Die neue emotion SLOW-Serie zur Entschleunigung im Alltag: Stressfrei Autofahren – 5 Tipps für die Urlaubszeit.
Nur noch wenige Wochen, dann ist Ferienzeit und die große Reisewelle beginnt. Wenn Ihr mit dem Auto unterwegs seid, graut euch sicher schon vor den Blechlawinen auf den Autobahnen. Vor allem nach einer Rückreise mit kilometerlangen Staus ist man doch oft schon wieder reif für den nächsten Urlaub, oder? Wie ihr das verhindern könnt, verraten wir euch hier…
In unserer aktuellen Ausgabe gibt Entspannungscoach und Buch-Autor Johannes Lauterbach einen Einblick in seine "slowtime"-Entspannungsmethode. Damit ihr Unabänderliches zukünftig mit mehr Gleichmut ertragen könnt, bzw. lernt, unfreiwillige Pausen im Auto sogar zum Relaxen zu nutzen, haben wir uns von Lauterbachs Buch zu 5 Tipps für Entspannungsübungen hinterm Lenkrad inspirieren lassen – ein kleiner Guide zum "Runterkommen on the road":
1. Slow-Down beim Blick in den Rückspiegel
Was machen die meisten Menschen, bevor sie in Ihr Auto steigen und losfahren? Sie schauen mehr oder weniger unbewusst in den Rückspiegel.
Tipp: Nutzt diesen kurzen Blick zur Entspannung und Motivation! Das geht am Anfang einer Reise, nach jeder Pause auf der Autobahnraststätte oder auch mal zwischendurch.
So geht's:
Ihr schaut in den Rückspiegel und zwinkert oder nickt euch aufmunternd zu. Entspannt ganz bewusst eure Gesichtszüge, macht den Kiefer locker, glättet die Stirn. Vielleicht denkt ihr dabei auch an einen lieben Menschen, den ihr bald wiedersehen werdet und lächelt ihm innerlich zu. Mit diesen kleinen Gesten, verbunden mit einem ruhigen Atemzug, lasst ihr los und könnt die Fahrt mit mehr Ruhe fortsetzen.
2. Slow-Down an der Ampel
Hättet ihr in eurem Auto ein Zählwerk, das jedes Mal anspringt, wenn ihr an einer roten Ampel steht, dann kämen im Laufe eines durchschnittlichen Autofahrer-Lebens mehr als 4000 Stunden zusammen. Rote Ampeln kosten Zeit. Und Nerven! Was würdet ihr davon halten, wenn rote Ampeln von nun an euer Signalgeber für die eigene Gesundheit würden?
So geht's:
Wenn ihr an einer Ampel steht, nutzt die Wartezeit für zwei, drei bewusste Atemzüge. Da ihr im Autositz einen festen Kontakt mit der Rückenlehne habt, könnt ihr das Ein- und Ausatmen auch gut in eurem unteren Rückenbereich wahrnehmen. Die Atmung wird dadurch automatisch tiefer. Wiederholt das mehrmals und erinnert euch selbst daran, dass ihr euren Organen gerade etwas richtig Gutes tut. Durch tiefe Atmung erhalten unsere Organe nämlich eine Massage. Allein die Niere legt aufgrund der Zwerchfellbewegung pro Tag über 300 Meter zurück. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind die Nieren zudem Träger und Speicher der Lebensenergie. Man legt deshalb großen Wert auf die "Pflege der Nierenenergie".
3. Slow-Down im Stau
Laut Statistik steht jeder deutsche Autofahrer in seinem Leben durchschnittlich 219 Tage im Stau. Pro Jahr sind das 70 Stunden, in denen wir oft genervt sind. Nutzt diese Zeit lieber für erfreuliche Dinge!
Die folgende Übung basiert auf dem Verfahren der Progressiven Muskelentspannung. Dabei wird Entspannung durch gezielte vorherige Muskelanspannung erzielt. Der Ablauf ist ganz einfach: Wir kommen zur Ruhe, spannen eine Muskelgruppe an, lassen wieder los und spüren der gerade erlebten Entspannung nach.
