Ein Gespräch über die Bedeutung von Facebook Gruppen: EMOTION im Interview mit Nicola Mendelsohn von Facebook.
Nicola Mendelsohn über die Facebook Gruppen
Nicola Mendelsohn sprach mit uns im Interview über die Facebook Community, die Bedeutung von Facebook Gruppen im Leben von vielen Menschen, über "Echte Mamas" und welche Gruppe ihr ganz persönlich am Herzen liegt.
EMOTION: Frau Mendelsohn, ein großer Teil von Facebook ist die Community. Welche Bedeutung hat sie für Facebook?
Nicola Mendelsohn: Wir setzen einen riesigen Fokus auf die Community und Gruppen. Gerade hat die Facebook-App ein neues Design erhalten und die Gruppen werden in der neuen Version ganz vorne stehen. Wir sehen, dass diese einen echten Mehrwert für die Menschen bieten, und dass die Zahl der Facebook-User, die Mitglied in mindestens einer Gruppe sind, zunimmt. Mittlerweile sind das 1,5 Milliarden User, davon sind 400 Millionen in einer Gruppe, die sehr wichtig und bedeutungsvoll für die einzelne Person sind.
Was genau ist eine 'Facebook-Gruppe'?
Dort können Menschen innerhalb von Facebook zusammen kommen, sich mit anderen in Verbindung setzen und austauschen. Gruppen gibt es zu den unterschiedlichsten Themen: ob zur Serie "Game of Thrones", zu Hunden, Katzen oder Pferden. Sehr viele Communities sind vor allem lokal relevant, wie beispielsweise Gruppen zu Sport in einer bestimmten Region oder gemeinsamem Gärtnern in der eigenen Stadt. Aber auch ernste Themen finden dort ihren Platz: So tauschen sich viele Leute etwa über Gesundheitsprobleme aus. Es gibt so viele tolle Beispiele für Gruppen. Gerade heute habe ich mich mit Frauen getroffen, die die Community "Echte Mamas" betreiben. Sie sind wahnsinnig inspirierend. "Echte Mamas" vereint mittlerweile über 120 Facebook-Gruppen in ganz Deutschland. Ohne Facebook hätten sie sich niemals in einer solchen Community finden können. Und jetzt treffen sie sich sogar in der realen Welt.
"Echte Mamas" ist eine Plattform zum Austausch über alle möglichen Themen des Mamaseins...
Genau, die Gründerinnen haben mir erzählt, dass sie sich innerhalb der Gruppe sogar aufgliedern. Es gibt zum Beispiel eine thematische Untergruppe, in der sich Mütter zu Neurodermitis bei ihren Kindern austauschen und Tipps weitergeben. Frauen erfahren dort auch einiges an Support. Eine Frau schrieb etwa, dass sie kein Geld hat, um Schuhe für ihr Kind zu kaufen, eine andere Mutter bot daraufhin die Schuhe ihres Kindes an. In Gruppen auf Facebook entdeckt man oft das Gute im Menschen.
Nicola Mendelsohn startete ihre Karriere bei der britischen Kreativagentur Bartle, Bogle and Hegarty, für die sie über zehn Jahre arbeitete. Es folgten Stationen in verschiedenen Agenturen, bis sie 2013 bei Facebook als Vice President EMEA begann. Nicola Mendelsohn ist außerdem im Vorstand des Unternehmens DIAGEO und Präsidentin der Wohltätigkeitsorganisation "Norwood".
Ich bin in in einer Gruppe, in der man in Hamburg sachen kaufen und verkaufen kann. Benutzen Sie persönlich auch Gruppen auf Facebook?
Oh ja, das tue ich. Ich bin in zum Beispiel in einer Buchgruppe oder auch in der "Game of Thrones"-Gruppe (lacht). Super ist auch eine Gruppe, die "Frauen über 40" heißt. Ich bin sogar Co-Admin der Gruppe "Living with Follicular Lymphoma". Die Gruppe hat weltweit ca. 5.500 Mitglieder.
2018 haben Sie Ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht. Hilft Ihnen der Austausch in einer Facebook Gruppe?
Es hat mir sehr geholfen, mich mit Leuten auszutauschen, die genau wissen, was ich durchmache. Meine Krebserkrankung ist chronisch. Sie bewegt sich in Phasen, wird stellenweise akut, beruhigt sich aber auch wieder. Es geht viel darum, die mentalen Herausforderungen zu bewältigen. Die Gruppe ist eine wunderbare Quelle für praktisches Wissen und eine gute Unterstützung für Menschen in der gleichen Situation. Ich liebe meine Gruppe!