Reflektiert und rhetorisch versiert bringt Teresa Bücker in ihren Texten Missstände auf den Punkt. Im Podcast-Interview gibt die Journalistin Denkanstöße und appelliert an unseren Sinn für Gerechtigkeit.
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"Wir bewegen uns in sehr modernen Blasen", sagt Teresa Bücker. Der Blick darüber hinaus? Manchmal schwer, aber notwendig.
Seit Jahren setzt sich die Journalistin, Speakerin und Aktivistin für Gleichberechtigung ein, sei es in ihrer Position als Chefredakteurin des Onlinemagazins Edition F, die sie im Jahr 2019 niederlegte, oder in ihrer Kolumne "Freie Radikale" im SZ Magazin.
Dort hinterfragt sie derzeit regelmäßig aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse und liefert Ideen für andere Perspektiven, für konstruktiven Meinungsaustausch, für kleine Revolutionen. Was daran so radikal ist? Die Idee hinter der Kolumne sei, dass "im gesellschaftlichen Diskurs oft Ideen und Vorstöße schnell abgetan werden als überhaupt nicht umsetzbar und viel zu feministisch gelten." So öffnet sie Diskussionsräume und zeigt klug, reflektiert und rhetorisch ausgefeilt: "Es gibt nicht nur A und B, sondern ganz viel dazwischen."
Wir müssen uns fragen: Machen wir eigentlich unbewusst Muster mit, die wir gar nicht mittragen wollen? Ist es nicht auch meine Verantwortung, die Gesellschaft zu verändern?
Teresa Bücker im Podcast "Kasia trifft..."Tweet
Feminismus ist unbequem. Feminismus ist kräftezehrend. Und die Realität sieht ganz anders aus als das Gesetz. "Ich hab ein Problem mit dieser theoretischen Gleichberechtigung." Warum das so ist und warum der Begriff Feminismus noch immer eine Stigmatisierung erfährt, überlegen Teresa und Kasia im Gespräch: "Der Begriff Feminismus steht für eine menschlichere Welt – und was ist schlecht daran?"
Sie spricht über die Themen, die für sie derzeit die wichtigsten des Feminismus sind, Themen, die wir neu-, weiter- und umdenken müssen. Es geht um Armut und Gewalt und einen Blick für alle Frauen, unabhängig von sozialdemografischen Merkmalen. Es geht darum, Antworten für die kommende Generation zu finden und ihr Hoffnung zu geben. Es geht um das Persönliche und das Politische und das, was sie verbindet. Um Konfrontation und Abgrenzung, Reflexion und Solidarität, um den Zusammenhang von Journalismus und Demokratie.
Man muss sich nicht Feminist*in nennen, aber wenn man davon ausgeht, dass Menschen die gleichen Chancen haben sollten und dass es keine unterschiedlichen Klassen von Menschen gibt, dann ist man Feminist*in.
Teresa Bücker im Podcast "Kasia trifft..."Tweet
Mit einem zukunftsorientierten Ansatz spinnt sie Gedankennetze und gibt Impulse. Außerdem verrät sie, wie sie selbst zur Feministin wurde – und was die katholische Kirche damit zu tun hat – und wie sie mit Trollen umgeht. Sie schmunzelt: "Auch alte Männer schreiben mir sehr freundliche E-Mails."
Ich sehe die Männer in der Pflicht, ihre Stimme zu nutzen. Frauen sind schon die ganze Zeit unbequem und nehmen dadurch Nachteile in Kauf, aber von allen Männern, die für Gleichberechtigung sind, muss mehr kommen.
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