So geht's:
Ihr umschließt mit beiden Händen das Steuer, drückt fest zu und haltet die Spannung drei bis zehn Atemzüge. Spürt in eure Muskulatur in den Armen und Schultern, im Rücken und Bauch sowie in Gesäß und in den Beinen. Dann lasst wieder los und genießt das angenehm lockere Gefühl. Macht euch den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung bewusst. Ihr könnt die Übung mehrmals wiederholen, zwischen den Blöcken tief ein- und ausatmen.
4. Slow-Down auf der Autobahn
Gerade Fahrten auf der Autobahn, wo uns kein Telefon und keine Mails ablenken dürfen, eignen sich hervorragend für stressreduzierende Übungen. Stellt euer Handy mal komplett aus und verzichtet auch auf Musik und das Autoradio. Wenn ihr euer Bewusstsein auf andere Dinge lenkt, trainiert ihr eure Aufmerksamkeit und erlebt die Umwelt neu.
So geht's:
Setzt euch bewusst gerade hin und atmet ruhig ein und aus. Achtet darauf, dass Nacken und Schultern locker sind. Nehmt nun aufmerksam und bewusst wahr, was ihr während der Fahrt seht: Schilder, Autos, Busse, die Menschen in den anderen Fahrzeugen, die Landschaft, Häuser, Brücken, Raststätte... Tauchen in euren Gedanken Dinge auf, die euch ärgern, die noch erledigt oder diskutiert werden müssen – nehmt sie wahr, aber lasst sie gleich wieder gehen. Kehrt zum Beobachten dessen zurück, was gerade ist. Auf diese Weise fällt es euch später auch in anderen Situationen leichter, euch zu konzentrieren und im gegenwärtigen Moment zu bleiben.
5. Slow-Down auf dem Weg zur Arbeit
Alle sind schon auf dem Weg in den Urlaub, nur ihr müsst euch noch durch den Berufsverkehr quälen? Klar, das nervt! Und gerade wer im Job viel mit seiner Stimme arbeiten muss, ist abends oft heiser. Um das zu vermeiden (und auch um von vornherein besser drauf zu kommen), macht einfach morgens auf der Fahrt zur Arbeit schon ein kleines Stimm-Warm-Up.
Unsere Stimme ist nämlich in Schallwellen umgewandelter Ausatem. Der Ausatem versetzt die Stimmlippen in Schwingung und erzeugt so einen Ton. Je freier unsere Stimmlippen schwingen können, desto gesünder ist unsere Stimme.
So geht's:
Lockert eure Kiefergelenke mit einem entspannten Gähnen. Danach summt einige Minuten etwas vor euch hin – entweder ihr improvisiert oder orientiert euch an einem Lied im Radio. Achtet darauf, dass ihr beim Summen nicht eure Stimme drückt oder quetscht. Idealerweise spürt ihr ein leichtes Prickeln auf der Oberlippe und entdeckt euren Kopf als Resonanzraum. Wenn wir morgens im Auto einige Minuten summen, pendelt sich die Stimme etwas tiefer ein. Dadurch werden insbesondere Frauen nicht so schnell heiser. Summen beruhigt und ist Balsam für strapazierte Stimmen!
Alle Tipps basieren auf dem Buch "slow time!" von Johannes Lauterbach (Knaur Menssana). Mehr Infos und Termine unter: lauterbachcoaching.de
Mareile Braun ist Chefredakteurin von EMOTION Slow und liebt ihr Leben zwischen Gucci und Gummistiefeln. Wenn sie nicht gerade auf Fashion Weeks reist, bummelt sie zuhause gern mit ihrem Esel Pepe durchs Dorf.
Was sie sonst gerade bewegt: Yoga unter freiem Himmel, Tanzabende mit dem Gatten und ihre Workshops als "Slow-Down"-Trainerin.