Expertinnen geben Ratschläge und Tipps zu Problemen im Job und in Sachen Karriere. Dieses Mal: "Job-Knigge in China". Was sollte man meiden, was sollte man tun.
Für ein internationales Projekt werde ich häufig nach China reisen. Was sollte ich wissen, um Fauxpas zu vermeiden? Charlotte, Bankerin, Frankfurt
Es antwortet: Dr. Sylvia Van Ziegert, bei Berlitz Deutschland Managerin und interkulturelle Trainerin mit Schwerpunkt China.
Tatsächlich können deutsch-chinesische Kulturunterschiede zu Missverständnissen führen, vor allem diese drei:
Erstens: Chinesen kommunizieren nicht so direkt wie wir. Jemanden etwa im Beisein von Dritten auf einen Fehler aufmerksam zu machen, würde einen "Gesichtsverlust" bedeuten. Selbst unter vier Augen sollten Sie einen Chinesen nur indirekt und feinfühlig korrigieren.
Zweitens: Entscheidungen brauchen oft länger als bei uns. Haben Sie Geduld, auch wenn Ihnen das Vorgehen ineffektiv erscheint. Dem Zwischenmenschlichen wird viel Zeit und Raum gewährt, ohne Beziehungen kein Business! Gehen Sie also mit zum Essen, führen Sie Small Talk (aber nie über Politik!).
Und drittens: Die Gruppe ist wichtiger als der Einzelne. Ordnen Sie tendenziell individuelle Präferenzen unter, ob bei der Arbeit oder wenn es um die Entscheidung für ein Restaurant geht.
Apropos: Sie sollten alles probieren, brauchen aber nie den Teller leer zu essen – denn das würde Ihr Gastgeber als Wunsch nach einem Nachschlag interpretieren.
Haben Sie auch eine Frage an unsere Expertinnen? Schreiben Sie an jobfragen@emotion.de!
Erfahrene Coachs finden Sie in unserer EMOTION Coach-Datenbank.