Selten wurde ein Sonderling mit einem Hang zu zwanghaften Verhalten so charmant dargestellt wie in diesem Film. Ich finde: absolut sehenswert und damit ein würdiger Freitags-Favorit!
Als Drama, Komödie und sogar als Fantasyfilm wird die Geschichte inzwischen im Netz bezeichnet. Ich finde ja, es ist ein ausgesprochen unaufgeregter und trotzdem – wie der Titel verspricht – wunderbarer Film, der vor allem um eine Hauptperson gestrickt ist: Bella Brown. Gespielt wird die sonderbare Einzelgängerin von Jessica Brown Findlay, bekannt aus der britischen Fernsehserie Downton Abbey.
Bibliothekarin statt Kinderbuchautorin
Eigentlich will Bella ja Schriftstellerin werden und Kinderbücher schreiben. Im wahren Leben arbeitet sie allerdings in einer Bücherei mit einer überaus schrulligen Chefin, lebt ziemlich zurückgezogen und besitzt einige merkwürdige, aber immer noch liebenswürdige Ticks. Eine Zahnbürste für jeden Tag in einem extra beschrifteten Glas ist beispielsweise einer davon. Die hübsch gedrehten Spähne eines gespitzen Bleistifts zu sammeln und die Haustür in immer den gleichen abtastenden Bewegungen zu kontrollieren machen sie ebenfalls zu einem süßen Sonderling.
Der Nachbar mit dem grünen Daumen
Als sie allerdings von ihrem Vermieter gezwungen wird, ihren gnadenlos verwilderten Garten zum Blühen zu bringen, muss Bella nicht nur ihre Angst vor der Natur überwinden, sie lernt außerdem, sich nach und nach von ihrem schrulligen Leben zu verabschieden und die Hilfe ihres mürrischen Nachbars Alfie Stephenson (Tom Wolkinson) in Anspruch zu nehmen. Im Gegensatz zu Bella hat er nämlich nicht nur jede Menge Lebensweisheiten parat, sondern auch noch einen deutlich grüneren Daumen.
Der deutsche Trailer zu "Der wunderbare Garten der Bella Brown"
@ NFP marketing & distribution* 2017
Aber nicht nur Alfie hat Bella zu verdanken, dass sie – wie übrigens auch ihr Garten – immer mehr aufblüht. Auch der irische Koch Vernon (Andrew Scott) und der junge, leicht chaotische Erfinder Billy (Jeremy Irvine) tragen einen beachtlichen Teil dazu bei, dass die Eigenbrötlerin am Ende gar nicht mehr so eigen ist.
Auch wenn der Film kein vollkommenes Happy End hat (ja, das finden manche langweilig, ich dagegen einfach nur schön), kann ich mich nur wiederholen: ein lohnenswerter Film!