EMOTION stellt Ihnen spannende Frauen vor, die Sie in persönlichen Gesprächen bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützen. Dieses Mal: Maria Topaler, Leiterin Kreditrisiko-Management im Vorstand der Targobank.
Eigentlich nahm ihre Karriere ihren Anfang in einer Mega-Revolution: dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Denn ohne die Wende wäre Maria Topaler vielleicht nie bei einer Bank gelandet. Hinter dem Eisernen Vorhang gab es nur eine Staatsbank, und "Banker" war kein relevantes Berufsziel, sagt die 45-Jährige. Eine Russin wie sie, intelligent, beide Eltern Ingenieure, ging nach dem Abi in die Wissenschaft.
Start mit physikalischer Chemie
Physikalische Chemie wählt sie – auch das selbstverständlich im Russland der 80er-Jahre: "Etwa die Hälfte der Studenten meines Faches waren weiblich", erinnert sich Topaler. Forscherin will sie werden, daran gibt es keinen Zweifel. Auch nicht, als sich 1991 die sozialistische Wirtschaft in der Auflösung befindet und die Regierung kein Geld mehr in die Wissenschaft investiert. Topaler hat gerade ihren Doktortitel in der Tasche, und plötzlich steht ihr auch geografisch die Welt offen. Sie bewirbt sich in den USA, wird an einer Universität im US-Staat Illinois angenommen und erforscht dort chemische Reaktionen anhand von Computersimulationen. "Eine rein theoretische Arbeit", sagt sie. Und: "Das war spannend, aber ich vermisste reale Ergebnisse." Nach sechs Jahren nimmt sie daher das Angebot eines Kollegen an, ihr einen Kontakt zur Citigroup in New York herzustellen.
Reale Ergebnisse
Ihr Interesse an Finanzthemen beschränkt sich zu dieser Zeit noch auf die Sorge um die finanzielle Absicherung ihrer Eltern in Moskau. Trotzdem wird die Citibank zum Sprungbrett. Topaler: "Sie suchten eine Statistikerin, die programmieren kann." Eine wie sie! In ihrem neuen Job in New York entwickelt sie ein paar Jahre lang Modelle zur Prüfung der Kreditwürdigkeit für das internationale Privatkundengeschäft. So gut, dass sie eine beachtliche Karriere hinlegt. In Düsseldorf, wo sie seit 2004 lebt, steigt die ehemalige Wissenschaftlerin bis in den Vorstand der 2010 zur Targobank umfirmierten Citibank auf. Sie hat gefunden, was sie lange vermisst hat: "Ich sehe Resultate. Zum Beispiel, wenn wir neue Maßnahmen entwickeln, mit denen Kunden trotz Kurzarbeit problemlos ihre Kredite bedienen können."
Keine Angst vor Veränderungen
Vorbild ist ihre Amtsvorgängerin, "eine Risikomanagerin, die ihren Standpunkt vertritt, aber auch von anderen lernen kann". Ihr eigener Führungsstil? "Anspruchsvoll, aber fair." Topaler setzt auf flache Hierarchien und Teamarbeit. Die fremde Sprache sei ihre größte Herausforderung in Deutschland. Trotzdem hat sie das Gefühl, endlich angekommen zu sein. "Es war ein langer Prozess", sagt sie in Anspielung auf die Jahre in der Wissenschaft, "und vielleicht hätte ich früher in mich hineinhören sollen." Jedenfalls rät Topaler jungen Frauen, keine Angst vor Veränderungen zu haben: "Ohne Wandel keine Zukunft!" Als Kind der "Perestroika" kann sie’s beurteilen.
Maria Topaler, 1967 geboren, studierte in Moskau physikalische Chemie. Nach der Promotion 1991 forschte sie an Unis in Illinois und Minnesota. 1998 der Wechsel zur Citigroup nach New York, Bereich "Global Strategic Analytics". 2003 Beförderung zur Leiterin des Bereichs "Scoring & Risk Analytics" für die Region Europa – erst von London und Brüssel aus, ab 2004 in Düsseldorf. Seit 2010 heißt die deutsche Citibank Targobank. Topaler wurde dort Generalbevollmächtigte und sitzt seit 2009 im Vorstand.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 12. März 2012.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie vernetzen und beruflich voranbringen. Deshalb erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm von EMOTION die Chance, spannende, erfolgreiche Frauen kennen zu lernen, die sich nicht durch aalglatte Karrierewege, sondern durch interessante, manchmal auch ungewöhnliche Lebensläufe, durch Charisma sowie einen selbständigen, spannenden beruflichen Weg auszeichnen. Als Leserin im Heft - und als Gewinnerin sogar persönlich.