Sie haben die Frauen gewählt, die Sie am meisten bewegt und begeistert haben. Nun stehen Sie fest – unsere Finalistinnen für den EMOTION.award 2017.
Aus einer Vielzahl an Nominierten aus den Kategorien "Frauen in Führung", "Soziale Werte", "Unternehmerin/Gründerin" und "Frau der Stunde" haben Sie entschieden und diese 15 Frauen ins Finale geschickt:
Die Finalistinnen aus der Kategorie "Frauen in Führung":
Heike Langguth, 51 Jahre
Leiterin der Bereitschaftspolizei Thüringen
Als Leiterin der Bereitschaftspolizei Thüringen ist Polizeidirektorin Heike Langguth die erste Frau an der Spitze dieser Landesbehörde. Ihre Amtseinführung empfand sie als besonderen Glücksmoment: "Mich inspiriert die Arbeit mit den Menschen, das gemeinsame Erreichen von Zielen und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten", sagt sie. Seit mehr als zehn Jahren ist sie außerdem Dozentin für polizeiliche Führungslehre an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup.
Nicola Bramkamp, 39 Jahre
Schauspieldirektorin am Theater Bonn
"Theater ist ein Gruppenkunstwerk", sagt Nicola Bramkamp, "nur durch das Zusammenspiel aller Gewerke hebt sich jeden Abend der Vorhang." Mit großem Enthusiasmus trägt die Schauspieldirektorin dazu bei, findet Lösungen für das Unmögliche und sorgt auch "bei der wahnwitzigsten Idee" dafür, dass die künstlerische Vision Wirklichkeit wird. Wenn diese gelingt und das Publikum.
Antje von Dewitz, 44 Jahre
Geschäftsführerin bei Vaude
Wie man Familienfreundlichkeit mit Zukunftsfähigkeit verbindet, kann man vom Outdoor-Artikel-Hersteller Vaude und seiner Geschäftsführerin Antje von Dewitz lernen. Ob der Bau eines Kinderhauses 2001, flexible Arbeitstage von 1-5 Tage pro Woche und 3 bis 8 Stunden pro Tag, Homeoffice-Möglichkeiten – die Firma rückt die Bedürfnisse der Familie in den Mittelpunkt der Arbeitsorganisation. Antje von Dewitz – selbst vierfache Mutter – hat diese Ideen auch gegen Widerstände und Skepsis außerhalb und innerhalb des Unternehmens durchgesetzt. Inzwischen ist Vaude aufgrund ihrer Maßnahmen zu einem höchst attraktiven Arbeitgeber geworden, weit über die Region hinaus. Ihre Mitarbeiter kehren heute im Schnitt bereits nach einem Jahr Elternzeit in ihre Jobs zurück, früher lag diese Zeit bei drei Jahren.
Daniela Mündler, 43 Jahre
Geschäftsführerin der Bisquiva GmbH & Co. KG, Bahlsen Gruppe
Daniela Mündler hat es nicht nötig, sich ihren Arbeitsalltag zu versüßen, schließlich besteht der schon aus Süßigkeiten. Sie leitet eine Firma, die im Auftrag von Kunden Kekse unter deren eigenen Marken produziert und vertreibt. Schon in ihrem vorherigen Job in der Kosmetik hatte sie ihr Hobby quasi zum Beruf gemacht – beim Kekseverkaufen ist es nun genauso: "Am wohlsten fühle ich mich, wenn es keinen großen Unterschied zwischen Arbeit und Privatleben gibt", sagt sie. "Und je dicker das Brett, umso motivierter bin ich."
Die Finalistinnen aus der Kategorie "Soziale Werte":
Jutta Speidel, 63 Jahre
Schauspielerin, Gründerin und Vorsitzende von HORIZONT e. V.
"Ein Kind kann sich nicht aussuchen, in welche Verhältnisse es hineingeboren wird", sagt Jutta Speidel. Mit ihrem Verein möchte sie obdachlosen Kindern und ihren Müttern nachhaltig helfen und sie aus dem Schattendasein herausholen. Im eigenen HORIZONT-Haus in München finden Betroffene ein zu Hause auf Zeit, intensive Betreuung und die Unterstützung, neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Dr. Alexandra Widmer, 41 Jahre
Psychotherapeutin, Autorin und Gründerin von "Stark und alleinerziehend"
Seit 2012 ist Alexandra Widmer alleinerziehend. Für diese herausfordernde Zeit suchte sie vergebens nach Lösungen und Netzwerken. Mit der Leitfrage: "Was kann ich trotz schwieriger Umstände tun, um in dieser Lebensphase mutig auf eine erfüllte Gegenwart und Zukunft zu schauen?" beschloss Widmer, das Online-Projekt "Stark und alleinerziehend" zu gründen, in dem sie ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrem beruflichen Wissen kombiniert. Bei der Lesung ihres gleichnamigen Buches war der Raum prall gefüllt mit alleinerziehenden Müttern und Vätern, die sich nun endlich ernst genommen und verstanden fühlen – der größte Glücksmoment für Widmer.
