Wir schmieren sie uns täglich aufs Brot und trotzdem wissen nur die Wenigsten, wie sie eigentlich hergestellt wird. Das Team vom Contemporary Food Lab aus Berlin versorgt uns am 12. März in einem Workshop ihrer Food Academy mit dem nötigen Know-How, damit wir in Zukunft unsere eigene Butter „stampfen“ können.
Jetzt zeige ich euch, worum es in der Berliner Initiative geht und wie einfach wir aus Sahne Butter zaubern können.
Contemporary Food Lab
Das Contemporary Food Lab ist, anders als der Name vermuten lässt, kein Labor. Es handelt sich dabei viel mehr um ein Forum für den Austausch zeitgenössischer Themen mit dem Schwerpunkt „Lebensmittel“. Der Name verrät es schon, Lebensmittel sind der Mittelpunkt unseres Lebens. Anders als noch vor ein paar Jahrzehnten, dreht sich unser Leben schon lange nicht mehr nur um das Beschaffen und Herstellen unserer Nahrung und wir verlieren zunehmend den Bezug zu ihr. Essen ist zudem nicht nur die Grundlage unseres Lebens, sondern auch ein beachtlicher Teil unserer Kultur und bietet Raum für Begegnungen und Austausch.
Das hat auch das Team vom Contemporary Food Lab bemerkt und zeigt uns mit tollen Events, ihrem Online-Journal und drei Restaurants die Vorteile einer guten Esskultur und die dadurch gewonnene Lebensqualität. Im Katz Orange, der CFL Canteen und dem neu eröffneten Deli und „Tante Emma“-Laden Candy on Bone kann man das direkt am eigenen Leib erfahren. Da ein Teil der Einnahmen in die Food Academy gesteckt wird, unterstützt man mit seinem Abendessen auch noch zusätzlich ein tolles Bildungsprogramm.
Food Academy
Eins der CFL-Projekte ist die Food Academy. Diese bietet ein vielfältiges Programm rund um Mensch, Natur und Essen. Hier kann jeder, der Lust hat, kostenlos tolle Events, wie Workshops, Vorträge und Exkursionen, besuchen und seinen kulinarischen Horizont erweitern.
Am 12. März dürfen sich alle, die schnell genug waren und einen der begehrten Plätze ergattern konnten, auf das erste Event 2016 und einen Tag unter dem Motto „Butter – A Workshop on cream, culture & Churning“ freuen. Dr. Johnny Drain zeigt dann wie Butter hergestellt wird, wo die Unterschiede zwischen Süß- und Sauerrahmbutter liegen und wie man mit Hilfe von Buttermilch sogar Gemüse fermentieren kann. Besonders toll ist, dass die Workshops von den Einnahmen der gastronomischen Projekte finanziert werden und man für eine hohe Qualität der Veranstaltung nicht tief in die Tasche greifen muss.
Wer dieses Mal leider keinen Platz mehr bekommen konnte. Sollte sich regelmäßig auf der CFL Website umsehen und bei der Anmeldung für das nächste Event nicht lang zögern.
Mehr Informationen: www.contemporaryfoodlab.com
Für Angeber
Auch ich habe vor ein paar Wochen bei Freunden mit selbstgemachter Estragonbutter aufgetrumpft. Gleich nach der ersten Scheibe Brot mit meiner Butter ging die Diskussion um die Herstellung von Butter los. Alle hatten sofort die These im Kopf, dass Schlagsahne zu Butter wird, wenn man den richtigen Moment verpasst und sie zu lange schlägt. Doch wie streichzarte Butter sah die gelblich flockige Masse bisher bei keinem der Anwesenden aus.
Mit diesem Rezept, könnt auch ihr eine solche Diskussion bei der nächsten Grillparty auslösen und mit eurer selbstgemachten Kräuterbutter angeben.
So geht’s !
Dass aus Sahne nach langem Schlagen Butter wird, ist völlig richtig. Das Zauberwort, damit es auch wirklich jedem gelingt, heißt Geduld. Denn mit ein bisschen Geduld ist das ein Kinderspiel und ihr habt mit wenig Aufwand aus einem Becher Sahne eine leckere Portion Süßrahmbutter gezaubert.
Das braucht ihr:
- ein Handrührgerät mit Power
- eine Schüssel mit hohem Rand (damit es nicht spritzt)
- Sahne
Und los:
- Zuerst überlegt ihr euch, wie viel Butter ihr machen möchtet und berechnet die benötigte Sahnemenge. Sahne hat einen Fettanteil von ungefähr 30%. Wenn ihr also ca. 100g fertige Butter haben möchtet, solltet ihr 300g Sahne verarbeiten.Aber Achtung, es ist ganz schön erschreckend zu sehen, wie viel Fett eigentlich in so einem Becher Sahne schwimmt. Die Zahl 30% wirkt irgendwie nicht ganz so schockierend, wie der kleine gelbe Butterberg, der dann plötzlich vor euch liegt.
- Nun müsst ihr eure Sahne eigentlich nur noch mit eurem Handrührgerät rühren. Das kann allerdings ein bisschen dauern. Gebt nicht zu früh auf!
- Die Verwandlung von Sahne zu Butter läuft in vier gut zu beobachtenden Phasen ab.
- Phase 1: Die flüssige Sahne wird fest
- Phase 2: Die feste Sahne wird klumpig und leicht gelb
- Phase 3: Die Klumpen werden erst weniger und dann wieder stärker
- Phase 4: Die wässrige Phase trennt sich ganz klar ab und es entstehen buttergelbe Flocken
- Jetzt ist es fast geschafft. Ihr müsst nur noch die wässrige Phase in ein Glas abgießen und die Butter in die gewünschte Form bringen.
- Wer mag kann diese danach einfach mit frischen Kräutern, Salz und Pfeffer würzen.
- Das wässrige Nebenprodukt in eurem Glas ist übrigens Buttermilch.
Ihr habt es geschafft und eure erste eigene Süßrahmbutter hergestellt. War doch eigentlich gar nicht so schwer.