Nur einer von 100 Deutschen ist gestresst durch die Digitalisierung. Das ergab eine aktuelle Studie. Handy-No-Go-Zonen: Kino und Theater.
In der Bahn, im Bus, am Flughafen, auf der Straße – überall laufen Menschen – Blick nach unten gerichtet – mit ihrem Handy in der Hand und führen jede Menge Gespräche. Gespräche, die sie früher vielleicht eher in den eigenen vier Wänden geführt hätten. Dank der fortschreitenden Digitalisierung sind wir aber nun mal immer und überall erreichbar. Und genau das kann schon mal Stress verursachen. Wie sehr uns die Digitalisierung und unser Umgang mit dem Handy wirklich stresst, das hat jetzt das Versicherungs-Start-up Community Life im Mai 2017 untersucht. Befragt wurden 1012 Deutsche im Alter zwischen 14 und 69 Jahren. Anhand einer Skala von eins bis zehn mussten sie ihren persönlichen, digitalen Stress-Level einschätzen. Tatsächlich fühlt sich laut dieser Studie nur einer von hundert Befragten extrem gestresst und gab die maximale Punktzahl an.
Unterschiedliche Stresslevel im Alter
Zwischen Männern und Frauen gab es keine all zu großen Unterschiede. Generell stellten sich die befragten Frauen als störanfälliger heraus als die Männer und zwar bei allen Verhaltensweisen mit dem Smartphone. Deutlichere Unterschiede gab es dagegen bei den Antworten der unterschiedlichen Altersgruppen. Die "Milennials", also die 30 bis 39-Jährigen, hatten ein besonders hohes Stressempfinden. Menschen über 50 haben statt dessen durch die Digitalisierung am wenigsten Stress. Erst ab 60 waren es acht von zehn Befragten, die sich von privaten Gesprächen in der Öffentlichkeit gestört fühlen.
No-Go-Zonen fürs Handy
Neben dem Stresslevel ging es auch um Umgangsformen mit Handy und Tablet, die am meisten nerven. Dabei kristallisierten sich Kino und Theater als die beiden Ort heraus, an denen die Nutzung am meisten stört. Nur drei Prozent fanden die Nutzung von Handy und Co an diesen Stellen völlig in Ordnung.
Ein weiteres No-Go war das Hören von lauter Musik mit dem Handy. Ganze 67 Prozent finden es nicht akzeptabel. Ebenso viele Befragte empfinden es als unhöflich, wenn ein Handyfoto von ihnen aufgenommen wird, ohne dass sie vorher gefragt werden. Und auch ein Anruf im Büro, der die Arbeit sofort unterbricht, wird von 58 Prozent als unhöflich eingestuft.
Wir wurden wahrscheinlich alle schon ungefragte zu Zuhörern privater Gespräche in der Öffentlichkeit – eine Situation, die oft unangenehm berührt. Kein Wunder, dass sich 58 Prozent der Studienteilnehmer gegen solche Telefonate ausgesprochen haben.
Top-5-No-Gos im Umgang mit dem Smartphone
- Smartphone Im Kino & Theater benutzen (76%)
- Übers Handy laut Musik hören (67%)
- Ein Foto von anderen Menschen machen, ohne zu fragen (65%)
- Ein Arbeitsmeeting wegen eines Handyanrufs unterbrechen (58%)
- Gespräche zu privaten Themen in der Öffentlichkeit führen (58%)