Avevan Yusef, 24 Jahre
Sozialarbeiterin im Kurdistan Kultur-und Hilfsverein (KKH)
Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Migrationsgeschichte gründete Avevan Yusef das Projekt "Neue Heimat Berlin". Die Initiative sucht Menschen, die sich ehrenamtlich für Geflüchtete engagieren möchten. Neben Sprachkursen und der Unterstützung in Alltagsdingen steht die Planung von Freizeitaktivitäten für und mit Geflüchteten im Vordergrund. Dabei haben die Ehrenamtlichen die Möglichkeit, ihre persönlichen Fähigkeiten kreativ in den Integrationsprozess einzubinden.
Anne Schulze, 39 Jahre
Geschäftsführerin und Co-Gründerin von clarat.org.
Mit clarat.org möchte Anne Schulze den sozialen Sektor transparenter machen und möglichst vielen Menschen einen einfachen Zugang zu den Hilfsangeboten bieten, die es hierzulande für Kinder, Jugendliche, Familien und Geflüchtete gibt. "Für fast alle Sorgen und Probleme kann man Unterstützung finden", sagt sie. Deshalb baut ihre Initiative ein Online-Verzeichnis auf, das für einen guten Überblick sorgt.
Die Finalistinnen aus der Kategorie "Unternehmerin / Gründerin":
Annette Pascoe, 43 Jahre
Geschäftsleiterin Pascoe Naturmedizin
"Mit über 120 Jahren Tradition trotzdem so innovativ wie ein Start-Up-Unternehmen." Diese Vision verwirklicht Annette Pascoe vor allem durch ihre ganzheitliche Unternehmensführung. Mit viel Spirit präsentiert sich auch der neue Markenauftritt: Das Design ist nach Feng Shui Kriterien gestaltet und somit energetisch sowie ganzheitlich. Dieser Ansatz fruchtet: Neben steigenden Umsatzzahlen haben die eigenen Mitarbeiter Pascoe auf Platz 1 als "Deutschlands bester Arbeitgeber 2017" gewählt. Frau Pascoes Energie hilft ihr auch privat: Sie managt eine Patchworkfamilie mit 7 Kindern.
Laura Seiler, 30 Jahre
Unternehmerin, Coach, Podcasterin, Autorin
Was macht ein "Mindful Empowerment Coach"? Zum Beispiel hilft Laura Seiler Menschen eine gesunde, wertschätzende Beziehung mit sich selbst zu führen und das eigene Potenzial zu entdecken. Ihr Podcast "Happy, Holy & Confident" verzeichnet über ein Millionen Downloads "Es ist unglaublich zu sehen, was sich im Leben der Menschen verändert, wenn sie ihre inneren Einstellungen und ihr Selbstbild ändern" sagt die gelernte PR-Beraterin.
Nora-Vanessa Wohlert, 32 Jahre und Susann Hoffmann, 35 Jahre
Geschäftsführerinnen EDITION F
Frauen eine Bühne geben - das wollen Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann mit EDITION F, das digitale Zuhause für Frauen. Seit der Gründung im Jahr 2014 arbeiten die beiden mit einem 20-köpfigen Team in Berlin an dieser Mission. EDITION F schreibt, vernetzt, inspiriert und eröffnet neue Perspektiven. Die FEMALE FUTURE FORCE Academy ist das neueste und größte Projekt des jungen Unternehmens. Mithilfe eines Crowdfundings kuratiert EDITION F ein 52-wöchiges digitales Coaching, um Frauen zu empowern und beruflich und privat wachsen zu lassen.
Die Finalistinnen aus der Kategorie "Frau der Stunde":
Dunja Hayali, 42 Jahre
Journalistin und Moderatorin
Dunja Hayali sucht den Austausch. Die ZDF -Journalistin sieht in Social Media Kanälen wie Twitter (@dunjahayali) und Facebook keine Selbstdarstellungsplattformen, sondern Dialog-Fenster. Ob Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Sexismus – sie weicht Menschen mit anderen Meinungen nicht aus, sondern geht auf sie zu, auch wenn das gerade 2016 bedeutete, auf allen Kanälen angegriffen zu werden. Die Tochter irakischer Eltern möchte sagen können, was sie denkt, danach handeln und aufklären. "Wer in einer besseren Welt leben will, muss sich auch engagieren", sagt sie. Ein absolutes Vorbild!
