Vorangehen, Tempo und Richtung bestimmen: Das können die Nominierten für diese Award-Kategorie. Genauso wichtig: ihr guter Blick für Team und Talente und die Freude am Neuen
Finden Sie auch, dass alles schrecklich lange braucht? Ob Frauenquote oder Equal Pay Day – die Fortschritte, die wir für Frauen im Job feiern können, scheinen uns manchmal im Ameisentempo erzielt zu werden. Umso erfreulicher, was wir für unsere Award-Kategorie „Frauen in Führung“ beobachten: Die Frauen kommen in Riesenschritten!
Wir finden Kandidatinnen in Branchen, die noch vor ein paar Jahren fast Terra incognita für Frauen waren. Und sie erzählen gerne von ihrem Weg, sind sich bewusst, dass sie andere so inspirieren. Wir warten deshalb dieses Jahr besonders gespannt auf Ihre Vorschläge für diese Rubrik! Genau wie unser Partner, Narciso Rodriguez Parfums. „Wir freuen uns ‚Frauen in Führung‘ auf der Bühne zu sehen“, sagt Janina Hamacher, Produktmanagagerin von Narciso Rodriguez Parfums. „Wir wollen Frauen Lust darauf machen, erfolgreich zu sein.“ Wen möchten wir auszeichnen? Wir suchen Frauen, die für eine moderne Führungskultur stehen. Und die als Chefin dazu beitragen, dass andere Frauen nach oben kommen.
Frauen für Frauen – Hier stellen wir Ihnen all unsere Kandidatinnen in der Kategorie „Frauen in Führung“ vor
Colette Rückert-Hennen, 54
SolarWorld Vorstand für Informationstechnologie, Marke und Personal/ Chief Information, Brand & Personnel Officer
Neulich hat Colette Rückert-Hennen die Leitung der IT in Bonn neu besetzt. Und sich für eine Frau entschieden, die sieben Jahre für die Familie pausiert hatte. Frauen eine Chance geben – das ist ihr wichtig. Sie selbst hat sich immer gefordert, mit zehn Jahren Wochenendbeziehung und als „Full Working Mum“ für die beiden heute erwachsenen Töchter. Bei einem der weltweit größten Solarkonzerne gestaltet sie jetzt die Zukunft dieser Branche mit. www.solarworld.de
Bild: SolarWorld
Carolin Gabor, 38
CEO Autohaus24
Carolin Gabor arbeitet an dem Kunststück, den Optimierungsdruck eines Internet-Unternehmens mit einem empathischen Führungsstil zusammenzubekommen. Seit 2014 ist die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin Geschäftsführerin bei dem Neuwagenportal Autohaus24, einem Joint Venture von Axel Springer und Sixt. Ein Drittel ihrer 70 Mitarbeiter sind Frauen, Gabor hätte gern noch mehr: „Frauen steigern das Leistungsniveau. Seit ich eine Beraterin in Berlin eingestellt habe, ist die Stimmung besser und alle arbeiten fleißig wie die Bienen.“ www.autohaus24.de
Bild: Jörg Frank
Cristina Mühle, 48
Geschäftsführerin SOFTCLOX
In 18 Länder exportiert Cristina Mühle den Holzschuh mit biegsamer Sohle, den sie 2006 auf den Markt brachte. Ihre Firma ist auch spezialisiert auf gute Arbeitsbedingungen für Frauen und Mütter. Von den 120 Mitarbeitern in Zentrale und Produktion sind zwei Drittel Frauen: „Da ist das Verständnis für Familie und Beruf größer. Wenn ein Kind krank wird, spielen sich die Frauen schnell aufeinander ein.“Dass Familiengründung in der anstrengendsten Phase möglich ist, zeigt sie selbst: Beim Launch von Softclox war sie hochschwanger. www.softclox.com
Bild: SOFTCLOX
Verena Pausder, 36
Gründerin und Geschäftsführerin eines Start-Up-Unternehmens
Pausder ist Gründerin und Geschäftsführerin von Fox & Sheep, einem Start-Up, das Apps für Kinder entwickelt. Seit 2012 ist das Team auf über zwanzig Mitarbeiter in Deutschland, Shanghai und Russland gewachsen. Sie begegnet ihren Mitarbeitern bewusst auf Augenhöhe und vertraut auf deren Kompetenz. Mit ihrer Arbeit will sie „die digitale Zukunft unserer Kinder mitprägen“. Auch deshalb fördert sie digitalen Nachwuchs mit ihrer Initiative Start Up Teens. Auch Frauen fördert sie aktiv: Regelmäßige Netzwerkevents sollen Frauen helfen, auch ohne Quote in der Digitalszene erfolgreich zu sein. www.foxandsheep.de | www.startupteens.de
