Ich bin stolze Patin eines Apfelbaums im alten Land. Ziemlich stolz sogar, auch wenn ich so gar nicht aktiv bin.
Eine liebe Freundin hat mir vor zwei Jahren zum Geburtstag eine Urkunde geschenkt, die mir für ein Jahr ein hübsche Bäumchen mit meinem Namen dran beschert hat. Seit dem habe ich die Pflegschaft immer wieder verlängert. Neben dem guten Zuspruch bei gelegentlichen Besuchen gibt es zum Abschluss meiner Zuständigkeit das große Erntefest. Und wenn ich groß sage, meine ich auch groß.
Unzählige Menschen kommen an einem bestimmten Wochenende in dieses kleine Dorf, um ihren Patenbaum von seinen Früchten zu befreien, (natürlich) selbstgebackenen Kuchen und selbstgemachte Marmelade zu kaufen und sich mit dem Apfelexpress zwischen den Bäumen kutschieren zu lassen. Das Publikum hat einen klaren Schwerpunkt: Menschen aus der Stadt. Menschen, die sich mit so einem Baum ein Stück Natur in ihren Alltag holen. Ich finde das ganz großartig. Denn ich für meinen Teil bin ein totales Landei. Und die Stadt fühlt sich für mich an so manchen Tagen ziemlich schwer an. Da hilft die Flucht aufs Land schon ab und an.
Jedenfalls sind wir neulich am Wochenende mit zwei leeren Holzkisten bei unserem Apfelpatenhof angekommen. Abgefahren sind wir dagegen mit genau diesen Kisten – allerdings prall gefüllt. Ganze 34 Kilo Äpfel warten jetzt darauf, möglichst sinnvoll verarbeitet zu werden. Meine Kolleginnen habe ich schon versorgt. Aber wer meine Blog-Beiträge liest, der weiß, dass die Freude nach der Ernte noch lange nicht zuende ist. Denn jetzt geht das Backvergnügen ja erst los!
Ich kann jedem so eine Baumpatenschaft nur ans Herz legen. Für mich sind diese Besuche nämlich immer mehr als nur ein netter Ausflug. Für mich sind sie – auch wenn es noch so kitschig klingt – ein Stück Heimat.
Und falls ihr auch gern Apfel-Pate werden möchtet: Hier gibt es die Möglichkeit dazu