Zuhause arbeiten bietet nicht nur Freiheit in der Planung, sondern auch in der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Und die kann höchst unterschiedlich ausfallen, wie diese fünf Homeoffice-Typen zeigen.
Das Homeoffice hat Konjunktur – nicht mehr nur bei Freelancern und Selbstständigen. Auch immer mehr festangestellte Arbeitnehmer wünschen sich die Möglichkeit, zumindest zeitweise zuhause arbeiten zu können. Keine langen Arbeitswege, bessere Vereinbarkeit mit der Familie, konzentrierteres Arbeiten als im Großraumbüro – es gibt viele Vorteile, die so langsam auch von Arbeitgebern erkannt werden.
Wie die Arbeit im Homeoffice aber gestaltet wird, kann höchst unterschiedlich aussehen, wie uns viele Gespräche mit berufstätigen Frauen zeigen.
Wir haben fünf verbreitete Homeoffice-Typen ausgemacht – erkennst du dich in einem davon wieder? Oder bist du ein Mix aus mehreren?
1. Die Prinzipientreue
Dieser Typ ist besonders bei Selbstständigen und Freelancerinnen verbreitet, also Frauen, die regelmäßig oder sogar ausschließlich zuhause arbeiten. Die Prinzipientreue kennt die Gefahr sehr gut, dass der Job durchs Homeoffice zu viel Raum im Leben einnimmt. Darum hat sie sich Strategien zurechtgelegt, um Privates und Job klar voneinander zu trennen. Der Schreibtisch steht nicht neben dem Bett, sondern im besten Fall in einem eigenen Raum, wo auch alle Unterlagen, Geräte etc. stehen. Sie fängt zu festgelegten Zeiten an zu arbeiten und macht pünktlich Feierabend. Sie braucht das Gefühl von Professionalität, nie würde sie sich im Schlafanzug an den Rechner setzen. Viele Frauen dieses Typs legen zwischen Aufstehen und Arbeiten auch bewusst noch eine andere Tätigkeit, zum Beispiel Joggen oder Meditieren. So schafft sie einen Übergang zwischen den beiden Welten, wie es andere beim Weg zur Arbeit tun.
2. Die Gemütliche
Schönes warmes Licht, ein heißer Tee, Lieblingsbilder an der Wand, ein Kissen unter dem Po – wenn du so am liebsten deine Arbeit erledigst, gehörst du zu den Frauen aus unserem Typ 2. Sie schätzen die Arbeit zuhause vor allem deshalb, weil sie dort genau die angenehme Atmosphäre schaffen können, die sie für ihr Schaffen brauchen. Ihnen ist sehr bewusst, welche Wirkung Farben, Möbel, Gerüche und Licht auf die Stimmung haben - also setzen sie es ein, um sich bei der Arbeit so wohl und positiv wie möglich zu fühlen. Wir kennen auch Kolleginnen, die am liebsten im Bett arbeiten, direkt nach dem Aufwachen mit einem Kaffee sind sie am konzentriertesten. Oder die statt einer Pause einen Mittagsschlaf auf dem Sofa einlegen. Dass sich Privates und Arbeit dabei stark vermengt, stört sie nicht – im Gegenteil. Für sie ist wichtig, was am Ende dabei herauskommt – und wenn sich die Arbeit dabei gar nicht wie Arbeit anfühlt, ist es für sie umso besser.
3. Die Effiziente
Zu diesem Typ gehören häufig Mütter, die eine enge zeitliche Taktung in ihrem Leben gewöhnt sind. Sie schätzt das Homeoffice vor allem deshalb, weil es ihr wertvolle Zeit erspart. Sie legt darum zuhause keine langem Pausen ein, sondern arbeitet zügig die Aufgaben ab, damit sie pünktlich die Kinder von Kita oder Schule abholen kann. Sie ist froh, dass sie hier nicht abgelenkt wird durch Gespräche mit Kollegen oder ausufernde Termine. Um noch effizienter zu sein, strukturiert sie sich die Arbeit, indem sie sich konkrete Ziele setzt oder festgelegte Zeiten für verschiedene Aufgaben, zum Beispiel Mails lesen und beantworten. Ordnung am Arbeitsplatz zuhause ist ihr wichtig – schließlich gibt es durch die Familie schon genug Chaos in ihrem Leben.
4. Die Konzentrierte
Dieser Typ liebt das Homeoffice, um sich voll und ganz in eine Arbeit zu vertiefen. Egal ob es sich um Konzepte handelt, wissenschaftliche Arbeiten oder lange Texte, die Konzentrierte braucht Ruhe und viel Zeit allein, um diese Aufgaben zu erledigen – dann kann sie ihre Stärken voll ausspielen. Soziale Kontakte im Büro saugen in solchen Phasen Energie bei ihr, darum zieht sie sich für bestimmte Aufgaben gern allein zuhause zurück - oder verlegt als Selbstständige gleich das komplette Arbeiten nach Hause. Wichtig ist dafür natürlich, dass sie sich auch zuhause gut abgrenzen kann – in einem eigenen Raum, in dem sie sich mit ihren Arbeitsmaterialien ausbreiten kann. Und den sie manchmal für viele Stunden nicht verlässt. Mitbewohner oder Familienmitglieder müssen dann eben solange zurückstecken.
5. Die Inspirierte
Man könnte diesen Typ auch "die Abgelenkte" nennen, aber das klingt sofort negativ, nach Chaos und mangelnder Disziplin. Dabei können die vielen Ablenkungen, die zu Hause verführen, auch eine Chance sein – nämlich dann, wenn du eher kreative Arbeit machst. Jeder Autor oder Künstler kennt die Momente, in denen es stockt oder man einfach nicht den Anfang findet. Warum dann nicht mal kurz die Wäsche machen oder das Fenster putzen? Solche Aktivitäten gelten als No-Go, als pure Prokrastination. Aber Studien zeigen, dass das Gehirn in diesen Momenten keinesfalls herunterfährt. Während wir den Geschirrspüler ausräumen, laufen die Prozesse weiter, Knoten können sich lösen, neue Ideen nehmen Form an – und sobald wir wieder an den Schreibtisch gehen, ist der Fluss wieder da und wir können weitermachen. Die Inspiration kommt manchmal eben auf ungewöhnlichen Wegen zu uns (allerdings selten beim Serien-Gucken, also lasst den Fernseher lieber aus).
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