Jeder weiß "etwas" über die DDR, doch wenige wissen konkretes. So könnte jeder einzelne ehemalige Bürger der DDR, mit seiner Geschichte, den Staat greifbarer machen. 33 Porträts lesen sie hier.
"Black Box DDR - Unerzählte Leben unterm SED-Regime"
von Ines Geipel, Andreas Petersen
(Marix Verlag, 19,90 Euro)
Wer sind die Autoren? Ines Geipel war Weltklasse-Sprinterin in der DDR. Heute arbeitet sie als Schriftstellerin. Andreas Petersen ist Historiker. Er ist Gründungspräsident des Forums für Zeitzeugen in Aarau.
Worum geht es? Darum, wie man in der DDR lebte. Was war möglich? Was verboten? Die Autoren erzählen in 33 intimen Porträts von Hoffnungen, Aufbrüchen, Lieben und Krisen ganz unterschiedlicher Menschen. Da ist ein Ostberliner Kohlearbeiter, ein Zeuge Jehovas oder eine Schülerin, die mit 15 Jahren von der Stasi zwangsverpflichtet wurde. Viele von ihnen glaubten anfangs, eine gerechte Gesellschaft aufzubauen – und wurden tief enttäuscht. Und es sind Geschichten, die von der verschollenen Tochter Walter Ulbrichts erzählen, dem Honecker-Attentäter oder dem tapferen Widerstand einiger Nonnen. Mit zahlreichen privaten Fotos, die ein Gefühl der Nähe entstehen lassen. Ein Plädoyer gegen die Verklärung.
Für wen? Leser, die mehr über das Unrecht in der DDR wissen wollen.