Bild: Kim Keibel
Julia Sommerer, 35, Franziska Müller von der Ahé, 35
Geschäftsführerinnen einer Onlineagentur
Sommerer und Müller von der Ahé leiten die Onlineagentur Glutamat in Berlin. Sie praktizieren einen modernen Führungsstil. Für das Team ist ihnen die richtige Balance zwischen Freiheit und Orientierung wichtig. Sie glauben, dass ein Team nach ganz ähnlichen Mechanismen funktioniert wie eine Familie. Und dass nichts wichtiger ist als Vertrauen. „Man muss seine Mitarbeiter auch als Privatpersonen ernst nehmen, offen sein für unterschiedliche Arbeits(zeit)modelle und gemeinsame Werte entwickeln.“ So besetzen sie häufig Positionen doppelt. Das sichert gegen Ausfälle und fördert gegenseitiges Verständnis. www.glutamat.co
Bild: Esther Eisenhardt
Dr. Gunda Leschber, 57
Chefärztin Ev. Lungenklinik Berlin und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie
Leschber will Dinge bewegen. Das tut sie als Chefärztin der Klinik für Thoraxchirurgie an der Ev. Lungenklinik Berlin, als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie, als Initiatorin von FiT – Frauen in der Thoraxchirurgie und als Mitglied des Ehrenrates des Berufsverbandes der deutschen Chirurgen (BDC). Sie hat die Erfahrung gemacht, dass man nur ab einer gewissen Position nachhaltig Dinge verändern kann. Deshalb strebte sie diese Rollen ganz bewusst an: „Nur wenn Frauen eine kritische Masse erreichen, wird sich in den Führungsstrukturen etwas verändern.“ www.dgt-online.de
Bild: Privat
Aimie-Sarah Carstensen, 27
Head of blicksta.de / Gründerin und Geschäftsführerin fielfalt.de
Carstensen bewundert Menschen, die den Sprung ins kalte Wasser wagen. Sie selbst leitet in ihrem Alter bereits ein 25-köpfiges Team. Sie ist die Chefin von blicksta.de, einer Plattform von Bertelsmann, die Jugendliche bei der Berufsfindung unterstützt. Als Vorgesetzte lebt sie Transparenz und Ehrlichkeit. Sie fordert Wissbegierde und Leidenschaft von ihren Mitarbeitern und sich selbst. „Ich schaffe einen Mehrwert für die persönliche Entwicklung anderer Menschen – mit dem Produkt und als Leader.“ Ihre Leidenschaft steckt sie neben Blicksta auch in das von ihr gegründete Blogazine FIELFALT, das sich zum Ziel setzt, berufstätige Frauen zu fördern, zu ermutigen und zu vernetzen. www.blicksta.de | www.fielfalt.de
Bild: Lukas Kawa
Romina Polley, 48
Partnerin Cleary Gottlieb Steen & Hamilton LLP
Die Erfahrung hat Polley gelehrt, dass nur Klarheit ein Team weiterbringt. „Es bringt nichts, bei heiklen Themen im Vagen zu bleiben oder Erwartungen nicht klar zu kommunizieren.“ Konkrete Kommunikation sei der Schlüssel für gute Zusammenarbeit. Sie findet außerdem, dass es im Leben niemals langweilig werden darf. Als Partnerin in einer internationalen Anwaltssozietät – in Deutschland immer noch eine Seltenheit – und Mutter zweier Teenager passiert ihr das sicher selten. Polley vertritt internationale Kartellrechtsfälle vor dem Bundeskartellamt und der Europäischen Kommission. http://www.cgsh.com
Bild: Spencer Heyfron
Henrike Fröchling, 49
Gründerin und Geschäftsführerin YogaEasy.de
„Jede Woche ein neues Problem, drei neue Ideen und vier Lösungen.“ Fröchling genießt es, Ihr Online-Yogaportal wachsen zu sehen. Als Gründerin spornt es sie an, etwas, das das Leben besser macht, wirtschaftlich rentabel aufzubauen. Als Chefin setzt sie dabei auf absolute Eigenverantwortung, hohen Anspruch und viel Spaß. Gepaart mit Entspanntheit, denn Persönliches wie Kinder oder Gesundheit gehen immer vor. Trotzdem – oder gerade deshalb kann sie sich auf ihre „Teilzeit-Homeoffice-Mütter-und-Väter-Truppe“ vollkommen verlassen. www.yogaeasy.de
