Regina Immel ist weit gereist, beruflich und privat. Die leidenschaftliche Seglerin ist bei BMW für die Logistik Planung China zuständig und empfindet es als Glück, immer wieder in internationalen Projekten zu arbeiten. Ihrer Mentee kann sie einige Tipps zur interkulturellen Zusammenarbeit geben.
EMOTION: Frau Immel, Sie haben Maschinenbau studiert. Brauchen Sie diese Fachkenntnisse in Ihrer Position als Logistikplanerin?
Regina Immel: Nein. Zurzeit ist es meine Aufgabe, die chinesischen Kollegen unseres Joint Ventures anzuleiten, die Planungsverantwortung immer stärker selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb organisiere und erkläre ich im Augenblick vor allem. Gerade geht es darum, die chinesischen Mitarbeiter und Lieferanten zu motivieren, miteinander zu sprechen und Probleme zu lösen.
Sprechen Sie Chinesisch?
Mein Chinesisch ist unterirdisch! (Lacht) Es reicht, um mich durchzuschlagen, das Eis zu brechen und eine gute Atmosphäre zu schaffen. Als ich mal einige Monate beim Aufbau eines Werkes im Land war und für die Logistik verantwortlich war, habe ich begonnen, Chinesisch zu lernen. Ich finde, es hat etwas mit Respekt zu tun, die Sprache des Geschäftspartners in Grundzügen zu beherrschen.
Und wenn es schwierig wird, greifen Sie auf Dolmetscher zurück?
Nein. Wie heißt es so schön: Schlechtes Englisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt. Wenn es um die Sache geht, sprechen wir Englisch.
Ihr großes Hobby ist das Segeln; seit Jahren gehören Sie zur Stammbesatzung der "Alexander von Humboldt", die man aus der Fernsehwerbung kennt. Was begeistert Sie daran?
Die See, die Natur - das Segeln verschafft mir ein wahnsinniges Glücksgefühl. Zwei bis sechs Wochen bin ich jedes Jahr an Bord, wir sind eine ganz gemischte Besatzung aller Altersstufen.
Ich habe inzwischen 30 Törns mitgemacht. Segeln ist Teamwork - und eine gute Charakterschulung.
Seit 2009 studieren Sie auch noch Umweltwissenschaften. Wie passt das alles in ein Leben?
Das ist ein Fernstudium an der FU Hagen, das ich frei gestalten kann. Sonst ginge das nicht. Mir fehlt nur noch die Masterarbeit. Ich mache das, weil ich es für ein großes Zukunftsthema halte. Bei BMW wird Eigeninitiative großgeschrieben. Man muss eigene Ideen entwickeln. Wenn man wartet, ob einem jemand etwas Tolles vorbeiträgt, waren vorher schon fünf andere da, die das Thema abgefischt haben. Ohne eigenen Antrieb kommt man da nicht weit.
Und wo holen Sie sich diese Motivation immer wieder her?
Ich war vor dem China-Job in Thailand, Frankreich, Portugal, Singapur und den USA im Einsatz. Es macht mich glücklich, in internationalen Projekten zu arbeiten und mit ganz verschiedenen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zu tun zu haben. Also lebe ich dementsprechend. Das Wichtigste ist doch, dass man Freude hat an dem, was man tut.
Was möchten Sie als Mentorin einer Mentee auf jeden Fall mit auf den Weg geben?
Diese Haltung! Abgesehen davon, kann ich beim Thema Internationalisierung oder interkulturelle Projekte inzwischen einige gute Tipps weitergeben.
Regina Immel, 40, machte eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Siemens, wo sie neben ihrem Maschinenbaustudium jobbte. Später wechselte sie zu BMW in den Versuchsfahrzeugbau und blieb so der Produktion treu. Um internationaler tätig zu sein, wechselte sie in die Logistik und betreute das Werk China. Heute lebt sie in München und ist für die Logistik-Planung China verantwortlich.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 12. November 2013.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.