Boheme statt Ballermann - der Stadtteil Santa Catalina in Palma de Mallorca hat sich gemausert: vom verruchten Fischerviertel zum urbanen Quartier.
Santa Catalinas Hot Spots
Von angesagten Restaurants über Szene-Cafés bis zu hübschen Läden - wir haben die besten Adressen für Sie zusammengestellt!
1. Das Restaurant "Bros"
2. Das Café "Fibonacci"
3. Das Hotel "Hostal Cuba"
4. Der Interior-Shop "Frida Watson"
5. Das "Open Studio 79"
6. Das Restaurant "Patrón Lunares"
7. Die "Plaça de la Verge del Miracle"
Tipp 1: Es muss nicht immer Paella sein
Vor zwei Jahren schlossen Juan Pablo di Bella, José Luis Camacho und Óscar Florit (l.) ihr Restaurant im Zentrum Palmas, um in Santa Catalina Neues zu wagen. Ergebnis: das "Bros" (brospalma.com)
Warum war das Viertel der perfekte Ort für Ihr neues Restaurant?
Weil wir alle drei hier leben. Den eigenen Laden in der Nachbarschaft zu haben, macht es so viel familiärer, deshalb auch der Name "Bros" für Brüder.
Wonach schmeckt Santa Catalina?
Nach Freiheit! In den letzten Jahren sind viele Schweden, Norweger, Deutsche, aber auch Mexikaner nach Santa Catalina gekommen, die Menschen hier sind offen für neue Einflüsse. Ich zum Beispiel habe eine spanische Mutter, aber mein Papa ist Belgier, so einen Hintergrund haben hier viele.
Wie beeinflusst das Ihre Küche?
Im "Bros" (l.) kochen wir hauptsächlich mediterran, aber mit japanischem und asiatischem Twist. Wer nach Santa Catalina zum Essen kommt, will nicht einfach die nächste Paella serviert bekommen und lässt sich gern auch mal auf kleine Experimente ein.
Haben Sie gerade ein Lieblingslokal?
Die absoluten Musts im Moment sind das "Patrón Lunares" (siehe Tipp 7) und "Duke" (dukepalma.blogspot.de). Im Duke gibt es sensationelle Crossover-Küche, superfrisch, aber ohne Reservierung geht da nichts mehr. Verpassen sollte man es trotzdem nicht, weil es so einen ganz besonderen Surfer-Style hat, der extrem lässig ist.
Wie hat sich das Viertel verändert?
Mittlerweile gibt es rund um den Markt mehr als 80 Restaurants, was wirklich toll ist, und trotzdem hat es den Charme des Kleinen nicht verloren.
Wo treffen Sie sich mit Ihren Freunden?
Der neueste Trend heißt "Tardeo", was so viel bedeutet wie "am Nachmittag". Quasi ein früher Aperitif, gegen drei trifft man sich zu Wein in der Sonne. Perfekt ist das "Elder & Co" (elderandco.com), weil es direkt am Park liegt.
Tipp 2: Geschmack der Heimat
Als John Kristiansen vor ein paar Jahren mit seiner Frau und den vier Kindern nach Mallorca kam, wollte die Familie eigentlich nur sechs
Monate dort leben. Damals hätte sich der Rechtsanwalt aus Oslo wohl nicht träumen lassen, dass er am Ende bleiben und eine ziemliche erfolgreiche Backstube betreiben wird. Schuld daran war die Tatsache, dass dem 39-Jährigen schon nach den ersten Inselwochen das Gebäck seiner Heimat fehlte: "Es gab nichts, wo man sich einfach auf einen Kaffee und Kuchen treffen konnte". Also beschloss er, backen zu lernen.
Heute gibt es in seinem Café "Fibonacci" (fibonacci-living.com) nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch das beste Bio-Brot Mallorcas.
Tipp 3: Zimmer mit Aussicht
Direkt am Sa-Feixina-Park mit Blick auf den Yachthafen liegt das "Hostal Cuba" (l.) (hotelhostalcuba.com). Früher war das Boutique-Hotel ein Seemannsheim, heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Zum Glück ist es nicht nur für Gäste zugänglich (es gibt lediglich 15 Zimmer), denn von der Dachterrasse hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Kathedrale und das Meer. Dazu warten ein Restaurant und eine Bar, in der abends DJs auflegen. Das "Cuba" ist auch unter Einheimischen beliebt als idealer Treffpunkt, um danach weiter durch Santa Catalina zu ziehen.
Tipp 4: Etwas Norden für den Süden
Für einen Skandinavier ist es wahrscheinlich undenkbar, ohne Poul-Henningsen-Lampe oder Arne-Jacobsen-Stuhl zu wohnen. Zum Glück gibt’s für all die Nordlichter, die mittlerweile in Santa Catalina leben, den Interior-Shop "Frida Watson" (l.) (fridawatson.com). Auch für Urlauber anderer Nationalitäten perfekt zum Erstöbern von Vintage-Schätzen der 60er- und 70er-Jahre.
Tipp 5: Viel Raum für Kreative
Ob Sticken, Illustrieren oder Möbel restaurieren: im "Open Studio 79" (l.)(openstudio79.com) kann jeder kreativ werden. Vor zwei Jahren hat die Künstlerin Tatiana Sarasa beschlossen, ihr Atelier in eine offene Werkstatt zu verwandeln.
Warum hat es die Künstlerszene nach Santa Catalina gezogen?
Weil es hier so eine besondere Energie gibt! Durch den Markt ist immer alles in Bewegung, ständig kommen neue Einflüsse rein. Aber das ist es nicht allein; Santa Catalina war früher ein ziemlich verruchtes Viertel und Züge davon hat es sich bis heute bewahrt.
Wieso haben Sie Ihr Studio für alle geöffnet?
Es gab zwar schon einige Kreative hier, aber es fehlte ein Ort, an dem man sich austauschen und ausprobieren konnte. Oft finden die Kurse am Wochenende statt, sie sind also auch für Touristen interessant. Man kann hier aber nicht nur Kunst machen, sondern auch kaufen.
Was ist Ihr Lieblingsort in Santa Catalina?
Es gibt zwei alten Mühlen auf der Grenze zwischen Santa Catalina und Es Jonque über dem Paseo Maritimo. Dort kann man aufs Dach klettern und über die Fischerhäuser aufs Meer blicken.
Tipp 6: Der Patron des Quartiers
Namensgeber des angesagten "Patrón Lunares" (patronlunares.com) ist der Großvater des Mitbesitzers Javier Bonet, der einen Fischkutter besaß und kiezbekannt war. Sein heiterer Geist schwingt mit durch das Lokal.
Tipp 7: Laut und lauschig
Das Viertel ist sehr familienfreundlich. Neben dem Sa-Feixina-Park am Hafen gibt es überall Spiel- und Ruhe-Oasen wie den Plaça de la Verge del Miracle
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