Bild: PR
Annette Zühlke, 55
Direktorin des Musikalischen Bereichs der Bayerischen Staatsoper
1980, nach ihrem Studienabschluss, stand Annette Zühlke vor der Bayerischen Staatsoper und schwor sich: „Hier werde ich mal arbeiten.“ Wenige Jahre später wurde sie Assistentin des Musikalischen Bereichs. Frei nach dem Motto „überhöre nicht die wunderbaren Klänge dieser Welt“, verließ sie die Oper wieder, um sich an anderen Häusern weiterzuentwickeln. 1998 kehrte sie als „Head of Music“ nach München zurück. Als Direktorin von knapp 250 Musikern und als Mutter von Zwillingen begegnet sie ihren Verpflichtungen mit minutiöser Organisation und großem Selbstbewusstsein. Als Führungskraft setzt Zühlke auf Transparenz, Durchsetzungskraft und Gleichberechtigung. www.staatsoper.de
Bild: Wilfried Hösl
Gülseren Demirel, 50
Produktions- und Standortleiterin 3M
Sie sollte heiraten und Mutter werden. Hat sie auch getan. Aber erst, nachdem die Tochter türkischer Einwanderer längst ihre Karriere beim Chemieunternehmen 3M gestartet hatte. Demirel leitet heute den Produktionsstandort Kempten und damit um die 700 Mitarbeiter, von denen nur knapp 150 Frauen sind. „Gute Führung bedeutet, den Menschen und die Aufgabe in einem zu sehen. Das bedeutet: der Weg, den ich wähle, um die Aufgabe zu lösen, ist von den beteiligten Menschen abhängig.“ Sie ist ehrgeizig und packt gerne an. Eigenschaften, die sie von ihren Eltern gelernt hat, die als armes Paar aus Anatolien nach Deutschland gekommen sind. Was sie tut, will sie gut tun – gut für die Menschen und gut für die Sache. Denn sie glaubt daran, dass alles, was man tut, auch auf einen zurückkommt. www.3mdeutschland.de
Bild: Daniel Rothenberger
Valerie Bönström, 35
Internationale Geschäftsführerin Mrs. Sporty
Sie wurde zusammen mit ihrem Unternehmen groß. Bei der Eröffnung des ersten Clubs war sie 24, gerade Mutter geworden und hatte ihr Informatikstudium abgeschlossen. Heute, mit 35 leitet sie eine internationale Frauensportclubkette mit über 550 Franchises, hat drei Kinder und einen abgeschlossenen MBA. Management sei wie Leistungssport: es erfordere Kraft, Durchhaltevermögen und Disziplin. Ihre wichtigste Aufgabe bestehe darin, verschiedene Menschentypen mit Weitsicht zu einem erfolgreichen Team zusammen zu bringen und dieses Team kontinuierlich fortzubilden. www.mrssporty-franchise.de
Bild: Marc Kayne
Hilde Léon, 62
Architektin & Professorin an der Leibniz Universität Hannover
Hilde Léon liebt ihren Beruf als Architektin. Als Geschäftsführerin der Firma léonwohlhage sorgt sie dafür, dass ihr Team gut arbeiten kann, damit aus Ideen Realität wird. "Ich schöpfe aus dem Dialog mit den Menschen und der Kunst, aus meinen Beobachtungen und Erfahrungen", erzählt Léon. Ihre Begeisterung gibt sie auch als Professorin für Gebäudeentwurf an der Universität Hannover weiter. Während alle vom Praktisch-Faktischen redeten, sagt Léon, gehe es ihr immer auch um die Suche nach Schönheit. www.leonwohlhage.de
Bild: Carolin Kleist
Frauke Roth, 48
Intendantin der Dresdner Philharmonie
Seit Januar 2015 ist Frauke Roth Intendantin der Dresdner Philharmonie. "Gute Führung heißt, Mitarbeiter in jede Entscheidungsphase einzubinden und an Prozessen teilhaben zu lassen", sagt die studierte Querflötistin. Das gehe am besten mit guter Kommunikation. Sie selbst lässt sich von ihrer Leidenschaft antreiben: "Kunst, in meinem Fall die Musik, kann Menschen berühren und verändern - das ist ungeheuer wichtig als Gegengewicht zu unserer theoretisch-praktischen Welt." www.dresdnerphilharmonie.de
Bild: Nikolaj Lund
Dr. Sonja Lechner
