Women for Women ist eine internationale Organisation, die Frauen in Krisengebieten mit dem Paten-Projekt "Sponsor a Sister" ermöglicht, selbstständiger zu werden.
UN-Generalsekretär Guterres sagt, heute sei es bei einem bewaffneten Konflikt gefährlicher, eine Frau zu sein als ein Soldat. Und wenn der Krieg vorbei ist, sind Frauen oft die entscheidenden Kräfte bei der Rückkehr zu einem normalen Leben. Die Organisation "Women for Women International", die diesen Monat auch in Deutschland gegründet wird, ermöglicht es mit dem Projekt "Sponsor a Sister" genau diesen Frauen, ihr eigenes Geld zu verdienen. Großartige Idee!
Zum Weltfrauentag ruft die Organisation zu einer besonderen Aktion namens #MessageToMySister auf, die wir euch in unserem Artikel ausführlicher vorstellen.
Die Freundin meines Nachbarn erzählte mir von einer neuen Hilfsorganisation, die eigentlich gar nicht neu war, sondern bereits eine halbe Million Frauen unterstützt und mit ihrer tollen Arbeit sogar Oprah Winfrey als Anhängerin gewonnen hat. Doch jetzt eröffnet "Women for Women International" eine deutsche Sektion. Die Idee ist so einfach wie durchschlagend: Frauen fördern Frauen in Krisenregionen, unterstützen sie mit einem kleinen Monatsbeitrag ein Jahr lang als Patin. Als ich Preeti Malkani treffe, die die Sektion ehrenamtlich auf baut, ist schnell klar: EMOTION will helfen, "Women for Women International" in Deutschland stark zu machen.
Preeti, Sie gründen gerade mit anderen Frauen die deutsche Sektion der Organisation "Women for Women International". Wie sind Sie darauf gekommen?
In einem britischen Magazin hatte ich einen Artikel über eine Afghanin und eine Nigerianerin gelesen, die in ihren Heimatländern durch die bewaffneten Konflikte Traumatisches erlebt hatten. Mit Unterstützung von "Women for Women International" konnten sich beide eine neue Existenz aufbauen. Das hat mich zutiefst beeindruckt. Und ich habe mich gefragt, warum in Deutschland keiner diese Organisation kennt. Das wollte ich unbedingt ändern.
Wo genau engagieren Sie sich?
Wir konzentrieren uns auf Gebiete, in denen bis vor Kurzem offener Krieg herrschte oder noch Kampfhandlungen stattgefunden haben. Momentan engagieren wir uns in acht Ländern, in Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Ruanda, Nigeria, im Kosovo, Südsudan, Kongo und im Nord-Irak.
Weshalb fördern Sie nur Frauen?
Sie waren kürzlich in Ruanda, wo "Women for Women" schon länger aktiv ist.
Ja, ich wollte mir einfach selbst ein Bild davon machen, was unsere Arbeit bewirkt. Während des Völkermords vor 24 Jahren sind dort innerhalb von hundert Tagen rund eine halbe Million Frauen vergewaltigt worden. Doch die Frauen, denen ich begegnet bin, haben mich durch ihre Kraft und Energie sehr beeindruckt, was auch mit dem "Positivity"- Ansatz von "Women for Women International" zu tun hat.
Was ist damit denn gemeint?
Was lernt eine "Sister" während dieses Ausbildungsjahres?
Wie werden die Frauen ausgewählt?
Die meisten von ihnen stammen aus ländlichen Gebieten. Wir besprechen uns in der Regel mit dem Dorfoberhaupt einer Gemeinschaft, und oft fällt die Entscheidung dann für eine Frau, die besonders arm ist. Doch egal, wo und welche Frau wir unterstützen: Letztendlich zieht diese eine vier oder fünf weitere mit, die auf diese Weise fast genauso stark davon profitieren. Bei "Women for Women International“" weiß ich also, dass ich als Sponsor mindestens einer Frau konkret helfe. Indem ich sie fördere, verändere ich ihr Leben.