Als wir Palina Rojinski 2015 zum ersten Mal getroffen haben, startete sie gerade durch. Inzwischen ist sie Schauspielerin, Moderatorin, Podcasterin und Designerin – höchste Zeit, sie erneut zu Gespräch und Shooting zu bitten. Vor kurzem ist ihr erstes Buch, ein Astro-Guide, erschienen. Wir haben die 37-Jährige gefragt, was die Sterne bringen und was sonst bei ihr los ist.
EMOTION: Palina, wie geht's dir?
Palina: Mir geht's richtig gut, weil ich gerade DAS hier ausgepackt habe (sie hält strahlend ihr Buch "Folge deinen Sternen", 20 €, bei Droemer Knaur, in die Kamera). So aufregend! Welches Sternzeichen bist du?
Waage.
Wie mein Papa! Ich bin Stier. Dich und mich eint unser herrschender Planet, die Venus. Venus ist für die kreative Ader verantwortlich und für den Sinn für Ästhetik. Sie zeigt uns den Weg zu unseren Beziehungen, Leidenschaften und Künsten. Sie ist sozusagen unsere Muse für ein schönes, erfülltes Leben.
Was fasziniert dich so an Astrologie?
Die Sterne können uns Kraft und Halt geben in dieser wilden Welt, die uns immer wieder auf die Probe stellt. Astrologie kann uns helfen, uns und andere besser zu verstehen, und uns dabei unterstützen, unser volles Potenzial zu entfalten und unsere Intuition zu schärfen – man muss die Sterne nur lesen können! Und genau diese Übersetzung der Sprache der Sterne für uns alle habe ich mir zur Aufgabe gemacht.
Was kommt denn 2023 auf uns zu?
2023 wird ein Mars-Jahr, was einen Aufschwung bringt, denn der Mars möchte verändern und verbessern. Er kommt aber auch gern mit etwas Unruhe, Missverständnissen und Konfliktpotenzial um die Ecke. Gut ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich klar zu positionieren. Wir dürfen uns jetzt Gedanken darüber machen, welche Emotionen eventuell in uns verborgen sind und ob wir sie freilegen können, damit sie nicht in Aggressionen ausufern, wenn wir sie unterdrücken. Dabei müssen wir uns aber auch kritisch hinterfragen, denn der Mars stachelt uns an und dann kann es sein, dass wir auch total übertreiben.
Du schreibst, mithilfe der Sterne können wir erkennen, welche unserer Charaktereigenschaften ausgedient haben und welche Akzente unserer Persönlichkeit wir verstärken sollten. Was war das zuletzt bei dir?
Ich bin ein total empathischer Mensch, kriege alles um mich herum mit, will allen helfen und Harmonie walten lassen. Dabei vernachlässige ich mich manchmal selbst. Ich habe zu oft die Probleme der anderen priorisiert. Das Schreiben hat mich gelehrt, verantwortungsbewusster mit meinen eigenen Sachen umzugehen. Es war voll die Challenge für mich, meine Konzentration nur diesem einen, großen Projekt zu widmen. Ich bin ein fleißiger Mensch, aber es war nicht so einfach für mich, mich jeden Tag hinzusetzen und dann nur – zu schreiben, schreiben, schreiben.
Machst du alles gleichzeitig? Kino, Modekollektionen, Instagram, das Buch – wie organisierst du dich?
Ein guter Terminplaner und ein gutes Team sind das Wichtigste. Ich arbeite mit drei Leuten zusammen, die immer an meiner Seite sind und mich unterstützen. Für ein Shooting powere ich zwei Tage durch, dann übernehmen die anderen und ich kann mich erholen. Meine Astro-Kollektion für Calzedonia habe ich zusammen mit deren Designteam und meinem Designer entworfen, während ich das Buch geschrieben habe. Für mein Buch habe ich schon mal 15 Stunden am Tag gearbeitet, und beim Filmen kommt man auch nicht selten auf die Stundenzahl. Das Wichtigste ist: Es macht so viel Spaß! Ich habe so viel Energie und Euphorie. Natürlich macht mich Drehstunde 13 müde, aber dann ruhe ich mich in den Tagen danach aus.
Gefühlt sieht man dich alle paar Tage auf einem glamourösen Event.
Man darf nicht den Fehler machen und Social Media mit der Realität verwechseln. Ich gehe gar nicht zu so vielen Events, aber ich filme mich ja nicht, wie ich im Supermarkt Tomaten kaufe. Ich habe ein ruhiges, sehr reiches Privatleben. Wenn ich mich mit Freunden oder Familie zum Essen treffe oder ein Meeting habe, ist mein Handy aus. Es muss eine Zeit geben, in der man sich nur füreinander interessiert.
Du hast mal gesagt, dass du mit Ende 30 unbedingt Kinder haben möchtest. Hast du eine Idealvorstellung davon, wie man sich Kinderbetreuung und Arbeit in einer Partnerschaft aufteilt?