Kunsthistorikerin, selbstständig als Kuratorin
"Für mich bedeutet Führung in erster Linie, die spezifischen Talente meiner Mitarbeiter zu erkennen und zum Klingen zu bringen", sagt Sonja Lechner. Und Empathie ist ihr wichtig, um mitzubekommen, was in ihrem Team los ist. Denn man könne nur dann gut arbeiten und sich mit Leidenschaft in Projekte stürzen, wenn Arbeit und Privates im Einklang seien. Lechner realisiert als selbstständige Kuratorin mit ihrem Team Ausstellungen in Galerien, Museen und Unterehmen. Ihr Ziel ist es vor allem, junge Künstler zu fördern und ihnen ein Forum zu geben. Eine Arbeit, die sie erfüllt, denn Kunst ist ihre Inspiration. www.dr-sonja-lechner.de
Bild: Ina Zabel
Annette Albrecht-Wetzel, 44
Geschäftsführerin und Creative Director PIPPA&JEAN
„Jede Frau verdient es, unabhängig zu sein.“ Das ist der Leitgedanke der Social Selling Community PIPPA&JEAN, die Schmuck in Deutschland, Österreich und Spanien verkauft. Annette Albrecht-Wetzel hat das Dilemma erkannt, in dem viele Mütter stecken: Wir werde ich meiner Familie, einem Job und mir selbst gerecht? Mehr als 2.500 Frauen vertreiben mittlerweile selbstständig den Schmuck, den Albrecht-Wetzel entwickelt. Sie ist von Haus aus optimistisch: 100.000 Frauen sollen irgendwann durch PIPPA&JEAN selbstbestimmt Geld verdienen. Als Geschäftsführerin leitet Albrecht-Wetzel ein Team von über 50 Mitarbeitern. Auch hier fördert sie Eigenverantwortung: Gerade hat sie die Managementmethode „Objectives and Key Results“ eingeführt, die individuelle und kurzfristige Ziele setzt und damit Transparenz und Fokus fördert. Gute Führung bedeutet für sie vor allem auch gute Kommunikation. „Dafür muss ich die richtigen Fragen stellen und gut zuhören.“ Ob von Angesicht zu Angesicht mit ihrem Team oder in Webinaren mit der Community.
Bild: Theodossios Theodoridis
Berit Sander, 43
Rechtsanwältin für Erb- und Familienrecht
Sie liebt Geschichten und das Gesetz. Als Erb- und Familienanwältin dreht sich Berit Sanders Arbeitsalltag oft um Gefühle und das ist gut so. Die selbstständige Rechtsanwältin hört den Erzählungen ihrer Mandanten gern zu, denn sie machen die Arbeit abwechslungsreich. Ihre Selbstständigkeit hat Sanders bewusst gewählt. Sie schätzt es, frei entscheiden zu können und erwartet auch von ihren Mitarbeitern ein hohes Maß an Selbstständigkeit. Als Führungskraft sieht sie ihre Aufgabe besonders darin, für ein gutes Arbeitsklima zu sorgen. Deshalb hat sie nicht nur für kanzleiinterne, sondern auch für private Probleme ihrer Mitarbeiter ein offenes Ohr. Anwaltlicher Dünkel hat in ihrer Kanzlei keinen Platz, denn er ist schlecht für die Moral und „nur motivierte Mitarbeiter können und wollen gute Arbeit leisten.“
Bild: Kanzlei Sander
Claudia Schimkowski, 46
Geschäftsführerin der AHA Agentur fürs Handwerk GmbH
Pink ist ihre Lieblingsfarbe – obwohl Pink nicht gerade „Handwerk“ schreit. Aber weil Claudia Schimkowski als Beraterin auch Authentizität predigt, ist und bleibt Pink die Farbe ihrer Firma. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit als Beraterin, Herausgeberin und Fachbuchautorin steht der Mensch. Nicht nur der Handwerker, sondern auch der Kunde und sie selbst. Schließlich haben ihre Werte, ihre Ideen und ihre Art, mit Menschen umzugehen, sie zu einer erfolgreichen Unternehmerin in einer männerdominierten Branche gemacht. Jeder Mensch habe spezielle Stärken und Schwächen. Diese müssen passend eingesetzt und gefördert werden. Und wenn etwas nicht funktioniert, „dann hat niemand Schuld, sondern dann muss man nach einem anderen Weg suchen.“ Als Führungskraft setzt sie auf Klarheit und Kommunikation: Berechenbar sein, menschlich bleiben und mit gutem Beispiel vorangehen.
