Am Weltfrauentag lud Katharina Fegebank zum Women’s Business Breakfast ins Hamburger Rathaus und diskutierte mit Frauen aus der Wirtschaft und Medienwelt über die Chancen und Schwierigkeiten von Gründerinnen.
Zum Weltfrauentag am 8. März lud die Zweite Hamburger Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Bündnis 90/ die Grünen) gemeinsam mit Emotion-Gründerin Dr. Katarzyna Mol-Wolf zum Business Women‘s Breakfast ins Hamburger Rathaus ein. Thema der Runde: Wie können wir Frauen stärken, Unternehmen zu gründen und am Prozess der Digitalisierung gleichberechtigt mitzuarbeiten?
Eingeladen waren Frauen aus den unterschiedlichsten Branchen: Frauen, die ganz frisch ein digitales Start-up gegründet haben, aber auch Unternehmerinnen, die schon seit Jahren einen Mehrgenerationen-Konzern führen.
Lara Daniel, Gründerin einer Medienagentur, die weltweit Influencer vermarktet, startete ‚Pulse Group’ mit einem Eigenkapital von 50 Euro. Ihre Agentur leitet Laura Daniel gemeinsam mit ihrem Freund - die Kombination aus ihren weiblichen Stärken und seiner analytischen Herangehensweise begreift sie als Bereicherung. Ihr Appell: „Die speziellen Merkmale von Frauen sollten wir nicht negieren, sondern unsere Stärken maximal nutzen.“
Franziska von Hardenberg gründete 2012 den Blumen-Abo-Service Bloomy Days, verkaufte später nach einer Insolvenz an Fleurop und betreibt nun eine Beratungsfirma und den Shop Holy Goldy für personalisierten Goldschmuck.
Hardenberg liegt besonders die Unterstützung Selbstständiger in Mutterschutz und Elternzeit am Herzen. Ihr Wunsch: Finanzielle Entlastung für Unternehmerinnen, die Mutter geworden sind. Ihre Idee: Eine Umverteilung des Elterngelds, so dass Frauen in der Elternzeit selbst entscheiden können, ob sie wieder arbeiten möchten (möglichst flexibel, auch in Teilzeit) und das Elterngeld für eine Betreuung nutzen können.
Genderforscherin Doris Cornils hat im Karrierekompetenzzentrum für Frauen Pro Exzellenzia täglich damit zu tun, dass Frauen sich in den von Männern dominierten Berufsfeldern nicht behaupten können. Ihre These: Die Machtverhältnisse werden sich in der Digitalisierung fortsetzen. In der Forschung um Künstliche Intelligenz arbeiten 5% Frauen. Ihre Forderung: Wir müssen stärker netzwerken, um uns gegenseitig in Männerdomänen zu behaupten.
Dr. Stevie Schmiedel, Dozentin für Genderforschung und Geschäftsführerin bei Pinkstinks, einer Protest- und Bildungsorganisation gegen Sexismus und Homophobie, wünscht sich, dass Mädchen nicht nur zu Hause für unsere Gesellschaft stark gemacht werden, sondern auch, dass Politik und Medien ihnen neue Bilder vorleben, an denen sie sich orientieren können.
Rita Mirliauntas vom Gründer-Kompetenz-Zentrum berät Gründerinnen, geht aber auch in Schulen, um Mädchen stark zu machen. Ihr Ansatz: Wer selbstbewusst und von seiner Idee überzeugt ist, kann auch andere - zum Beispiel für eine Finanzierung - überzeugen.
Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Senatorin, nahm viele Aspekte aus dem Gespräch mit. Sie möchte zukünftig das Entrepreneurship für Frauen noch stärker fördern, die Gleichstellung von Frauen in der digitalen Arbeitswelt vorantreiben, die soziale Absicherung selbstständiger Mütter fördern und betonte, dass die Gleichstellung von Frauen immer noch ein Kraftakt sei, den wir nur alle zusammen schaffen.