Kosmetik auf Basis von Hanf ist eine Wohltat für unsere Haut. Die Pflanze ist aber auch ökologisch wertvoll und lässt sich gut nachhaltig anbauen.
Mittlerweile verwenden viele Kosmetikmarken Hanf in ihren Produkten, in den letzten Jahren scheint es auch ein richtiger Trend geworden zu sein. The Body Shop hat den Vorteil von Hanf schon vor vielen Jahren erkannt – dieses Jahr feiert die "HEMP COLLECTION" für Gesicht und Körper ihr 20-jähriges Jubiläum. Wir haben mit zwei Expertinnen über das Thema Hanf, Kosmetik und Umwelt gesprochen.
Hanf ist in vielerlei Hinsicht nachhaltig
EMOTION: Warum ist der Nutzhanf ökologisch gesehen so wertvoll?
Francesca Brkic: Hanf kommt ohne Düngemittel und Pestizide aus, wächst innerhalb weniger Monate zu einer kräftigen Pflanze und erreicht Anteile an Biomasse oder Pflanzenmaterial, die vergleichbar mit einem Wald sind.
In seiner Wachstumsphase bietet Hanf wichtigen Lebensraum für verschiedenste Tiere, denn seine langen Stängel und Blätter bieten ein gutes Versteck und ungestörte Brutplätze. Hanf ist zudem ein natürlicher Unkrautvernichter, gedeiht ohne Bewässerung und ohne energieintensive Anbaumethoden. So ist Hanf auch eine äußerst nachhaltige Alternative zu Kunststofffasern oder selbst zu Baumwolle. Deren Anbau ist sehr wasserintensiv und es werden viele Pestizide eingesetzt.
Und welche Vorteile ergeben sich aus ökonomischer Sicht?
Francesca Brkic: Hanf ist eine wertvolle Einkommensquelle für die Landwirte, da sie deutlich höhere Einkünfte als andere Anbaupflanzen einbringt. Zudem haben die Landwirte Einfluss auf den Hanfpreis und dadurch mehr Einkommenssicherheit im Vergleich zu beispielsweise Weizen. Angesichts der Preisfluktuation bei Nahrungsmitteln lässt sich häufig nicht vorhersagen, wie hoch ihr Verdienst sein wird. Bei Hanf hingegen können sie einen fairen Preis festlegen, der ihnen ein stabiles Einkommen für ihre Arbeit sichert.
Sie beziehen das von Ihnen verwendete Hanfsamenöl von Ihrem Community Trade-Partner La Chanvrière in Frankreich. Wie sieht Ihre Partnerschaft aus?
Francesca Brkic: Bereits 1987 hat The Body Shop mit seinem unternehmenseigenen Community Trade-Programm ein in der Kosmetikindustrie einmaliges faires Handelsprogramm ins Leben gerufen. Die Vision: Gemeinschaften zu unterstützen, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Farmern und traditionellen Kunsthandwerkern bieten wir gute und faire Handelsbedingungen, die ihre Unabhängigkeit stärken.
Ziel dabei ist es, durch diese Zusammenarbeit positiven gesellschaftlichen und ökologischen Wandel zu bewirken. Wir besuchen unsere Partner direkt vor Ort und entwickeln gemeinsam mit ihnen eine Nachhaltigkeitsstrategie.
Hanf als Basis für Kosmetika
Wie wirkt Hanfsamenöl auf unsere Haut?
Jennifer Hirsch: Hanfsamenöl gilt aufgrund seines hohen Anteils an mehrfach ungesättigten Fettsäuren als gesundes Samenöl.
Es reduziert den transepidermalen Wasserverlust und bindet Wasser in den oberen Hautschichten – also dort, wo es am meisten benötigt wird. Es hilft, die Haut "aufzupolstern" und so das Erscheinungsbild feiner Linien und Falten zu reduzieren. Ebenso zeigen Studien, dass die in Hanfsamenöl enthaltenen Phytosterole entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen und so die hautberuhigende Wirkung von Hanfsamenöl verstärken.
Hanf kann auch als Droge eingesetzt werden. Worin unterscheidet sich der Nutzhanf von den illegalen Pflanzen?
Jennifer Hirsch: Hanf und die psychoaktive Droge, die als Marihuana, Pot oder Cannabis bekannt ist, stammen von Pflanzen der gleichen Gattung und Art ab, Cannabis sativa. Der Unterschied liegt in den spezifischen Sorten, die angebaut werden, und ihren aktiven chemischen Substanzen.
THC ist der chemische Bestandteil, der hauptsächlich für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Nach der Definition der EU darf Nutzhanf nicht mehr als 0,02% THC enthalten. Es werden spezifische Sorten von Nutzhanf angebaut, um zu gewährleisten, dass die Samen einen möglichst geringen Anteil des psychoaktiven Bestandteils THC enthalten. Die Hanf anbauenden Landwirte, mit denen wir zusammenarbeiten, sind stets auf dem neuesten Stand der Forschung, um genau dies sicherzustellen.
Sollte man bei der Verwendung von Kosmetika, die Hanfsamenöl enthalten, etwas beachten?
Jennifer Hirsch: Die Antwort ist ganz einfach: nein. Es ist belegt, dass Hanfsamenöl seit rund 8.000 Jahren von Menschen auf der ganzen Welt für die Haut verwendet wird. Archäologische Funde dokumentieren, dass bereits vor Jahrtausenden die Menschen im alten China aus den Samen Öl gepresst haben, um es in Salben und Balsamen zur Behandlung der Haut zu verwenden.
Welches ist Ihr Lieblingsprodukt der 'Hemp'-Serie von The Body Shop und warum?
Francesca Brkic: Mein Lieblingsprodukt ist mit Abstand der "Hemp Hand Protector", den es derzeit als limitierte Edition des Hemp Hard-Working Hand Protector in außergewöhnlichem Design gibt. Diese Handcreme hat einen angenehmen Duft und wirkt Wunder bei trockener Haut. Derzeit kommt ihr eine ganz besondere Rolle zu: So ist sie Spendenprodukt im Rahmen unserer "World Bio-Bridges Mission" und unterstützt mit 1,10 Euro pro verkauftem Produkt (100ml) Naturschutzorganisationen, die sich gemeinsam mit uns zum Ziel gesetzt haben, durch Rodung voneinander getrennte Lebensräume in Kirgisistan und in Australien wieder miteinander zu verbinden und somit den Fortbestand isolierter und bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu sichern.
Jennifer Hirsch: Ohne Zweifel: der Hemp Hard-Working Hand Protector. Ich habe von Natur aus trockene Haut und liebe es, im Garten zu arbeiten. Daher mute ich meinen Händen ganz schön viel zu. Die Creme schenkt meinen Händen sehr viel Feuchtigkeit und hilft so, sie gut zu versorgen und zu schützen.
Alles zum Thema Kosmetiksiegel und was sie über unsere liebsten Beautyprodukte aussagen, findet ihr hier!