Yoga in den Bergen – unser Hoteltipp: "Aufatmen" im Tiroler Dorf Leutasch. Unsere Autorin macht eine achtsame Schneeschuhtour und zeigt, wie der Krieger in knietiefem Weiß geht.
Yoga in den Bergen – ein Wochenende im Schnee
Im Zimmer sorgt das Zirbenholz für schönen Schlaf, direkt vor der Tür starten die Langlauf-Loipen und in der Stube gibt es immer warmes Ingwerwasser. Wer Körper und Geist zur Ruhe bringen will, der ist hier am richtigen Ort. Natürlich gibt es mittlerweile viele Bio-Pensionen oder Hotels mit Yoga-Angebot – doch es steht und fällt mit den Menschen, die dies auch vor Ort leben. Wer das "Aufatmen" betritt, wird sofort spüren, dass die Gastgeber trotz emsiger Arbeit immer wieder, genau, aufatmen.
Maria und Wolfgang unterrichten beide Yoga und Meditation. "Aufatmen heißt auch für uns, uns zu entfalten und weiterzuentwickeln". Sie haben die Frückstückspension "Pfeiffer" von Marias Eltern umgetauft und verwöhnen die Gäste nicht nur mit dem besten Genießer-Frühstück überhaupt. Es gibt frischen Honig aus der Wabe und selbstgemachte Aufstriche sowie den Guten-Morgen-Ayurveda-Frischkornbrei. Maria erzählt, dass sie schon 100 Mal das Rezept für den Morgenbrei ausgeteilt hat. "Dabei ist gesund kochen eigentlich ganz einfach. Was man braucht ist Zeit, aber das ist bei vielen leider Mangelware", sagt sie. Die beiden zeigen ihren Gästen, wie sie runterkommen können und zum Beispiel entspannt Yoga üben können. "Ohne Leistungsdruck!" betont Wolfgang.
Mein Gipfel des Glücks: Wir gehen auf achtsame Schneeschuhtour in absolute Traumbergregionen. Wer denkt, dass er Schnee kennt, der muss hier mal spazieren gehen. So weiß und still ist es kaum irgendwo anders. Und danach gibt es Käsespätzle bei prasselndem Kaminfeuer auf der Hütte zum Auftauen. Am Abend heizen die beiden noch die Sauna oder Infrarot-Kammer an und dann ab ins Bett mit der rot-weiß karierten Almhütten-Bettwäsche. Die Region ist übrigens unter Skiliebhabern sehr bekannt: In der Olympiaregion Seefeld trainieren die Profis auf besten Pisten. Besonders Langlauf kann man endlich mal ausprobieren (am besten einen Einführungs-Kurs machen, denn es sieht leichter aus, als es ist!).
Immer wieder laden die Gastgeber auch Experten für vegane Küche oder Meditation ein, die regelmäßig Kurse geben und kurz vor Weihnachten gibt es immer eine Auszeit mit dem Namen "Namasté im Schnee". Ab Januar startet Florian Feckl in der Küche, der sich im Münchner Tian einen Namen erkocht hat und es wir nun auch ein gesundes Abendessen geben. Dieser Ort ist bescheiden originell: Etwas, was ich noch nie in der Art gesehen habe: Es gibt einen eigenen Räucherraum, wo man entspannen kann und durch den Rauch von frischen Kräutern der Region innerlich und äußerlich gereinigt wird. Bei Ankunft und vor Abfahrt. Es wirkt!
Hier will ich bleiben. Die Zimmer sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, auf Wunsch sogar in kompletter Holz-Verkleidung. Besonders gut abschalten geht im eigenen Chalet, getäfelt mit biologischem Zirbenholz. Das duftet! DZ ab ca. 110 Euro, www.hotel-leutasch.com