Kennt ihr schon unsere "Woman to Watch"-Reihe? Jeden Monat stellen wir bei EMOTION eine tolle Frau aus dem Mission Female Netzwerk vor. Diesmal Angelina Toscani, Global HR Director bei BCG BrightHouse. Hier kommt ihr Karrierefragebogen mit den wichtigsten Learnings von ihrem beruflichen Weg!
Wer bist du und was machst du beruflich?
Ich bin Angelina Toscani, Global HR Director bei BCG BrightHouse, einem Unternehmen der international Strategieberatung der Boston Consulting Group. Ich bin in meiner Rolle verantwortlich für Human Resources und People Strategien für unsere globale BCG BrightHouse Organisation, mit dem Ziel die Kultur und Erfahrung aller BrightHouse Mitarbeiter:innen positiv zu gestalten. Dabei arbeite ich sehr eng mit unserem globalen und lokalen Management zusammen. Ein Fokus sind unsere DEI-Strategien und die Umsetzungen in unseren weltweiten Standorten.
Wie würdest du deine "Mission" beschreiben?
Verschiedene Menschen, Talente und Themen zusammenbringen und zu fördern, bei BCG BrightHouse, aber auch außerhalb in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Netzwerken. Arbeit- und Berufsfragen haben mich schon immer interessiert, besonders für Frauen und andere unterrepräsentierte Talente in der Berufs- und Beratungswelt. Ich bin fasziniert von den einzigartigen Eigenschaften von Menschen und möchte ihr Verschiedensein in eine konstruktive Zusammenarbeit bringen, für Organisationen und sie selbst. Ich sehe viel positive Kraft und Potenzial darin, Arbeit positiv zu gestalten.
Worauf bist du besonders stolz, wenn du auf deine bisherige Karriere blickst?
Meine Eltern führten eine Eisdiele – was durchaus attraktiv war als Kind. Ich war allerdings die erste in meiner Familie, die überhaupt studiert hat. Für meine Eltern und Verwandten war mein Bildungsinteresse weit weg. Meinen gesamten Ausbildungs- und Berufsweg sehe ich daher bereits als etwas an, worauf ich stolz bin.
Auch bin ich stolz auf die vielen Herausforderungen, die wir in unserer Organisation während und Post-Covid angegangen sind. Dabei konnte ich viele Karrieren und Wege neu mitbegleiten und hoffentlich positiv beeinflussen. Außerdem bin ich froh für ein Unternehmen wie BCG BrightHouse zu arbeiten, zusammen mit vielen intelligenten, kreativen und humorvollen Menschen, denen Purpose, Kultur und Diversität am Herzen liegen.
Welche ist aktuell deine größte berufliche Herausforderung?
Beruflich denke ich gerade konkret über verschiedene Employee Value Proposition Maßnahmen und Kulturinitiativen nach, und ihre Skalierbarkeit und Umsetzung in verschiedenen Märkten und kulturellen Kontexten.
Privat ist tatsächlich das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf wieder eine größere Herausforderung für mich geworden. Ich und mein Mann Daniel haben uns viel geteilt in den letzten Jahren, ohne dass wir viel Unterstützung brauchten. Jetzt sind wir beide wieder voll berufstätig, reisen beide und ich arbeite in verschiedenen Zeitzonen. Unsere Kinder gehen zwar mittlerweile beide zur Schule, das erfordert aber manchmal umso mehr Aufmerksamkeit. Dies zu organisieren mit allen Interessen und Terminen erscheint mir manchmal als größte Herausforderung in manchen Wochen. Manchmal gelingt es besser, manchmal schlechter. Mein Anspruch an Commitment und Qualität ist hoch, aber auch an Menschlichkeit und Flexibilität, die ich allen zugestehe.
Was tust du, wenn eine berufliche Situation nachts nicht schlafen lässt?
Tatsächlich liege ich fast nie nachts wach, es würde mir allerdings manchmal helfen, etwas früher ins Bett zu gehen. Ich bin eine Nachteule und werde abends nochmal aktiv und kann dann oft auch gut arbeiten, was sich aber mit frühem Ausstehen und Schulkindern nicht so gut verträgt. Daran arbeite ich gerade, um genug Schlaf und Erholung zu bekommen. Mir ist sehr wichtig, mich jeden Tag zu bewegen, neben der Schreibtischarbeit – zumindest ein bisschen. Morgens und auch sonst zur Entspannung steht bei mir auf dem Programm: Walking & Thinking mit meinem Hund an der frischen Luft, dabei Podcasts oder Musik hören.
Welche Begegnung mit einer Frau (im Beruflichen oder Privaten) hat dich besonders geprägt?
Ich hatte mich relativ am Anfang meiner Zeit im Berufsleben von einer Meetingreihe mit dem Management zurückgezogen, weil ich das von anderen Kolleg:innen so gehört hatte und spürte, dass es erwartet wurde, zumindest von meinem damaligen Chef, der Teil der Gruppe war. Eine Geschäftsführerin nahm mich danach zur Seite mit dem Rat, mich nie wieder selbst auszuladen, sondern nach Möglichkeiten zu suchen, teilzunehmen, gerade wenn es ums Geschäft geht und Entscheidungen getroffen werden. Das tat ich dann zunehmend und merkte, dass ich das meiste ziemlich interessant fand und verstand. Heute ist es zum Glück viel selbstverständlicher, dass Personaler, HR, People Leader und CPOs als geschätzte Partner:innen mit am Tisch sitzen und in Unternehmen die Zukunft mitgestalten, auch in Beratungen. Dabei begegne ich immer wieder tollen Frauen, unterschiedlichen Alters und in verschiedenen Berufen, die mich prägen und begeistern.
Vervollständige folgenden Satz: In fünf Jahren sehe ich mich, wie ich…
… auch in 5 Jahren im Personal bin. Es gibt noch viel zu bewegen für Mitarbeiter:innen und Organisationen. Und ich glaube die kommende Zeit wird gut und spannend dafür!
Daneben würde ich gerne finanziell mehr investieren, wieder mehr reisen und arbeiten, und das in einem bewussteren, nachhaltigen Stil.
Über Mission Female:
Mission Female bietet erfolgreichen Frauen ein exklusives Netzwerk von Vertrauen und Austausch auf Augenhöhe und stärkt sie aktiv bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Dabei engagiert sich das 2019 von Frederike Probert gegründete Business-Netzwerk aktiv für mehr Female Power in Wirtschaft, Gesellschaft, Medien, Kultur, Sport und Politik und vereint erfolgreiche Frauen branchenübergreifend auf höchster Ebene mit einem Ziel: Gemeinsam beruflich noch weiter voran zu kommen. Immer persönlich, vertraulich und verbindlich ganz nach dem Motto #strongertogether.
WOMAN TO WATCH: Folge 2 unserer Reihe findet ihr hier.