Hier ist der Name wirklich mal Programm: In Berlin haben Manuela Rehn und Jörg Reuter ein Lebensmittelgeschäft eröffnet, in dem es nicht viel, aber das Richtige gibt.
Wurst, Schinken, Käse, Wein – guter Geschmack, mit Lust und Leidenschaft ausgewählt, mit Respekt und Verantwortung hergestellt.
Emotion SLOW-Redaktionsleiterin Mareile Braun spricht mit Jörg Reuter, Inhaber "Vom Einfachen das Gute".
Wie definieren Sie für sich und Ihren Laden "das Gute"?
Gut hat für uns zwei Bedeutungen, einmal gut im Sinne von guter Geschmack, aber zum anderen auch gut im Sinne von verantwortungsvoll. Es geht für uns um einen lustvollen Zugang zu einfachen Lebensmitteln wie Schinken, Käse und Wein. Dabei wollen wir auf dem Boden bleiben und kein abgehobener Laden sein. Bei uns soll man jeden Tag Lust haben einzukaufen.
Inwiefern unterscheidet sich Ihr Konzept von herkömmlichen Bioläden?
Unser Bio-Anteil liegt wahrscheinlich bei etwa 70 Prozent, aber wir loben Bio weder in den Theken, noch im Regal aus. Bei uns liegt der Fokus darauf, dass wir zu jedem Produkt eine Geschichte erzählen können. Darüber, wie die Tiere gehalten werden, was das Besondere am Produkt ist und wo es herkommt.
Was ist Ihnen bei der Auswahl der Produkte wichtig?
Mindestens so wichtig wie das Produkt selbst, ist uns die Geschichte dahinter. Zum Beispiel, dass der anderthalb Jahre luftgetrocknete Rinderschinken von Kühen stammt, die mindestens zehn Jahre alt sind. Oder der zwei Jahre gereifte Schinken vom seltenen schwarzen Parma-Schwein, das halbwild in den Hügeln und Wäldern in der Region um Parma lebt. Selbst bei einer einfachen Leberwurst wissen wir etwas über deren Entstehung und die artgerechte Tierhaltung. Bei den bio-zertifizierten Lieferanten bevorzugen wir die, die zu echter Freilandhaltung in der Lage sind, also nicht nur einen befestigten Auslauf besitzen.
Wie definieren Sie für sich und Ihren Laden "das Gute"?
Gut hat für uns zwei Bedeutungen, einmal gut im Sinne von guter Geschmack, aber zum anderen auch gut im Sinne von verantwortungsvoll. Es geht für uns um einen lustvollen Zugang zu einfachen Lebensmitteln wie Schinken, Käse und Wein. Dabei wollen wir auf dem Boden bleiben und kein abgehobener Laden sein. Bei uns soll man jeden Tag Lust haben einzukaufen.
Inwiefern unterscheidet sich Ihr Konzept von herkömmlichen Bioläden?
Unser Bio-Anteil liegt wahrscheinlich bei etwa 70 Prozent, aber wir loben Bio weder in den Theken, noch im Regal aus. Bei uns liegt der Fokus darauf, dass wir zu jedem Produkt eine Geschichte erzählen können. Darüber, wie die Tiere gehalten werden, was das Besondere am Produkt ist und wo es herkommt.
Was ist Ihnen bei der Auswahl der Produkte wichtig?
Mindestens so wichtig wie das Produkt selbst, ist uns die Geschichte dahinter. Zum Beispiel, dass der anderthalb Jahre luftgetrocknete Rinderschinken von Kühen stammt, die mindestens zehn Jahre alt sind. Oder der zwei Jahre gereifte Schinken vom seltenen schwarzen Parma-Schwein, das halbwild in den Hügeln und Wäldern in der Region um Parma lebt. Selbst bei einer einfachen Leberwurst wissen wir etwas über deren Entstehung und die artgerechte Tierhaltung. Bei den bio-zertifizierten Lieferanten bevorzugen wir die, die zu echter Freilandhaltung in der Lage sind, also nicht nur einen befestigten Auslauf besitzen.
Die Gastro-Szene schwimmt zur Zeit voll auf der Veggie- und Vegan-Welle. Warum verkaufen Sie ausgerechnet Käse & Wurst?
