun, was sie möchten.
Für junge Menschen gab es zu der Zeit bereits viele tolle Projekte, aber was war mit erwachsenen Frauen? Müttern? Frauen, deren Qualifikationen in Deutschland nicht anerkannt wurden? So kam ihr die Idee zu einem eigenen Projekt: kulturchoc.
Deutschland wird nicht unbedingt als Land empfunden, das mit offenen Armen auf die Migrantinnen zugeht, aber als sehr sicheres Land.
Mona Taghavi Fallahpour im Podcast #kasiatrifftTweet
Kulturchoc versteht sich heute als Energielieferant für eine moderne Gesellschaft. Das Startup stellt "korrekte Konfekte" aus fair gehandelten Zutaten aus den Heimatländern der Frauen her und verkauft sie dann auf Märkten. Das Ziel ist sprachlicher und kultureller Austausch auch untereinander, das Knüpfen von Kontakten und schließlich der erfolgreiche Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt.
Solche Unterstützung brauchen zugewanderte Frauen dringend, denn "in den großen Flüchtlingsunterkünften gibt es kaum Vernetzung. Da draußen gibt es viele Angebote, aber wie kommen die Personen aus diesen Unterkünften daran?"
Im Gespräch mit Kasia erzählt Mona von Herausforderungen und gibt Tipps für alle, die sich mit einem Sozialunternehmen selbstständig machen wollen.
Die Hälfte der Geflüchteten, die nach Deutschland gekommen sind, sind Frauen. Und worüber reden wir die ganze Zeit? Fast nur über Männer!
Mona Taghavi Fallahpour im Podcast #kasiatrifftTweet
In ihrem Unternehmen hat sie viele Lebensgeschichten gehört, die sie berührt, bewegt und motiviert haben. Sie hat Angst erlebt vor dem Rechtsextremismus und Scheue vor den Deutschen. Sie ermutigt ihre Mitarbeiterinnen, stärkt ihr Selbstbewusstsein und regt Kommunikation mit ihren Mitmenschen an.
Zu sehen, dass die Frauen Freiheit empfinden und die Angst auch mal in den Hintergrund rücken kann, berührt mich sehr. Mir wird vor Augen geführt, was für ein Glück wir haben.
Mona Taghavi Fallahpour im Podcast #kasiatrifftTweet
Sie spricht auch darüber, wie die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sie und ihre Community beeinflussen, wie das Team darüber informiert wird, wie sie mit Sprachbarrieren kämpfen und auch, wie es ihrer Familie im Iran zurzeit geht.
Und was ist für die Frauen in Hamburg eigentlich der größte Kulturschock? "Das Wetter!"
Hört diese inspirierende Folge und hört von Mona Taghavi Fallahpour
· woher die Idee kam und welche leckeren Sorten es im Sortiment gibt
· wie sie den Frauen den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht
· warum Sozialunternehmen in Deutschland noch nicht so angesehen sind wie in anderen Ländern
· was Herausforderungen als Sozialunternehmerin sind und worauf sie besonders stolz ist
· wo kulturchoc in fünf Jahren sein wird und warum sie mal mit Heiko Maas Mangoplantagen in Ecuador besuchen möchte
Mona appelliert an alle, in diesen Zeiten Blut zu spenden und lokale Geschäfte zu unterstützen. Hier könnt ihr kulturchoc mit einer Spende oder einer Bestellung unterstützen (via bestellung@kulturchoc.de).