In jeder Partnerschaft sollte es gerecht zugehen. Nicht unbedingt 50/50, sondern einfach gerecht. Es ist wichtig, dass man bei diesem Thema nicht blauäugig startet, sich Unterstützung holt und sich nicht übernimmt.
Was verstehst du da als gerecht?
Ab und zu ziehen in jeder Partnerschaft emotionale Wolken auf und man denkt: Boah, wieso muss ich denn jetzt schon wieder das Wasser kaufen gehen oder das Waschpulver? Haushaltsdinge sollten gerecht aufgeteilt werden. So, dass nicht immer nur die eine Person die Spülmaschine ein- und ausräumt und die andere überall ihre Tassen rumstehen lässt. Einen Haushaltsplan am Kühlschrank fände ich aber auch bescheuert. Es braucht eine gute Kommunikation. Wenn man zum Beispiel besprochen hat, dass man abends noch kochen möchte, aber einer von beiden es dann doch nicht schafft, dann muss man das rechtzeitig besprechen. Dafür braucht es Empathie, Verständnis und Kompromissbereitschaft. Wenn man in seiner Partnerschaft dafür eine gute Formel findet, ist man schon auf einem sehr guten Weg.
Du sagst, du seist heute in Einklang mit deiner inneren Stimme. Wie bist du da hingekommen?
Mit Anfang 20 tat sich eine berufliche Chance auf, die mein Einstieg ins Showbiz hätte werden können. Das las sich extrem gut auf dem Papier, aber ich hatte tagelang so ein komisches Gefühl. Vorm Schlafengehen bat ich das Universum um ein Zeichen. Morgens auf dem Weg zum Termin merkte ich, dass ich meinen Reisepass, den ich unbedingt brauchte, in einem Internetcafé hatte liegen lassen. Auf dem Weg dorthin blieb mein Auto liegen. Ich kam schließlich völlig zerstört an. Der Termin lief ähnlich katastrophal. Zurück fuhr ich im Linienbus, mit einem Benzinkanister in der Hand. Danach war mir klar: Ich will dieses Projekt gar nicht machen. Ich musste mir dann einen teuren Medienanwalt suchen, der mich aus dem Vorvertrag herausgeholt hat, und mir dafür Geld leihen. Aber das war es wert.
Was wurde aus dem Projekt?
Es ist total gefloppt. Meine Intuition hat mich davor bewahrt. Zwei Monate später erhielt ich das Angebot von MTV für Joko und Klaas. Danke, Universum!
Hast du Ziele für 2023?
Fürs neue Jahr setze ich mir nie Ziele. Und wenn, dann hat es eh nie geklappt. Ich mache lieber eine Inventur des alten Jahres, schaue mir an, was mir alles passiert ist und wo ich mich ein bisschen mehr entwickeln könnte. Meine Ziele sind immer auf emotionaler Ebene. Worauf ich mich aber jetzt schon freue, ist, dass mein Podcast weitergeht, jetzt wöchentlich und mit Horoskop. In meinem Beruf als Schauspielerin lässt sich nicht so viel planen. Da muss alles stimmen, damit ich etwas zusage und ich passe auch nicht auf jede Rolle.
Ärgert dich das?
Niemand passt auf jede Rolle, das ist ja klar. Aber manchmal würde ich mir eine mutigere Besetzung wünschen, weil ich gerne auch mal ganz andere Sachen spielen würde, zum Beispiel eine Ökobäuerin mit zehn Kindern und einem dunklen Geheimnis in Iowa. (lacht)
Hast du schon mal jemanden so richtig beneidet?
Ich bin eigentlich die meiste Zeit glücklich, aber ab und zu entdecke ich auch mal etwas, das ich noch gerne hätte. Das ist dann eher so ein Gefühl: Wow, was gefällt mir denn da so gut, dass ich es unbedingt haben will? Mit diesen Botschaften konnte ich immer viel anfangen, fühlte mich inspiriert, den Fokus auf andere Dinge zu legen, um das zu bekommen, was ich mir wünsche.
Was macht dich glücklich?
Sonne. Bei Regen zu Hause bleiben zu können. Meine Hunde. Eine leckere Pasta, ein Eis. Die einfachsten Dinge.
Deine Mutter ist Stier wie du. Du hast sie mal als sehr glamourös beschrieben. Was eint euch sonst noch?
Sie ist ein sehr warmherziger, freundlicher, sehr verantwortungsbewusster Mensch, der sich um die Schwächsten kümmert. Sie packt die Dinge an, hat eine grenzenlose Power und bringt Sachen zu Ende. So wurde ich erzogen. Und das hat mir beim Schreiben meines Buchs übrigens sehr geholfen!
Dieser Artikel erschien zuerst in der EMOTION 1/2 22/23.
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