Austauschen, Netzwerke pflegen, gegenseitig supporten: all das können erfolgreiche Frauen im Club europäischer Unternehmerinnen tun.
Ein Unternehmen zu gründen oder eines zu übernehmen und gut zu führen, ist nicht immer einfach. Hilfreich können hier Netzwerke sein, in denen Unternehmer Unterstützung und Austausch finden. Solche Netzwerke gibt es für Frauen immer noch viel zu wenig.
Seit einem Jahr dürfen sich Frauen allerdings über den Club europäischer Unternehmerinnen (CeU) in Hamburg freuen. Initiatorin und Präsidentin Kristina Tröger, die mit Ihrem Mann ein Bau- und Projektierungsunternehmen leitet, fand die Zeit reif, für ein neues und modernes Netzwerk erfolgreicher Unternehmerinnen, das überparteilich und unabhängig Frauen in der Wirtschaft fördern will. Und dabei proaktiv mit dem CeU-Netzwerk und eigenen Formaten erfolgreiche Frauen noch erfolgreicher machen will.
Der überwältigende Erfolg gibt ihr Recht, denn seit der Gründung erlebte der CeU einen rasanten Mitgliederanstieg. Aus den 40 Gründungsmitgliedern sind nach einem Jahr über 500 Frauen geworden, die den Club unterstützen. Gefeiert wurde der erste CeU-Geburtstag deshalb im Dezember mit einer großen Party in einem Restaurant an der Hamburger Alster.
Regelmäßig treffen sich die Unternehmerinnen, um sich von spannenden Referenten inspirieren zu lassen und ihr Netzwerk zu pflegen. Ende Februar kam der CeU im Hotel Vier Jahreszeiten an der Alster zusammen. Die Veranstaltung wurde von einem Vortrag begleitet, zuvor gab es ein festliches Dinner. Rednerin war diesmal die österreichische Fernsehjournalistin Antonia Rados (zum Interview mit Antonia Rados geht es hier.)
EMOTION sprach mit CeU-Präsidentin Kristina Tröger über Netzwerken Frauen und Karriere und den CeU.
EMOTION: Wieso ist Netzwerken für Frauen so wichtig?
Kristina Tröger: Für Männer ist Netzwerken total selbstverständlich, sie scheuen sich überhaupt nicht. Frauen sind einfach viel schlechter darin und kommen oft auch einfach nicht auf die Idee. Dabei kann man sich so gut inspirieren lassen und voneinander lernen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass es uns gibt.
Gibt es in Deutschland immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen oder Frauen, die gründen?
Leider ja. Immer wieder scheitert es an der vermeintlichen Unvereinbarkeit von Beruf und Familie. In Hamburg sind wir ja schon einigermaßen gut aufgestellt, da jedes Kind ab dem 1. Lebensjahr Anspruch auf einen Kita-Platz hat. Das ist aber längst nicht in allen Bundesländern der Fall. Frauen bleiben immer noch viel zu lange zu Hause, dabei geht es dem Kind doch auch in einer Betreuung gut.
Was würden Sie jungen Frauen raten, die vor der Entscheidung stehen, ein Unternehmen zu gründen?
Man braucht schon etwas Mut und natürlich ein gutes Konzept. Unterstützung von anderen erfolgreichen Frauen findet man in einem Netzwerk wie dem unseren. Wir haben außerdem das Programm "two for success", ein Mentoringprogramm, in dem jungen Gründerinnen erfahrene Patinnen als Mentorinnen zur Seite gestellt werden.
Im vergangenen Dezember hatten Sie einjähriges Jubiläum mit dem CeU? Was ist in diesem Jahr passiert?
Wir wollten damals ein Netzwerk gründen, in dem man sich auf Augenhöhe begegnet und waren überwältigt von dem Zuspruch, den wir bekommen haben. Wir hatten ein ereignisreiches Jahr mit tollen Veranstaltungen und wunderbaren Rednern wie Rainer Esser, Julia Jäkel, Anne Meyer-Minnemann.
Vielen Dank für das Gespräch!