Maria Thons Herz schlägt für Kinder. Für ihre eigenen blieb sie neun Jahre zu Hause, für alle anderen setzt sie sich nun mit einer Stiftung ein – betreut Stipendiaten und kniet auch schon mal mit Grundschülern im Gemüsebeet.
Frau Thon, Sie setzen mit Ihrer Stiftung Bildungsprojekte um. Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Wir haben über 20 verschiedene Projekte in Deutschland und im Ausland. Bei dem Projekt „Gemüse pflanzen, Gesundheit ernten“ wollen wir Kindern an Grundschulen vermitteln, dass Obst und Gemüse nicht im Supermarktregal wachsen. Sie pflanzen selbst an, und wir kochen dann gemeinsam in der Schule.
Schaffen Sie es, auch mal vor Ort mit den Kindern zu kochen?
Ich bin so oft es geht dabei und liebe es, mit den Kindern zu graben und Gemüse zu pflanzen. Die begeisterten Kinderaugen zu sehen, wenn sie Selbstgeerntetes verarbeiten, ist großartig. Etwa einmal die Woche bin ich unterwegs, ob im Schulgarten, in einer Flüchtlingsunterkunft oder bei der Betreuung unserer Stipendiaten.
Was tun Sie, wenn Sie nicht für eines der Projekte unterwegs sind?
Als Geschäftsführerin beschäftige ich mich mit den Zahlen, Daten und Fakten, aber auch mit der kreativen Gestaltung von Projekten und mit der Organisation von Veranstaltungen. Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist das Netzwerken mit Kollegen, Partnern und potenziellen Projektpartnern.
Die Stiftung ist eng mit der BayWa AG verbunden.
Ja, und es ist für unsere Arbeit extrem hilfreich, einen starken Konzern im Hintergrund zu haben. Die BayWa trägt alle Verwaltungskosten und verdoppelt jede Spende, die wir bekommen.
Wegen der Erziehung Ihrer Kinder waren Sie neun Jahre zu Hause. Wie war der Wiedereinstieg?
Es braucht schon Mut, den Schritt zurück zu wagen und sich nicht einfach auf seine Rolle als Mutter und Hausfrau zu konzentrieren. Als ich wieder einstieg, hatte sich in der Bürotechnik unglaublich viel verändert. Das musste ich alles neu lernen. Da habe ich manchmal gezweifelt, ob ich das hinkriege. Heute bin ich wieder voll drin und habe so manchen Change-Prozess mitbegleitet.
Wie haben Sie Arbeit und Familie unter einen Hut bekommen?
Da war eine präzise Organisation des Tagesablaufs nötig. Ohne die Unterstützung meines Mannes und von beiden Großeltern wäre es wirklich schwierig gewesen. Anfangs habe ich noch halbtags gearbeitet und dachte nach dem halben Arbeitstag oft: Wie gern würde ich jetzt noch bleiben.
Würden Sie es heute noch mal genauso machen?
Für mich und die Zeit damals war es die richtige Entscheidung. Aber der Wiedereinstieg war hart, weshalb ich absolutes Verständnis dafür habe, wenn Frauen heute nach kurzer Zeit wieder ins Berufsleben zurückwollen.
Wen würden Sie gern coachen?
Eine Frau, die plant, einen Verein oder eine Stiftung zu gründen. Eine Macherin, die sich engagiert und für andere Menschen interessiert.
Maria Thon, 55, ist Geschäftsführerin der BayWa Stiftung. Sie hat bei der Münchner BayWa AG die Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert, danach u. a. im Marketing, Eventmanagement und Personalwesen gearbeitet. Nach ihrer Auszeit für die Kindererziehung war sie Büroleiterin des Vorstandsvorsitzenden und entwickelte in ihrer Freizeit erste Stiftungsprojekte, bevor sie zur Geschäftsführerin wurde. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.
Einsendeschluss: 7. September 2016