Blue Light ist Gift für unsere Haut. Darauf deuten zumindest neue Untersuchungen hin. Das intensive Blaulicht strahlt uns von Computern, Smartphones, Tablets und Fernseher ins Gesicht und soll schuld sein, dass wir schneller altern und unsere Haut sich in Falten legt.
Blue Light - darum lassen uns Fernseher, Handy und Tablet alt aussehen
Knitterfalten beim Kulturjournal, Grimmfalte dank Großstadtrevier? Was absurd klingt, soll tatsächlich - laut neuester dermatologischer Untersuchungen - die bittere Realität sein. Fatal. Denn ob abendlicher Fernsehkonsum, knallharte Internetrecherche oder vergnügliches Onlineshopping - wir verbringen inzwischen an unserem Fernseher, dem Handy, am Tablet und Rechner mehr Stunden unseres Tages als wir gerne öffentlich zugeben würden - angeblich greifen wir bis zu 150mal am Tag nach unserem Handy.
UVA plus HEV - diese Strahlen schaden unserer Haut
Gegen die Sonne schützen wir uns selbstverständlich, denn Hautexperten schätzen, dass UV-Strahlen für etwa 80% unserer sichtbaren Hautalterung verantwortlich sind. Seit einigen Jahren machen unserer Haut aber noch andere Strahlen zu schaffen: Sie springen aus unseren digitalen Endgeräten und nennen sich Blue Light. Dieses HEV-Licht (High Energy Visible Light) kennt unser Körper zwar - es macht 50 Prozent des Sonnenlichtspektrums aus - aber das Licht von Flachbildschirmen (TV, Tablets, Smartphones) und LED- und Halogenleuchten enthält besonders viel energiereiche Strahlung. Und die soll Falten machen und Schlafstörungen verursachen).
Unsere Haut vor blauem Licht schützen: Eincremen vorm Fernsehen?
Es existieren zwar noch keine fundierten Studien darüber, aber erste Untersuchungen sollen zeigen, dass Blue Light offenbar noch tiefer in die Haut eindringt als UV‑A‑Strahlen und dabei große Mengen freier Radikale bildet. Sie verursachen die Zerstörung von Bindegewebsfasern wie Kollagen und Elastin, was frühzeitig Fältchen macht und der Haut besonders im Kinn- und Wangenbereich die Festigkeit nimmt. Außerdem soll es die Hautbarriere stören, was Reizungen und Rötungen der Haut nach sich zieht. Plus: Pigmentflecken werden durch das Blaulicht gefördert. Blue Light wird zwar von Dermatologen gezielt gegen starke Neurodermitis und Schuppenflechte eingesetzt, aber immer in zeitlich begrenzter Dosierung. Und was bedeutet das jetzt alles für uns? Müssen wir uns demnächst vor dem Fernseher eincremen?
Schildkrötenhals dank Streaming? Rettung naht aus der Kosmetik!
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Zumindest hat die Beauty-Industrie schon eine Antwort auf die Hautalterung und Pigmentflecken, die durch das HEV-Licht entstehen können.
- Zum Beispiel arbeiten einige Produkte mit einem Photoaging-Filter, der das blaue Licht von unserer Haut fernhalten soll (so wie das "Sun Photoaging Control Face Fluid" von Eucerin, das den Schutz vor hoher UVA- und UVB-Strahlung mit einem Schutz vor HEV-Licht kombiniert).
- Auch die Pflanzenwelt weiß sich gegen das in der Sonne vorkommende Blaulicht wirksam zu schützen. Man hat herausgefunden, dass zum Beispiel der Schmetterlingsflieder aus der chinesischen Provinz Sichuan besondere Wirkstoffe gegen die Blaulichtattacken bereit hält, aber auch die Sprossen von Sonnenblumen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die Blue Light abfiltern können. Ihre Kraft macht man sich in der Naturkosmetik zunutze (zum Beispiel enthalten die Pflegeserien "Aqua Boost und Lifting Boost" von der Berliner Naturkosmetikmarke i+m einen Anti-Blue-Light Filter).
- 100% pflanzliche Stammzellen von der Preiselbeere (reich an Polyphenolen) und Argan-Blattzellextrakt sollen helfen, freie Radikale zu neutralisieren und gleichzeitig die natürliche Abwehr der Haut zu stärken. Preiselbeer-Stammzellen bieten 3-fach Schutz vor oxidativem Stress durch UV-A / B-Strahlung, vor Blaulicht/ HEV-Licht und vor IR-A Strahlung (diese fein ausgeklügelte Technologie steckt im A 4 BLUE DUST Tonic Spray, von A 4 Cosmetics).
- Tagetes werden ebenfalls gegen Digital Aging eingesetzt, die Blume enthält den Wirkstoff Lutein, der durch seine chemische Struktur die schädigenden Anteile des blauen Lichts neutralisieren kann.
- Außerdem kann unsere Ernährung helfen, uns vor der Hautalterung zu schützen: Lebensmittel mit Antioxidantien können freie Radikale bekämpfen, die durch HEV-Licht freigesetzt werden. Auf den Speiseplan sollten dann Superfoods wie Tomaten, Hirse, Mais, Zwiebeln, Apfel, Brokkoli, Grünkohl, Nüsse, Avocados, Zitrusfrüchte, Blaubeeren und Kaffee.
So können wir unsere Haut außerdem noch vor Bluelight schützen
- Display-Filter können das Blaulicht filtern, es gibt Schutzfolien zum Aufkleben für Handy, ipad und Co.
- Apples Nightshift-Modus bietet einen Regler an, um die Farbtemperatur wärmer oder kälter einzustellen. Wärmere Farbtemperaturen weisen einen höheren Gelb- und einen geringeren Blauanteil auf.
- Auch andere Anbieter haben inzwischen Blaulichtfilter oder einen Dark Modus in ihre Geräte integriert.
- Apps (zum Beispiel "Twilight") oder Programme für den PC („Nachtmodus“ oder „Light Bulb“) können das Blue Light ebenfalls reduzieren.
Vorsicht, blaues Licht schadet nicht nur unserer Haut!
Inzwischen weiß man:Licht mit einem hohen Blauanteil beeinflusst den Hormonhaushalt, indem es das Schlafhormon Melatonin reduziert und die Bildung von Stresshormonen fördert. Eine Studie des Lighting Research Center des Rensselaer Polytechnic Intstitute in Troy (Bundesstaat New York) hat ergeben, dass schon zwei Stunden Bildschirmarbeit am Tag die Melatoninkonzentration im Körper um 23 % reduziert. Empfohlen wird, rund 2 Stunden vor dem Zubettgehen Handy und Co auszuschalten.
Blue Light schadet nicht nur unserer Haut, auch unseren Augen kann es gefährlich werden: Es kann die Pigmentzellen der Netzhaut zerstören und zu dauerhaft dunklen Flecken auf der Netzhaut führen. Digital Detox könnte eine Option sein – wer den Online-Entzug nicht schafft, kann seine Augen auch mit einer Brille schützen, die das Blaulicht filtert.