Eine Liste, 99 Gefühle. Wir bitten Prominente, davon die fünf auszuwählen, die sie ausmachen. Diese Monat: Adel Tawil, 38, Popsänger
Die fünf Gefühle, die Adel Tawil aus unserer Liste ausgesucht hat, sind Vertrauen, Wut, Ruhe, Demut und Aufregung. Zu diesen fünf Emotionen hat er uns diese beiden Fragen beantwortet:
Wenn Sie an dieses Gefühl denken, welche Situation fällt Ihnen spontan ein?
Wie hat dieses Gefühl Ihr Leben geprägt?
1. Vertrauen
Als öffentliche Person vertraue ich darauf, dass private Dinge privat bleiben. Leider habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Das hat viel bei mir verändert. Vertrauen schätze ich jetzt viel höher ein als früher.
2. Wut
Bei einer Trennung erlebt man verschiedene Phasen: Traurigkeit, Sturheit und dann Wut. Eigentlich ein Zeichen von Schwäche, man möchte dem anderen doch gar nicht zeigen, wie sehr es einen trifft. Ich habe meine Wut in ein Lied gepackt: "Du lebst mein Leben ohne mich". Danach ging es mir besser.
3. Ruhe
Runterkommen fällt mir schwer. Dabei sehne ich mich nach Ruhe. Als ich einen Freund auf Hawaii besuchte – in einer abgelegenen Region ohne Handy-Empfang – spürte ich zum ersten Mal eine tiefe innere Entspannung. Leider kann ich nicht laufend nach Hawaii fliegen.
4. Demut
Wenn ich früher meine Verwandten in Kairo oder Tunis besuchte, war es dort oft laut, dreckig und nicht gerade kinderfreundlich. Das Privileg, in Deutschland aufzuwachsen, ist nicht selbstverständlich, auch nicht mein Erfolg. Für dieses Glück bin ich sehr dankbar.
5. Aufregung
Schon als Kind hatte ich Angst vor Prüfungen. Vor meinen ersten Auftritten musste ich mich regelmäßig übergeben. Lampenfieber habe ich auch heute noch. Als ich neulich vor der Kanzlerin gesungen habe, dachte ich: Wenn ich's jetzt vergeige, geht das um die Welt.
Die Gefühle anderer Prominenter finden Sie hier.
Während vieler seiner Kollegen heute meditieren, um sich zu entspannen, schwört Adel Tawil auf Hawaii oder die Ostsee im Winter. Im Herbst ist er abermals auf Tour mit dem neuen Album "So schön anders" (Universal).