Wir haben nichts gegen vegane Ernährung, im Gegenteil. Wir finden es gut, wenn sich Menschen kritisch mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. Das Wurst-Angebot in den deutschen Supermärkten ist auf einem erschütternden Niveau angekommen. Geschmacklich langweilig, ohne Charakter, die Tierhaltung inakzeptabel. Wir hatten Lust, zu zeigen, dass es auch anders geht, dass man Wurst feiern und inszenieren kann, wenn Geschmack und Qualität stimmen.
Sie sind hauptberuflich Geschäftsführer der Beratungsfirma "grüne köpfe", einer Ideenschmiede für Green Profit-Strategien. Warum stehen Sie nun zusätzlich noch hinter einer Ladentheke ?
Wir haben seit Jahren immer mal wieder mit einem eigenen kleinen Geschäft geliebäugelt. Ein Laden, wo wir selbst gerne einkaufen würden. Insofern ist "Vom Einfachen das Gute" ein verwirklichter Traum von uns beiden, ein Herzenswunsch. Ganz ehrlich, wir sind überwältigt von der Resonanz! Besucher, Kunden, Journalisten und Food-Experten aus ganz Deutschland sind gekommen, um sich den Laden anzuschauen und einzukaufen. Unser Geschäft ist nur 45qm groß, aber wir haben das Gefühl, wir füllen damit einen Sehnsuchtsraum, der mindestens 4.500 Quadratmeter hat! Für unsere Arbeit bei "grüne köpfe" ist er längst zur Inspirationsquelle und einem Experimentierfeld geworden.
Sie haben mit Ihrer Firma gerade einen Workshop zum Thema "Generation Food" initiiert. Inwiefern ist Essen die neue Popkultur?
Mit dem Thema Essen verbinden 20-35-Jährige Distinktion, Status und cooles Wissen, so wie wir es bisher nur von Kleidung und Musik kannten. Der Umgang mit Nahrungsmitteln der Generation Food ist lustvoll und wissbegierig. Wir beobachten dabei einen spannenden Offline-Online-Mix. Das Essen selbst ist Gemeinschaft und wird zuhause mit Freunden, in Supper-Clubs oder auf lässigen Events wie dem "Streetfood Thursday" der Markthalle Neun in Berlin zelebriert. Das Essen wird in Echtzeit auf Facebook oder Instagram in einer Art "erweiterten Tafel" zur Schau gestellt. Nie wurde in den letzten 50 Jahren im deutschsprachigen Raum so viel über Essen geredet wie heute und es tauchen verstärkt Akteure aus der Kunst-Szene und den klassischen Popkulturwelten darin auf.
Der kleine Laden um die Ecke, in dem man einkauft, sich trifft und gemeinsam genießt – ist es das, was Sie sein möchten?
Ja, die Begegnungen dort sind schon etwas sehr Schönes. Wir haben auch während der normalen Öffnungszeiten Sitzplätze an einem großen Tisch. Es ist toll zu sehen, mit welcher Ruhe und Entspanntheit die Menschen sich dort auch tagsüber niederlassen. Als gäbe es keine Zeit, sondern nur den Genuss.
Und was passiert an Ihren "kulinarischen Abenden"?
Die kulinarischen Abende sind etwas ganz Eigenes. Es ist sehr atmosphärisch, wenn 24 Personen in unserem Laden sind, Kerzen auf dem Tisch stehen, es nach Schinken, Salami und Käse duftet und es großartige Weine von sympathischen, jungen deutschen Winzer gereicht werden.
Und sonst?
Eines muss unbedingt noch gesagt werden: Das beste Konzept ist nichts, ohne das richtige Team! Wir haben das Glück, herausragende Mitarbeiter um uns zu haben, die für den Laden brennen. Sie alle besitzen eine große Leidenschaft für Essen und bringen etwas ganz besonderes mit. Vom gut organisierten Handelsprofi, über die charmante Fitnesstrainerin aus Spanien, den ehemalige Minen-Taucher, die sympathische Kung-Fu-Kämpferin und den Literaturwissenschaftlern aus Umbrien – der Mix macht's!
Weitere Informationen finden Sie auf:
Mareile Braun ist Chefredakteurin von EMOTION Slow und liebt ihr Leben zwischen Gucci und Gummistiefeln. Wenn sie nicht gerade auf Fashion Weeks reist, bummelt sie zuhause gern mit ihrem Esel Pepe durchs Dorf.
Was sie sonst gerade bewegt: Yoga unter freiem Himmel, Tanzabende mit dem Gatten und ihre Workshops als "Slow-Down"-Trainerin.