EMOTION stellt Ihnen spannende Frauen vor, die Sie in persönlichen Gesprächen bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützen. Dieses Mal: Petra Eberlein-Kemper, Leiterin des Konzerneinkaufs bei der Commerzbank.
Zwölf Jobs in rund 20 Jahren, manche davon grundverschieden - man könnte meinen, Petra Eberlein-Kemper langweile sich schnell. "Nein, nein", sagt die diplomierte Volkswirtin und lacht. "Angst vor Routine habe ich nicht. Eher großen Spaß an neuen Aufgaben."
Ihre jüngste Herausforderung: Der Konzerneinkauf der Commerzbank. Seit Februar 2012 leitet die 48-Jährige den Bereich, ist verantwortlich für 120 Mitarbeiter und einen Milliardenetat. Von den Blackberrys bis zum Papier, vom Konferenztisch bis zur Marketing-Leistung ordert ihre Abteilung alles, was die Bank an Waren und Dienstleistungen braucht. Wichtigste Kriterien dabei: die Qualität und der Preis. Sie sagt: "Ich schätze an meinem Beruf vor allem die Vielseitigkeit, den Kontakt zu den unterschiedlichen Branchen und Menschen und die internationale Komponente."
Doch so abwechslungsreich die Karriere der Niedersächsin ist, eins blieb konstant: ihr Arbeitgeber. In der Frankfurter Zentrale der Commerzbank leitete Eberlein-Kemper unter anderem einen Bereich im Financial Controlling, das Business-Management Private Banking sowie den Bereich "Organisations Exzellenz" im bankweiten Programm zur Qualitäts- und Effektivitätssteigerung. An ihre jetzige Aufgabe ging die Volkswirtin heran, wie die elf vorherigen auch: "Erst mal gut zuhören, denn die Kollegen wissen anfangs mehr als ich." Parallel liest sie sich akribisch in das Thema ein und bittet auch andere Abteilungen um Feedback. Hat sie sich einen aussagekräftigen Rundumblick verschafft, stellt sie ein stimmiges Team zusammen, analysiert, plant, entwickelt Ziele. Danach gibt sie sich zwei bis drei Jahre, um ihre Vorhaben umzusetzen, zu festigen und eigene Impulse zu setzen.
Statt sich dann auf den Lorbeeren auszuruhen, stürzt sie sich lieber in eine neue Aufgabe. "Ich habe zwar nie aktiv nach einer neuen Position gesucht, aber die Chance ergriffen, wenn sie sich auftat." Das rät sie auch anderen Frauen: offen sein, die Antennen auf Empfang schalten. Dass noch immer überwiegend Männer in der ersten und zweiten Führungsebene sitzen, sollte sich dringend ändern, bemängelt sie. Petra Eberlein-Kemper ist für mehr Transparenz bei der Vergabe guter Jobs - und für offensivere Frauen. "In Sachen Selbstmarketing ist der Nachholbedarf groß", stellt sie fest. Und auch strategisches Karrieredenken könnte nicht schaden. "Aufgaben annehmen, die von den richtigen Leuten wahrgenommen werden", rät die Fachfrau, "auch dann 'hier' rufen, wenn man nur 80 Prozent der geforderten Skills mitbringt." Klappern gehört zum Handwerk.
Bei so viel Arbeit ist ihr das Wochenende heilig. Das Handy bleibt aus, Petra Eberlein-Kemper schaltet einen Gang zurück, verbringt die Zeit mit ihrem Mann und den beiden Kindern (11 und 14). Längere Auszeiten wie der Urlaub sollten dann aber bitte schön wieder abwechslungsreich sein und gern in Länder mit fremder Kultur und exotischer Küche führen. Alles andere wäre ja auch wirklich langweilig.
PETRA EBERLEIN-KEMPER, 48, studierte Volkswirtschaft in München und begann direkt als Trainee bei der Commerzbank. Seit 1990 war sie in zwölf verschiedenen Positionen tätig, sechs auf Führungsebene. Seit 2012 verantwortet die Frankfurterin den strategischen und operativen Einkauf des Konzerns. Petra Eberlein-Kemper ist verheiratet und hat zwei Kinder: Elternzeit nahm damals ihr Mann. "Heute würde ich vermutlich länger zu Hause bleiben. Führungskräfte haben bei uns mittlerweile ein Anrecht auf ihre alte Position."
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 15. Januar 2013.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.