Franziska Brantner ist 38 Jahre, Parlamentarische Geschäftsführerin Bündnis 90/Die Grünen und alleinerziehend. Wie sie Karriere und Kind meistert, erzählt sie uns hier.
"Also meiner Erfahrung nach klappt es nur, wenn man viel organisiert und versucht, feste Regeln einzuhalten. Meine Tochter wird im Mai acht. Als sie noch in die Kita ging, musste ich besonders in den ersten Jahren oft meine Pläne umwerfen, wenn sie krank war. Ich habe eine ganz klare Grundregel: Nicht mehr als zwei Abendtermine unter der Woche. Das kann ich nicht immer einhalten, aber wenn ich mir diese Regel nicht auferlegen würde, hätte ich zu wenig Zeit für sie.
Als alleinerziehende Mutter muss ich immer sehr flexibel sein, weil immer alles anders kommen kann, als geplant. Deshalb ist ein gutes soziales Netzwerk für mich ganz wichtig. Ich versuche immer gelassen mit Änderungen umzugehen. Ich schaue immer, dass ich genügend Zeit am Wochenende habe. Zu Beginn habe ich immer versucht, alles perfekt zu machen. Mir ist dann irgendwann bewusst geworden, dass es besser ist, offensiv damit umzugehen und das Thema offen zu kommunizieren. Vor allem aber habe ich aufgehört, mich dafür zu entschuldigen, dass ich ein Kind habe. Im Bezug auf strukturelle Hindernisse gibt es auf jeden Fall Handlungsbedarf. Wenn das Parlament bunt sein soll und auch Alleinerziehende dabei sein sollen, hat es als Konsequenz, dass man eben nicht immer überall verfügbar ist."