Nina Jaros, 45 Jahre
Bloggerin, Aktivistin, Autorin
"Mein Alltag ist mein Projekt": Nina Jaros ist Transfrau, zweifache Mutter, Autorin, Bloggerin und Aktivistin. Sie fühlte sich schon immer als Frau und schreibt als "Frau Papa". Ihr Engagement für Gleichberechtigung erwächst aus den Erfahrungen, die sie jeden Tag als trans-Frau macht. "Ich bin glücklich, wenn Menschen mir mit Offenheit und Interesse begegnen."
Patrizia Nanz, 51 Jahre
Autorin und Wissenschaftliche Direktorin am IASS Potsdam
Wir möchten uns gerade jetzt schützend vor unser demokratisches System stellen. Deshalb ist die Arbeit von Professor Dr. Patrizia Nanz so wichtig. Ein Forschungsschwerpunkt der Politikwissenschaftlerin am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS): Wie kann sich die repräsentative Demokratie weiter-, nicht zurückentwickeln? Nanz plädiert für Bürgerbeteiligung: "Wir brauchen die Kreativität vieler Menschen. Mich interessiert, wie gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Lösungen erarbeitet werden können."
Christine Finke, 50 Jahre
Bloggerin und Autorin des Buches "Allein, alleiner, alleinerziehend"
Christine Finke ist eine starke Stimme für die Lobby der Alleinerziehenden. In ihrem Buch: "Allein, alleiner, alleinerziehend – Wie die Gesellschaft uns verrät und unsere Kinder im Stich lässt", beschreibt die dreifache Mutter, wie sehr Alleinerziehende nicht nur am Rand der Belastbarkeit, sondern auch am Rand von Gesellschaft und Politik stehen. Auch in ihrem Blog "Mama arbeitet" beschäftigt sie sich mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie sagt: "Ich sehe, dass ich etwas bewirken kann – zusammen mit anderen, indem ich Impulse gebe und am Ball bleibe."
Zum zweiten Mal lobt die HanseMerkur Versicherungsgruppe den "Hand in Hand"-Sonderpreis in Höhe von 5000 Euro aus. Gesucht wurden Menschen, die beruflich etwas Besonderes erreicht haben – und zwar, weil sie es als Team angepackt haben:
Die Finalistinnen zum Sonderpreis "Hand in Hand"
Marie-Lene Armingeon, 29 und Miriam Schütt, 30
Gründerinnen und Geschäftsführerinnen von "Sofa Concerts"
Die Lieblingsband auf dem eigenen Sofa: Das machen Marie-Lene Armingeon und Miriam Schütt möglich. Mit "Sofaconcerts" vernetzen sie über 2.000 internationale Künstler und Gastgeber aus 16 Ländern miteinander. Finanziert werden sie vom Innovationsstarter-Programm der Stadt Hamburg, das ihnen 100.000 Euro zur Verfügung stellte. Die beiden Frauen kennen sich seit der Schulzeit, "Wir ergänzen uns, weil wir so unterschiedlich denken."
Nadia Boegli, 32, Naomi Ryland, 32 und Nicole Winchell, 31
Gründerinnen von "tbd* www.tbd.community"
Karriere machen und sich sozial engagieren: Mit ihrer Plattform vernetzen die Berliner Gründerinnen seit 2014 Non-Profit-Agenturen und Freiwilligenarbeit weltweit. "Wir verbringen über 80 000 Stunden unseres Lebens im Büro, lasst uns etwas tun, das die Welt besser macht", sagt das Team. "Für uns steht Hand in Hand für die Überzeugung, dass man gemeinsam stärker ist."
Gudrun Jostes, 57 und Kerstin Hoffmann-Wagner, 46
Gründerinnen von "Barrierefreie Events"
Es fängt ja schon beim Kinderwagen an: Mit ihrer Initiative kämpfen Kerstin Hoffmann-Wagner und Gudrun Jostes für Barrierefreiheit auf Events. Ihre Zusammenarbeit klappt dank Skype und Cloud-Arbeit trotz der räumlichen Entfernung zwischen Kassel und Frankfurt und profitiert von den unterschiedlichen Branchenkenntnissen der Gründerinnen: Jostes ist Expertin für barrierefreies Wohnen, Hoffmann-Wagner Eventberaterin. "Wir haben beide eine ähnliche Herangehensweise an Themen und kommen schnell zu Ergebnissen, das macht Spaß!"
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