Bild: Lena Lux
Monika Schädler-Marxer, 59
CEO gesunde-ideen.com
„Mit Begeisterung Menschen fördern!“ Das ist Monika Schädlers erklärtes Ziel. Mit ihrer Firma gesunde-ideen.com vertreibt sie Geräte, die für eine Verbesserung der Mikrozirkulation sorgen, die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße. Frau Schädler betreut gemeinsam mit ihrem Mann und einem 15-köpfigen Team Endkunden, Partner-Unternehmen und Mediziner in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich, sowie in Südafrika. Als Führungskraft sind ihr Werte wie Kollegialität, Menschlichkeit und Fairness wichtig. „Der Mensch, mit dem ich gerade in Kontakt bin, bekommt meine volle Aufmerksamkeit“, sagt Frau Schädler-Marxer. Und so hält sie es auch beim Arbeiten: „Volle Konzentration auf das Tun!“ www.gesunde-ideen.com
Bild: Privat
Dr. med. Ulrike Attenberger, 36
Geschäftsführende Oberärztin | Leiterin des Geschäftsfelds „Onkologische und Präventive Diagnostik“ | Stellv. Institutsdirektorin – Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universität Heidelberg
In Deutschland werden derzeit deutlich mehr Frauen als Männer an den medizinischen Fakultäten ausgebildet. Trotzdem finden sich weit weniger als ein Drittel dieser Studierenden in Leitungspositionen oder Professuren wieder. Dr. Ulrike Attenberger will das so nicht akzeptieren: „Ärztinnen sind eine essenzielle 'Ressource,' um eine lückenlose medizinische Versorgung sicherzustellen und erfolgreich eine international kompetitive Forschungsexzellen zu gewährleisten.“ Vor allem unter dem Aspekt des Ärztemangels ist es für Attenberger elementar, Rollenmodell zu sein und Rollenmodelle für Frauen zu schaffen, damit Ärztinnen sich nachhaltig in der traditionellen Männerdomäne Medizin und Forschung durchsetzen. Als Führungskraft, Doktormutter und Mentorin setzt sie sich Tag für Tag dafür ein, dass Frauen wie Männern bewusst wird, dass „exzellente Fachkompetenz und nicht das Geschlecht entscheidend für die Karriere sind“.
Bild: Pedram Nourazar
Karin Leeb, 46
Inhaberin und Geschäftsführerin Hotel Hochschober, Kärnten
Vor der Übernahme des elterlichen Hotels hatte sie Respekt, aber keine Angst. „Denn ich wusste, dass ich es kann, wenn ich es aus ganzem Herzen will.“ Und sie macht alles aus vollem Herzen. Geschäftsführung, Tagesgeschäft und Familie. Weil das Hotel Hochschober auf 1.800 Meter liegt, hat die Familie Leeb ein zweites Heim im Tal, von wo aus die beiden Kinder zur Schule gehen. Ihr Mann und sie wechseln sich auf dem Posten des Manager On Duty ab – eine Woche auf dem Berg, eine Woche im Tal. Diese Mischung gibt Leeb die Freiheit und Frische, die sie braucht, um das gesamte Jahr den vollen Einsatz zu bringen. Als freundliche Gastgeberin und professionelle Hotelière geht sie ihrem Team immer mit gutem Beispiel voran.
