Hormone beeinflussen auch unser Hautbild und können lästige Pickel verursachen. Wer die hormonellen Schwankungen seines Körpers besser versteht, kann seine Pflege daran anpassen.
Hormonpickel: Schwankungen im Zyklus
Vom ersten Hormoneinschuss in der Pubertät bis zu den Wechseljahren beeinflussen Hormone unser Leben besonders. Im Blutkreislauf zirkulieren Hunderte von ihnen gleichzeitig; ihre Konzentration schwankt und hängt von der Tages- und Jahreszeit sowie unserem Zyklus ab.
Was können Hormone?
Wir brauchen die kleinen Power-Moleküle, um unseren Körper im Gleichgewicht zu halten. Sie senden nämlich Botschaften an verschiedene Stellen, um dort Reaktionen auszulösen. Eins der bekanntesten Hormone ist Östrogen, das maßgeblich für unsere Stimmung und unser Hautbild verantwortlich ist. Es bestimmt bei Frauen vor allem die erste Zyklushälfte der Menstruation und sorgt dafür, dass die Gesichtszüge symmetrischer wirken, der Teint reiner wird und die Laune besser.
Cyclical Skincare gegen Hormonpickel
Frauen betrachten ihren Zyklus heute mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein und leben mit ihm statt gegen ihn. Prinzip dieses sogenannten „Cyclical Living“ ist es, sich zu den entsprechenden Zeiten Ruhe zu gönnen, Sport zu treiben oder etwas zu unternehmen. Auch unsere Pflegeroutine können wir danach ausrichten und sie, ganz im Sinne von „Cyclical Skincare“, dem Auf und Ab der Hormone anpassen. Wie das funktioniert? Indem wir unseren Zyklus verstehen lernen und wissen, wann und wie welche Hormone das Hautbild beeinflussen.
Die "hormonellen Jahreszeiten"
Durchschnittlich ist der weibliche Zyklus 28 Tage lang, jeden Monat durchlaufen menstruierende Frauen also vier Phasen, die man sich wie Jahreszeiten vorstellen kann.
1. Winter: Trockene und sensible Haut
Wir starten mit dem „Winter“: Während der Periode sinkt der Östrogen- und Progesteronspiegel, die Haut ist trockener, sensibler und der Teint wirkt matter. In dieser Zeit sollten wir auf reizarme Produkte mit beruhigenden, feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen setzen wie Thermalwasser oder Aloe vera. In dieser Zeit gilt: Keine wilden Skincare-Experimente wagen!
2. Frühling: Let's Glow
Im „Frühling“, also der Zeit bis zum Eisprung, steigt der Östrogenspiegel wieder und wirkt sich positiv auf unseren Glow aus. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für aktive Wirkstoffe wie Vitamin C und Fruchtsäuren, die den Teint von abgestorbenen Hautzellen der „Winter-Phase“ befreien.
3. Sommer: Strahlender Teint
Rund um den Eisprung sind wir in unserem „Sommer“ – das Östrogenlevel erreicht seinen Höhepunkt, was sich als strahlend rosiger Teint äußert.
4. Herbst: Hallo Hormonpickel
Wenn wir in den „Herbst“ kommen, sinkt dieses Level wieder, dafür kommt Progesteron ins Spiel und regt die Talgproduktion an. Die Folge kennen die meisten von uns: Plötzlich tauchen an der Kinnpartie die typischen hormonellen Pickel vor der Periode auf. Dem können wir mit einer guten Reinigung und antibakteriellen Wirkstoffen wie Salicylsäure und Benzylperoxid entgegensteuern. Wichtig ist dabei nur, den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zu respektieren.
Menopause – und nun?
Und was passiert, wenn wir in die Wechseljahre kommen und nicht mehr so hormongesteuert sind wie in der ersten Lebenshälfte? Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt bei 51 Jahren, durch verschiedene Faktoren kann sie auch früher einsetzen. Tanzten die Hormone in jüngeren Jahren Breakdance, so bewegen sie sich in der Menopause eher im Walzertakt. Der Östrogenspiegel sinkt, die Haut kann sich nicht mehr so gut schützen, weniger gut Kollagen produzieren und Feuchtigkeit speichern – sie wird dünner und verliert an Spannkraft.
Tanzten die Hormone in jüngeren Jahren Breakdance, so bewegen sie sich in der Menopause eher im Walzertakt.
Hannah GössmannTweet
Auch Testosteron hat dann einen größeren Einfluss: Die Haut neigt zu Entzündungen, die von Spätakne bis Rosacea reichen können. Die Reinigung sollte nun umso sanfter sein, Gesichtsöle können helfen, Feuchtigkeit zu bewahren. Man kann auch von innen nachhelfen, zum Beispiel mit Schüßler-Salzen wie Silicea von DHU, das Kieselerde enthält – ein Mineralsalz, das die Hautelastizität verbessert und Entzündungen besser abheilen lässt.
Buchtipp zum Thema
Wer mehr über den weiblichen Zyklus wissen will, sollte noch „Superpower Periode“ von Maisie Hill auf die Leseliste setzen (VAK Verlag, im Mai erscheint die Fortsetzung zur Menopause). Das Buch hilft, unseren ganz persönlichen Tanz der Hormone besser zu verstehen.
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