EMOTION stellt Ihnen spannende Frauen vor, die Sie in persönlichen Gesprächen bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützen. Dieses Mal: Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Hamburger Ernst-Deutsch-Theaters.
"Wer scheitert, kann daraus lernen"
Isabella Vértes Schütter hat in ihrem Leben schon viele Fehler gemacht, sagt sie. Kaum zu glauben. Denn die Schauspielerin und Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters ist eine der wichtigsten Kulturschaffenden Hamburgs. Aber vielleicht muss man manchmal Umwege gehen, um ans richtige Ziel zu gelangen.
Aus Leidenschaft zum Theater
Wie groß ihre Leidenschaft für die Bühne ist, merkte die Tochter einer erfolgreichen Opernsängerin erst nach ihrem Medizin Studium. Um das Geld für die zweite Ausbildung zu verdienen, verkaufte die Doktorin morgens Brötchen und betreute das ADAC-Pannentelefon. "Ich musste das so machen. Denn die Schauspielerei ist nicht nur mein Job. Sie ist mein Leben. Die intensivsten Erlebnisse hatte ich immer im Theater. Es ist mein Zuhause."
Und genau das möchte die 51-Jährige ihrem Mentee mit auf den Weg geben: Nur wer wirklich für das Theater brennt, ist dort auch richtig. Noch heute denkt sie oft an die Worte ihrer Schauspiellehrerin: "Sie warnte mich da vor, dass dieser Beruf sehr unsicher ist und sagte: Wenn du nicht das Gefühl hast, ihn machen zu müssen, dann lass es."
Beruf und Leben vereint
Dass Isabella Vértes Schütter damals die richtige Entscheidung getroffen hat, daran hat sie nie gezweifelt. Sie liebt es, bis zwei Uhr nachts zu arbeiten – und in ihrer Freizeit schaut sie sich gern Stücke an deren Häusern an: "Ich kann das nicht trennen, Privatleben und Beruf." Diese Leidenschaft teilte sie mit ihrem Mann, dem Intendanten Friedrich Schütter, den sie bei ihrem Engagement am Ernst-Deutsch-Theater kennenlernte. Bald kam Sohn Daniel auf die Welt. "Mit so einem kleinen Kind kann man nicht ohne Weiteres Engagements in anderen Städten an nehmen." Also setzte sie sich in Hamburg für Kultur ein und war zum Beispiel Mit veranstalterin des Festivals der Frauen am Theater Kampnagel.
Schicksalsschläge einer Schauspieler
Dann starb ihr Mann und Isabella Vértes Schütter übernahm die Intendanz des Theaters. Sie musste sich schon oft mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen. So war ein wichtiger Grund für ihr Medizin Studium eine schwere Krankheit in ihrer Kindheit. Heute ist sie Vorstandsvorsitzende des Kinderhospizes Sternenbrücke. Das Hospiz besucht sie einmal pro Woche. "All diese Erlebnisse haben mich gelehrt, dass man sich der Endlichkeit zuwenden muss. Dann ist sie auch gar nicht mehr bedrohlich, im Gegenteil: Sie gibt dem Leben eine gewisse Kostbarkeit." Vértes Schütter versucht, stets im Augenblick zu leben. Im Moment alles zu geben. "Man kann sein Leben nicht ver schieben. Daher liebe ich auch das Theater so: Es ist ein Fest des Augenblicks." Für Theater und Kultur setzt sie sich auch als kulturpolitische Sprecherin der SPD ein und engangiert sich im Kulturaus schuss der Hamburgischen Bürgerschaft.
Die Mutter von mittlerweile drei Kindern ist sich sicher: "Ich würde heute nichts anders machen." Und was ist mit den Fehlern, von denen sie sprach? "Es ist gut, dass wir Fehler machen dürfen. In unserer Gesellschaft geht es heute ja oft nur um Perfektion, das Ziel zählt. Dabei sollte doch der Weg, auf dem man auch einmal falsch abbiegen kann, das sein, was das Leben ausmacht. Erfolg ist gut. Aber wenn man scheitert, kann man daraus lernen. Das hat einen genauso großen Wert." Isabella VértesSchütter ist eben doch eine Frau, die alles richtig macht.
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Isaebella Vértes-Schütter, 51, ist die Tochter der Opernsängerin Helga Pilarczyk. Nach dem Abitur im Jahr 1980 studierte sie Medizin und schloss das Studium mit der Promotion zum Dr. med. ab. Zusätzlich machte sie eine Schuaspielsausbildung. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie die Intendanz des Ernst-Deutsch-Theaters. Schon in ihrer Jugend engagierte sie sich politisch, heute ist die kulturpolitische Sprecherin der SPD.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 13. September 2013.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.