Bild: Hotel Hochschober / Peter Just
Katja Hofmann, 46
Inhaberin und Geschäftsführerin KMU Hofmann
Jeder Tag soll mit dem Gefühl enden, etwas Sinnvolles vollbracht zu haben. Katja Hofmann hat sich mit ihrem Unternehmen ganz dem sinnstiftenden Marketing gewidmet. Sie berät sie Unternehmen in ethischen Fragen und hilft ihnen, eine neue Wirtschaftsethik zu entwickeln. Die Zukunft – da ist sich Hofman sicher – gehört den Unternehmen, die soziale Verantwortung übernehmen und mit Mensch und Umwelt fair umgehen. Motiviert durch viel Anerkennung, unter anderem auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, gibt sie ihre Botschaft nicht nur an ihre Kunden weiter, sondern lehrt auch an verschiedenen deutschen Hochschulen. Sie ist überzeugt, dass die deutsche Wirtschaft sich verändern muss. „Die Ethik muss im Marketing einziehen.“ Sie macht vor dem eigenen Haus nicht Halt: Ihr Unternehmen engagiert sich regelmäßig in Bildungsprojekten, und sie setzt voraus, dass sich ihre Mitarbeiter auch persönlich für soziale Projekte engagieren. Als Vorgesetzte fördert und fordert Kaufmann. Mitarbeiter der KMU Hofmann sollen ihre Stärken kennen und einzusetzen wissen, auch in ungewohnten Feldern. Rollierende Arbeitsplätze und abteilungsübergreifende Projekte sollen für geistige Flexibilität sorgen. www.kmu-hofmann.de/
Bild: Friedemann Kirn
Tomma Rabach, 36
Inhaberin und Geschäftsführerin rabach kommunikation
Workshops, Schlagfertigkeitstraining, Englischunterricht und monatliche Massagen – als Chefin schenkt Rabach ihrem Team viel Aufmerksamkeit. Sie legt Wert darauf, individuelle Stärken und Interessen zu fördern und vergibt gerne Aufträge nach individuellen Interessen. Ihre Mitarbeiter sollen sich für die Produkte begeistern können, die sie vertreten. Dabei fordert sie auch Eigenverantwortung. Und sie findet es wichtig, als Chefin darauf zu achten, dass für ihr Team die Balance zwischen Arbeit und sonstigem Leben stimmt, sozusagen als aktive Gesundheitsfürsorge. Bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter legt sie besonderen Wert auf die sozialen Kompetenzen. Ihr Ziel: eine Unternehmenskultur, die Kunden gleich zeigt, dass sie es mit einer mutigen, motivierten, inspirierten und inspirierenden Agentur zu tun haben. Tomma Rabach möchte zeigen: Der Mensch sollte im Mittelpunkt der Kommunikationsarbeit stehen, nicht der Profit.
Bild: Christoph Niemann
Xiaoli Shi, 33
Leiterin der Unterabteilung Beteiligungsfinanzierung, Konzern Treasury, Volkswagen AG
Zwei Dinge begeistern Xiaoli Shi besonders: Autos und Zahlen. Da ist sie bei VW gut aufgehoben. Mit ihrem Team versorgt sie die Tochtergesellschaften von VW mit Finanzierungslösungen und hilft bei deren Strukturierung. Antrieb findet die junge Chinesin in immer neuen Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit anderen Ländern und Kulturen. Und in anderen Menschen: „Meine Vorbilder haben mich so motiviert, dass ich aus einem kleinen chinesischen Dorf in die Hauptstadt Chinas gewandert bin und heute bei Volkswagen in Deutschland arbeite.“ Shi ist erst seit acht Jahren in Deutschland. Um anderen Frauen den Mut zu geben, ihre Träume zu verfolgen, hat sie das „1 World Social Capital Program“ mitgegründet, das jungen Frauen Mentoren vermittelt. Als Vorgesetzte möchte sie vor allem unterstützend wirken. „Gute Führung zeichnet sich dadurch aus, dass die Mitarbeiter durch Führung Dinge erreichen, die sie ohne diese nicht erreichen könnten.“ Sie sieht sich als Rückgrat ihrer Mitarbeiter, denn sie möchte eine Organisation schaffen, in der Mitarbeiter ihr Potenzial kennen- und ausschöpfen lernen.
