Wie genau Sönke Rix, SPD-Bundestagsabgeordneter, sein Leben als Vater und als Politiker vereint, erzählt er uns hier.
"Beruf und Familie zu vereinbaren, das ist auch für mich immer wieder ein Spagat: Die Hälfte des Jahres bin ich wegen der Sitzungswochen und anderer Termine in Berlin bzw. nicht zuhause in Eckernförde. Das heißt: Meine Frau muss in dieser Zeit das Meiste alleine hinbekommen. Meinem achtjährigen Sohn stehe ich dann nur telefonisch zur Verfügung. Umso wichtiger ist es für mich, bewusst Zeit für die Familie auch im Kalender festzuhalten. Damit eben kein beruflicher Termin dazwischen kommen kann. In den Wahlkreis-Wochen und am Wochenende geht es aber natürlich nicht nur darum, sich bewusst Zeit für meine Familie zu nehmen, sondern auch, den Alltag am Laufen zu halten. Das heißt: Meinen achtjährigen Sohn zum Training zu fahren, ihn und seinen Freund von der Schule abzuholen, das Bad zu putzen, die Spülmaschine auszuräumen.
Wenn mein Sohn krank wird, heißt das nicht automatisch, dass meine Frau zuhause bleibt. Da bin ich auch schon mal erst am Montagabend nach Berlin gefahren – und nicht frühmorgens. Außerdem kann ich dann ja im Home-Office arbeiten. Oder die Großeltern vor Ort springen ein. Laptop und Handy erleichtern natürlich das mobile Arbeiten: So kann ich auf der fünfstündigen Zugfahrt nach Berlin oder Eckernförde immer meine Mails abarbeiten oder Papiere lesen. Zuhause versuche ich Familie und Job auf jeden Fall zu trennen – auch wenn das manchmal schwierig ist. Gerade als Familienpolitiker will ich, dass die Vereinbarkeitsfrage nicht Frauensache bleibt. Hier sind wir in den letzten Jahren schon ein gutes Stück weiter gekommen: Die meisten Paare mit kleinen Kindern wollen gleichberechtigt an Beruf und Familie teilhaben. Aber dafür müssen wir auch die beruflichen Voraussetzungen schaffen, damit es sich für die Paare lohnt, das auch in der Praxis zu leben. Zum Beispiel, wenn Frauen für gleiche Arbeit genauso bezahlt werden wie Männer. Wenn Frauen (und Männer) nicht in der Teilzeitfalle steckenbleiben und in der Altersarmut landen. Da gibt es noch viel zu tun."