Bild: Liju Yu
Ninon Götz, 37, und Alexandra Holscher, 31
TrèsClick
Beim Online Mode Magazin TrèsClick dreht sich alles um Mode, Beauty und Popkultur. Die Inhaberinnen Ninon Götz und Alexandra Holscher haben mit dem Magazin ihre Träume verwirklicht: „Ich möchte das tun, was ich liebe und am besten kann“, sagt Holscher. „Ich will mich selbst verwirklichen und wirtschaftlich erfolgreich sein“, sagt Götz. TrèsClick startete 2014 und hat bereits 610.000 Besucher im Monat. Das Team ist seitdem von zwei auf sieben feste Mitarbeiter, diverse Freie und einen Redaktionshund gewachsen. Als Vorgesetzte setzen die beiden Gründerinnen vor allem Vertrauen in ihr Team. „Wir geben ihnen den Freiraum, auch mal Fehler zu machen – nur mit Eigenverantwortung kann man lernen und wachsen.“ Und sie lassen ihre Mitarbeiter auch gerne mal ins kalte Wasser springen. Denn die meisten, so Holscher, können besser schwimmen, als sie dachten.
Bild: trèslick
Anneliese Demberg, 63, Geschäftsführerin cell pharm GmbH
„Verantwortung übernehmen – sagen, was man denkt – machen, was man sagt“, das ist das Motto von Anneliese Demberg. Seit über 35 Jahren arbeitet sie für den Pharmakonzern STADA und war dort eine der ersten Frauen in einer Führungsposition. Mittlerweile hatte sie 16 Posten mit Mitarbeiterverantwortung in Tochtergesellschaften des Unternehmens inne. Momentan leitet sie cell pharm, eine STADA-Tochter mit Fokus auf Produkte für Krebs- und Nierenerkrankungen. Als Vorgesetze stärkt Demberg ihrem Team den Rücken. Sie motiviert ihre Mitarbeiter eigene Lösungen zu finden und fördert so Verantwortungsbewusstsein und Engagement. Weil sie selbst hart für ihren Erfolg kämpfen musste, ist es ihr ein besonderes Bedürfnis, Frauen beim ihrem Einstieg in die Karriere zu unterstützen. Deshalb hat sie sich entschieden, mit einigen Mitstreiterinnen des „Netzwerk Healthcare Frauen e.V.“ – eine Gemeinschaft erfolgreicher Managerinnen im Gesundheitswesen zu gründen. Sie glaubt fest daran, dass Frauen in Führungspositionen eine Bereicherung für jedes Unternehmen sind. „Weil sie zum emotionalen Ausgleich innerhalb des Unternehmens führen, was sie aber nicht weniger hart und fair in Verhandlungen und im Umgang mit ihren Mitarbeitern macht.“
www.healthcare-frauen.de/ www.cellpharm.com/
Bild: Klaus Fritsche
Monika Cabell, Geschäftsführende Maklerin Sotheby’s International Realty
Die hohen Ansprüche ihrer Kunden sind ihr Ansporn und ihre Inspiration. Zufriedene und glückliche Kunden motivieren sie, immer wieder kreative und passende Lösungen zu finden. Monika Cabell ist Maklerin für Luxusimmobilien. Eine Branche, die Professionalität und Vertrauen voraussetzt. Es ist die Suche nach dem perfekten Eigenheim für differenzierte Bedürfnisse. Die Münchnerin lässt kein Nein gelten, wenn sie etwas erreichen will. Ohne Fleiß kein Erfolg. Von ihren Mitarbeitern fordert sie die gleiche Leistungsbereitschaft, erwartet Engagement und Loyalität. Gleichzeitig ist es Cabell ein Anliegen, ihr Team zu fördern und mit Empathie zu begleiten. Das Ziel ist immer, das Team an das Unternehmen zu binden. Kommunikation – untereinander, wie auch mit den Kunden – ist elementar. Der Immobilienmarkt ist ein komplexes Arbeitsgebiet. „Denn jeder Kunde und auch jede Immobilie ist einzigartig.“
Bild: PR
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